Audi konnte im vergangenen Jahr zwar seinen Umsatz deutlich steigern, musste aber einen Rückgang beim Gewinn hinnehmen. Trotz einer Erhöhung von Absatz und Umsatz (69,9 Mrd. Euro) sank das Ergebnis nach Steuern um 12 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Jürgen Rittersberger, der Finanzvorstand, nannte als Hauptgrund dafür die Kosten für Rohstoffsicherungsgeschäfte.
Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang, bedingt durch mehrere Modellwechsel und das Auslaufen alter Baureihen. Gernot Döllner, der CEO von Audi, betonte, dass das Jahr 2024 ein besonders herausforderndes Übergangsjahr für Audi werde. Der Wettbewerb verschärfe sich, und teilweise seien Rabatte unausweichlich. Auch die Kosten für die Entwicklung neuer Modelle wie den Audi Q6 e-tron und den A6 e-tron steigen. Audi stehe vor dem Problem, dass Versorgungsengpässe bei Motoren die Produktion beeinträchtigen, wie das Manager Magazin berichtet.
“Wir planen 2024 und 2025 mehr als 20 neue Modelle, darunter die Vorstellung des Audi A6 e-tron im Sommer 2024 sowie die neue Generation von Audi A5 und Q5 als erste Modelle auf der neuen Premium-Verbrennerplattform PPC in der zweiten Jahreshälfte”, so der Audi-CEO bei Bekanntgabe der Finanzzahlen des vergangenen Jahres.
Ein wesentliches Ziel von Audi ist der vollständige Umstieg auf Elektromobilität. Döllner bekräftigte das Ziel, 2033 die Produktion von Verbrennungsmotoren gänzlich einzustellen. Trotz der geplanten EU-Regelung, die ab 2035 keine neuen Verbrennerautos mehr zulässt, bleibe Audi aber flexibel, um auf Marktschwankungen reagieren zu können.
“Trotz der jüngeren Diskussionen in der Öffentlichkeit sollte es keinen Zweifel geben: Die Zukunft des Fahrzeugs ist elektrisch. Bei Audi elektrifizieren wir bis 2027 die Kernsegmente und haben ein rein elektrisches Zielportfolio definiert. Für die Zeit bis dahin wird es darauf ankommen, zusätzlich mit Verbrennern und Plug-in-Hybriden an den Start zu gehen”, so Döllner weiter.
Bei den Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge konnte der Audi Konzern 2023 einen sehr starken Anstieg verzeichnen. Mit einem Wachstum von 51 Prozent erzielte die Marke Audi mit 178.429 ausgelieferten vollelektrischen Modellen ein deutliches Plus. Dennoch macht der Anteil vollelektrischer Audis nur neun Prozent der Gesamtverkäufe aus, doch bis zum Ende des Jahrzehnts strebt Audi an, genauso viele Elektroautos wie Verbrenner zu verkaufen.
Im Jahr 2023 verkaufte Audi insgesamt 1,9 Millionen Autos, was einem Anstieg von 17 Prozent entspricht. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 69,9 Milliarden Euro. Allerdings sank die Umsatzmarge im Kerngeschäft, was bedeutet, dass der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern geringer ausfiel. Für das laufende Jahr wird eine Umsatzmarge zwischen 8 und 10 Prozent erwartet. Neben der Stärkung des Elektroauto-Geschäfts ist Audi auch bestrebt, seine Präsenz in den USA zu erhöhen. Döllner möchte Nordamerika als einen weiteren starken Markt etablieren.
“Wir stemmen derzeit die größte Modelloffensive in der Audi-Historie und treiben gleichzeitig die grundlegende Transformation des Unternehmens weiter voran”, so der CEO von Audi abschließend.
Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 20.03.2024 / Manager Magazin – Hohe Kosten schmälern Audis Gewinn / Automotive News Europe – Why there’s still no final decision on Audi building a U.S. plant