Das neue Jahr 2024 steht vor der Tür und mit ihm gleich zum Start die kunterbunte Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, die sich längst auch zu einer der wichtigsten Automessen gemausert hat. Auch diesmal gibt es vom 9. bis 13. Januar große Neuigkeiten in der Spielerstadt. Nicht nur zu den heißen Themen Displays, künstliche Intelligenz und virtuelle Realität.
Aus der einstigen Nerdmesse unweit des Las Vegas Strips hat sich im Laufe der vergangenen 15 Jahre die wichtigste Tech-Veranstaltung weltweit entwickelt. Und da sich viele Autohersteller längst selbstbewusst als ebensolche Techfirmen deklarieren, wird in der Spielerstadt gleich zum Anfang des Jahres groß und lichtstark aufgespielt.
Dabei ist es so, dass die Autohersteller neben den großen Marken für Computertechnik und Unterhaltungselektronik bisher eher in der zweiten Reihe standen. Den Ton gaben Sony, Google, Mobileye, LG oder Samsung an. Doch gerade mit einigen dieser Tech-Größen kooperieren Autohersteller wie Mercedes, Polestar, Hyundai und Zulieferer wie Bosch oder stellen imposanter als in den Jahren zuvor selbst ihre Neuheiten aus. Das ist insbesondere möglich, weil die noch junge Megaarena der Westhalle gerade jene Autohersteller und Zulieferer beheimatet, die auf der CES für einen großen Aufschlag sorgen wollen.
Die Consumer Electronics Show dürfte auch 2024 wieder ein Event der Superlative werden, denn auch wenn es sich um eine Fachmesse handelt, erwartet der Veranstalter Gary Shapiro und sein Thema an den vier Tagen mehr als 130.000 Besucher. Von den über 4000 Ausstellern aus 150 Ländern sind knapp ein Drittel echte Start-Ups, die in Las Vegas ins Rampenlicht treten und Aufmerksamkeit bekommen wollen.
Von den 100 wichtigsten weltweiten Firmen im anerkannten Interbrand-Ranking sind allein 84 in Las Vegas vertreten. Mehr als 60 Prozent der Besucher haben Senior-Level und gelten daher gemeinhin als Entscheider und genau deshalb hat sich die CES im Laufe der Jahre zu einem derart wichtigen Eventort für die Tech-Brache und die Marken in ihrem Umfeld entwickelt. Dieses Jahr stehen mehr denn je Themen wie künstliche Intelligenz, Displaytechnik, Mobilität oder Augmented Reality im Vordergrund.
Mercedes gibt auf der Messe einen Ausblick auf das Interieur der neuen Elektroeinstiegsmodelle, die Ende 2024 mit dem CLA ihre Premiere feiern und zeigt in diesem Zusammenhang auch sein CLA Concept. „Mercedes-Benz erfindet das digitale Erlebnis mit Hilfe von künstlicher Intelligenz neu, um eine menschenähnliche Interaktion mit dem intelligenten MBUX Virtual Assistant möglich zu machen“, sagt Mercedes-CEO Ola Källenius, „dieser verfügt über empathische Eigenschaften, die vom individuellen Fahrstil und der persönlichen Stimmung beeinflusst werden. Kombiniert mit unserer eigenen MB-OS Software-Architektur wird dieser Ansatz die Zukunft des digitalen Luxus definieren.“
Polestar und Google zeigen, wie sie im kommenden Elektromodell Polestar 3 noch enger in Sachen Vernetzung zusammenarbeiten werden. Zudem geben die Schweden mit ihrem Polestar 4 in Sachen Lidar und autonomes Fahren zusammen mit den Tech-Konzernen Luminar und Mobileye einen Ausblick auf die nahe Zukunft.
Seit einigen Jahren auf der CES als Autohersteller gesetzt: der türkische Autobauer Togg. Die CES ist die Messe der Partnerschaften. Navigationsexperte Tom Tom und Microsoft bauen ihre Kooperation mit der Entwicklung eines neuen KI-gesteuerten Sprachassistenten für Fahrzeuge auf Basis des Microsoft Azure OpenAI Service aus. Der Assistent, der sowohl in das digitale Cockpit von Tom Tom als auch in andere Infotainmentsysteme integriert werden kann, bietet neue Möglichkeiten der Sprachsteuerung, die Direktbefehlen und Tastern zunehmend den Rang abläuft.
Optikexperte Zeiss präsentiert auf der CES unter andere seine „Multifunctional Smart Glass“-Technologie. Diese erlaubt die optische Aktivierung transparenter Medien und kombiniert dabei Projektion, Detektion, Beleuchtung und Filterung miteinander. Dies eröffnet den Einsatz zum Beispiel bei Smart-Home-Lösungen oder Augmented Reality Head-up-Displays im Fahrzeug.
Und Zulieferfirmen wie Magna, Bosch und Continental stellen auf der CES 2024 ebenfalls hoch automatisierte Fahrfunktionen und deren technische Lösungen für die nahe Zukunft vor. „Mit unserem Know-how in nahezu allen Bereichen des Fahrzeugs bietet die CES eine großartige Gelegenheit zu zeigen, was auf dem Weg in eine sicherere und nachhaltigere Zukunft möglich ist“, sagt Eric Wilds, Chief Sales & Marketing Officer bei Magna, „ob mit unseren Bestandskunden oder Neueinsteigern in allen Bereichen der Mobilität.“