BMW gibt Details zum neuen Direktvertriebsmodell bekannt

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BMW / Mini

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die BMW Group führt ab 2024 in Europa stufenweise ein neues Vertriebsmodell ein und wechselt dabei sukzessive auf das Direktvertriebsmodell. Den Anfang macht laut Pressemitteilung am 1. Januar 2024 die Marke Mini mit den drei Ländern Italien, Polen und Schweden, die weiteren Länder folgen gestaffelt. Bei BMW selbst ist die Umstellung demnach ab 2026 geplant. „Mit diesem wichtigen Schritt werden künftig alle BMW- und Mini-Neufahrzeuge sowie junge Gebrauchtwagen der BMW Group in Europa im echten Agenturmodell verkauft“, heißt es in der Mitteilung.

Vom neuen Vertriebsmodell sollen Kunden, Handelspartner und die BMW Group gleichermaßen profitierten, heißt es. So erhalte der Kunde Preistransparenz durch landesweit einheitliche Preise je identisches Fahrzeugmodell. Darüber hinaus digitalisiere die BMW Group im Zuge der Umstellung auf das Agenturmodell den gesamten Kaufprozess. Kunden hätten zukünftig nicht nur die freie Wahl zwischen dem physischen und digitalen Kauferlebnis, sondern könnten zwischen beiden Welten nahtlos hin- und herwechseln. Ermöglicht werde dies durch eine durchgängig integrierte IT-Systemlandschaft. Zugleich werde der Kunde auch in Zukunft wie gewohnt auf ein dichtes Handelsnetzwerk zurückgreifen können.

„Zentraler Meilenstein der Neuausrichtung“

„Die Umstellung auf einen Direktvertrieb mit Handelspartnern ist ein zentraler Meilenstein in unserer im Jahr 2020 gestarteten Neuausrichtung des Vertriebs. Das neue Vertriebsmodell ermöglicht die direkte Kommunikation mit unseren Kunden und verschafft der BMW Group damit eine direkte Kundenschnittstelle“, sagt Pieter Nota, Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb. „Es ist unser klarer Anspruch, mit dem neuen Vertriebsmodell die Kundenzufriedenheit und das Markenerlebnis zu stärken und dem Kunden das beste Premium-Kundenerlebnis der Industrie zu bieten“, führt Nota weiter aus.

Die BMW Group setze auch im neuen Vertriebsmodell auf das bestehende Handelsnetzwerk und nutze damit eine zentrale Stärke des Unternehmens: eine sehr gut funktionierende und etablierte Vertriebsstruktur. Gemeinsam mit den Handelspartnern wurde das neue Vertriebsmodell über einen längeren Zeitraum ausgestaltet. „Ich möchte unseren Handelspartnern unseren Dank aussprechen: Für die konstruktive Zusammenarbeit und die überaus positive Rückmeldung in Form von 100 Prozent Unterschriften bei den Mini-Agenturverträgen – eine klare Bestätigung für unseren partnerschaftlichen Weg“, sagt Nota. Das Unternehmen gehe davon aus, dass der persönliche Kundenkontakt auch zukünftig stark nachgefragt wird, so dass die Handelspartner weiterhin eine zentrale Rolle spielen sollten.

BMW spricht von sehr hoher Zustimmung

Das Agenturmodell biete ihnen ein attraktives und zukunftsfähiges Geschäftsmodell, das zudem eine höhere Planbarkeit ermögliche. „Je verkauftem Fahrzeug erhalten die Handelspartner eine feste Vergütung, die umfassend und sorgfältig kalkuliert wurde. Dies gilt auch bei einem reinen Online-Kauf: Der auslieferende Handelspartner wird in voller Höhe vergütet„, führt BMW aus. Im neuen Vertriebsmodell könnten sich die Partner auf die ideale Beratung und Betreuung des Kunden konzentrieren und auf den gesamten Fahrzeugbestand der BMW Group zugreifen. Seitens der Handelspartner erfahre die BMW Group eine sehr hohe Zustimmung zum neuen Vertriebsmodell. So hätten europaweit alle Partner geschlossen die Verträge für Mini unterzeichnet.

„Mit dem heutigen Tag steht für unsere Kunden in den Ländern Italien, Polen und Schweden ab sofort die Online-Reservierung für den neuen vollelektrischen Mini Cooper und den neuen Mini Countryman im Rahmen des neuen Vertriebsmodells zur Verfügung“, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Die Umstellung der Vertriebsform für Elektroautos hatte zuletzt bei Volkswagen für Aufregung unter den Händlern gesorgt. In einem Interview rechneten führende VW-Vertriebler vor, dass sich das Agenturmodell für die Händler schon heute mehr lohnen soll als der klassische Autoverkauf.

Quelle: BMW Group – Pressemitteilung vom 18. Oktober 2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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