Der chinesische Batteriezellenhersteller Svolt Energy hat die Bauarbeiten an seinen geplanten Produktionsanlagen in Deutschland gestoppt. Wie Medien berichten, wurden sowohl das geplante Werk für Batteriepack-Module im Saarland als auch die Zellfabrik in Brandenburg auf unbestimmte Zeit pausiert. Diese Entscheidung sei dem finanziellen Druck geschuldet, unter dem das Unternehmen stehe, so CnEVPost. Grund hierfür sei vor allem die hohe Investitionssumme, die der Bau beider Werke erfordern würde.
Svolt, ursprünglich eine Tochterfirma des chinesischen Automobilherstellers Great Wall Motor, plante ursprünglich, das Werk im Saarland mit einer jährlichen Kapazität von 24 Gigawattstunden auszustatten. Die Investitionen sollten sich auf rund zwei Milliarden Euro belaufen. Mit der Fertigstellung war ursprünglich Mitte 2024 zu rechnen. Die Batteriezellfabrik in Brandenburg, Svolts erstes Zellwerk außerhalb Chinas, war mit einer Kapazität von 16 Gigawattstunden pro Jahr geplant und sollte 2025 den Betrieb aufnehmen. Auch dieses Vorhaben wurde jedoch Mitte dieses Jahres abrupt gestoppt.
Insidern zufolge fehlen dem Unternehmen die finanziellen Mittel, um die beiden deutschen Projekte weiterzuführen. Die geplanten Investitionen von etwa 3,7 Milliarden Euro übersteigen offenbar die finanziellen Möglichkeiten des mittelgroßen Batteriezellenproduzenten. Das Unternehmen muss seine Ressourcen auf den chinesischen Markt konzentrieren, wo es sich mit Marktführern wie CATL und BYD messen muss. Svolt zählt in China zu den größten Herstellern von Batteriezellen und belegt dort Platz acht mit einem Marktanteil von etwa 2,4 Prozent. Dabei steht das Unternehmen in einem harten Konkurrenzkampf mit dominierenden Wettbewerbern wie CATL, das allein im September fast die Hälfte des chinesischen Batteriemarktes abdeckte. Aufgrund eines Überangebots an Batterien und sinkender Rohstoffpreise für Lithiumkarbonat hat sich der Preisdruck in der Branche weiter verstärkt, was kleinere und mittelgroße Anbieter wie Svolt besonders hart trifft.
Mit den jüngsten Entscheidungen ziehen sich sowohl Svolt als auch Great Wall Motor aus Teilen des europäischen Marktes zurück, um sich stärker auf das heimische Geschäft in China zu konzentrieren. Ob und wann die Bauprojekte in Deutschland wieder aufgenommen werden, bleibt derzeit offen und hängt stark von der finanziellen Lage bei Svolt ab.
Quelle: CnEVPost – Svolt Energy reportedly suspends 2 battery factory projects in Germany