Generell stehen alle Zeichen in Richtung Elektromobilität bei BMW, wie man zuletzt von Seiten des Unternehmens auf der IAA 2017 und im November 2018, als auch im Juni 2019 verkündete. Im Rahmen des Rückblicks auf das Geschäftsjahr 2019 wurde dies vonseiten des Unternehmens erneut unterstrichen. Und trotz Coronavirus und die damit verbundenen Rückschläge hält BMW weiterhin an seinem Kurs fest. Für BMW sei die E-Mobilität eine technologische Selbstverständlichkeit.
Ende 2019 startete im Werk Oxford die Produktion des vollelektrischen MINI Cooper SE. 2020 folgt im Werk im chinesischen Shenyang der BMW iX3 und 2021 dann der BMW iNEXT sowie der BMW i4, die in Dingolfing beziehungsweise im Werk München gefertigt werden. Und eben für diesen vollelektrischen BMW i4 wird die Fahrzeugfertigung sechs Wochen lang umgebaut. Bereits Mitte Juli stehen die Bänder still, um dann ab dem 07. September den i4 in Serie fertigen zu können.
„Wir machen das Werk München fit für die Zukunft. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen können wir Fahrzeuge mit Diesel-, Benzin-, Hybridantrieb und den vollelektrische BMW i4 auf derselben Linie fertigen. Das ermöglicht es uns, flexibel auf die Kundennachfrage zu reagieren.“ – Robert Engelhorn, Werkleiter BMW Group Werk München
Der sechs Wochen lange andauernde Umbau lässt vermuten, dass die Integration des BMW i4 in das bestehende Produktionssystem eine herausfordernde Aufgabe ist. Dies liegt vor allem daran, dass sich das Karosseriekonzept des BMW i4, aufgrund der Hochvoltbatterie, von den bisher im Werk München gefertigten Fahrzeugmodellen. Rund 90 Prozent der bestehenden Produktionsanlagen im Karosseriebau können für die Produktion befähigt werden. Nur zehn Prozent, besonders die Anlagen in den Umfängen des Hinterbaus, sind aufgrund der Hochvoltbatterie nicht integrierbar und erfordern den Aufbau neuer Anlagen.
So wird der Akku des BMW i4 von unten im Fahrzeug verbaut, hierfür wird eine neue, separate Speichermontage aufgebaut. „Eine besondere Herausforderung bei allen Umbau- und Installationsmaßnahmen im Werk München sind die beengten Strukturen. Auf engstem Raum müssen innerhalb von sechs Wochen alte Anlagen entfernt, neue Anlagen installiert und in Betrieb genommen werden. Das erfordert planerische Exzellenz und eine hohe Kreativität“, gibt Robert Engelhorn zu verstehen.
Des Weiteren ist es notwendig, die bestehenden Produktionsanlagen so umzurüsten, dass die BMW 3er Limousine, der BMW 3er Touring, beide mit Verbrennungsmotoren und Hybridantrieb, der neue BMW M3 sowie der vollelektrische BMW i4 auf derselben Linie gefertigt werden können. Um die anderthalb Monate andauernde Produktionsunterbrechung so gut wie möglich zu nutzen, hat man bereits Anfang 2019 mit der Planung und Vorbereitung begonnen.
Ab dem 28. August werden die BMW-Systeme für den Wiederanlauf nach der Produktionsunterbrechung wieder gefüllt, damit mit Beginn der Frühschicht am 7. September wieder Fahrzeuge von den Bändern des Stammwerks in München rollen können. In anderen Bereichen des Münchner Werks, beispielsweise dem Motorenbau, wird aufgrund seiner Versorgungsfunktion für das weltweite Produktionsnetzwerk teilweise vollumfänglich weitergearbeitet.
Quelle: BMW AG – Pressemitteilung vom 22. Juli 2020