Wir erinnern uns, bis zu 185 Millionen Euro stellt das Bundesland Baden-Württemberg zur Verfügung, wenn Ulm für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geplante Forschungsfertigung Batteriezelle berücksichtigt wird. Wie es nun scheint, kann sich Baden-Württemberg aufmachen die Geldbörse zu suchen, denn die Stadt Ulm hat gute Chancen, Standort der geplanten Forschungsfabrik für Batteriezellen zu werden.
Experten der sogenannten Gründungskommission beim Bundeswirtschaftsministerium haben eine Empfehlung für Stadt an der Donau abgegeben. Aus Sicht der Gründungskommission sei man „fest davon überzeugt, dass Ulm der ideale Standort für die Forschungsfertigung Batteriezelle ist“, sagte eine Sprecherin des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums am Donnerstag in Stuttgart.
Neben dem Bundesland Baden-Württemberg haben sich auch fünf weitere Bundesländer beworben – unter anderem Schleswig-Holstein. Von Vorteil wäre in Ulm, dass ein Grundstück und Gebäude bereits bereitstehen, wenn sich der das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entschließt dort die Forschungsfertigung Batteriezelle unterzubringen. Des Weiteren profitiert man davon, dass Ulm gerade einmal rund 90 Kilometer entfernt von Varta liegt. Dem größte deutsche Batteriezellenhersteller.
Eine abschließende Entscheidung sei bisher jedoch noch nicht gefallen, soll aber zeitnah verkündet werden. Vonseiten der Bundesregierung geht man davon aus, dass sich der Bedarf nach mobilen und stationären Stromspeichern bis 2030 mehr als verzehnfachen wird. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung plant im Rahmen des Dachkonzeptes Forschungsfertigung Batterie daher die Errichtung einer Forschungsfertigung Batteriezelle. Durch diese will man die Voraussetzung für Batteriezellfertigungen in Deutschland verbessern.
Bislang kommen Zellen für Batterien für Elektroautos ausschließlich von asiatischen Herstellern. An der Ulmer Forschungsfabrik würden sich das Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Helmholtz-Institut Ulm beteiligen. Die endgültige Standortentscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums soll innerhalb der nächsten zwei Wochen getroffen werden.
Update vom 28. Juni 2019: Münster hat den Zuschlag als künftigen Standort der Batterie-Forschungsfabrik erhalten.
Quelle: Automobilwoche – Batterie-Forschungsfabrik: Experten empfehlen Ulm als Standort