Nachdem das Audi-Werksteam bereits in der letzten Saison beim Heimspiel in Berlin siegreich war, haben die Ingolstädter auch die diesjährige Ausgabe des Formel-E-Rennens in der Hauptstadt gewonnen. Nach 37 Runden auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof durfte sich der Brasilianer Lucas di Grassi auf dem Podium als Gewinner feiern lassen. Zweiter wurde Nissan-Fahrer Sebastien Buemi. Der Vorjahres-Champion Jean-Eric Vergne (DS) baute am Ende als Dritter seine Meisterschaftsführung aus.
Schon am Freitag begann das Rennwochenende in Berlin mit zwei Trainingsfahrten. Nachdem sich Buemi dann am Samstagmorgen die Pole-Position gesichert hatte, startete das Rennen um 13 Uhr – drei Stunden früher als üblich. Grund dafür war der Wunsch der Formel E (und der ARD, die das Rennen im TV ausstrahlte), eine Terminüberschneidung mit dem DFB-Pokalfinale der Amateure und Herren zu vermeiden.
Bereits in der ersten Phase des Rennens verlor Buemi seine Führung an di Grassi, der von Rang 3 ins Rennen gestartet war. Durch eine intelligente Fahrweise, kluges Energie- und Reifenmanagement sowie einer guten Attack-Mode-Strategie sollte er diese bis zum Zieleinlauf nicht mehr abgeben. Di Grassi diktierte das Tempo nach Belieben und fuhr somit souverän seinen zehnten Karrieresieg ein.
Mittelfeld hart umkämpft
Hinter dem Audi-Werksfahrer ging es trotzdem heiß her. Gerade im Mittelfeld wurde hart um die hinteren Top-10-Positionen gekämpft, für die wichtige Punkte vergeben werden. Bitter aus deutscher Sicht: Andre Lotterer (DS), der sich nach einem Fehler im Qualifying vom vorletzten Platz durchs Feld gekämpft hatte, fiel zur Rennhalbzeit mit einer überhitzenden Batterie aus.
Auch Alex Lynn blieb mit einem technischen Defekt liegen. Um seinen Jaguar I-TYPE 3 zu bergen, neutralisierte der Rennleiter das Rennen zwischenzeitlich mit einer Full-Course-Yellow-Phase.
Daniel Abt beendete den E-Prix nach einigen teils spektakulären Positionskämpfen als bester Deutscher auf Platz 6. Pascal Wehrlein (Mahindra) wurde 10., Maximilian Günther (Dragon) 14.
Nico Rosberg organisierte Fan-Festival
Nicht nur das Rennen bot jedoch Unterhaltung für die rund 30.000 Fans, die nach Berlin gekommen waren: Im Rahmen der GREENTECH EXHIBITION, organisiert von Ex-Formel-1-Champion Nico Rosberg, stellten zahlreiche Hersteller Konzeptfahrzeuge aus, darunter Pininfarina oder Byton. Auch Visionen von Flugtaxis oder E-Tretrollern wurden vorgestellt.
Das nächste Formel-E-Rennen findet am 22. Juni in Bern statt, ehe der Elektro-Zirkus im Juli zum Saisonfinale nach New York reist.