Audi-Chefdesigner: „Nachhaltigkeit fängt im Denken an, kommt im Design zum Ausdruck“

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Das schönste Auto, das ich jemals gezeichnet habe.“ Diese Worte hat Audi-Chefdesigner Marc Lichte gewählt, als die Marke im Herbst 2018 den Audi e-tron GT concept als Showcar in Los Angeles präsentierte. Zwei Jahre später steht der erste vollelektrische Gran Turismo von Audi nun kurz vor seiner Premiere als Serienmodell, welche am 9. Februar stattfindet. Für Audi der passende Zeitpunkt, um ein Interview mit Marc Lichte über die Bedeutung des e-tron GT zu veröffentlichen.

Die Weltpremiere ist ein magischer Moment“, so Lichte über den Termin, der in gut zwei Wochen stattfinden wird. Mit der Vorstellung eines neuen Autos endet ein Entwicklungsprozess, der in der Regel vier Jahre dauere, so der Chefdesigner der Ingolstädter. Er und sein Team haben einen langen Weg hinter sich, „mit einer Menge Arbeit, vielen Diskussionen und teils schwierigen Entscheidungen.“ Die „Grundlage für Ästhetik“ des e-tron GT liege in den Proportionen: „kurze Überhänge und ein langer Radstand, dazu eine schlanke Kabine auf einem kräftigen Körper.“

Die Haltung, welche Audi mit dem e-tron GT vermitteln wolle, sei der traditionelle Markenslogan „Vorsprung durch Technik“, den die Ingolstädter getreu der neuen Markenstrategie zu „Living Progress“ aufgefrischt haben. In der Historie der Marke haben Lichte zufolge mehrere bestimmte Modelle diesen Anspruch besonders geprägt: „Der A2 stand für gnadenlose Effizienz, der TT für formalistisches Design, der R8 für kompromisslose Performance.

Die Frage beim e-tron GT sei, wie genau er unsere Haltung zum Ausdruck bringt. „Sprich: wie er ‚Vorsprung durch Technik’ neu interpretiert“, so Lichte. Das Modell mit dem Kürzel GT, welches ursprünglich für Langstrecken-Sportwagen gedacht war, interpretiere den Spagat zwischen einem reinen Sportwagen und einer komfortablen Reiselimousine neu, „indem es Performance nicht auf die schiere Leistung reduziert, sondern auch der Effizienz eine besondere gestalterische Bedeutung beimisst“, so Audis Chefdesigner.

Elektroauto-Design-Audi-e-tron-GT-Drift

Effizienz als Grundgedanke für das Design, welches beim E-Auto einen möglichst geringen Luftwiderstand zugunsten einer höheren Reichweite bedingt, bedeute beim e-tron GT konkret: „Die Form folgt der Funktion, Ästhetik erwächst aus Effizienz“, so Lichte über das Gestaltungsprinzip des neuesten Audi-Stromers. Die neue Formensprache sorge „für einen stärkeren Fluss und ermöglicht dadurch eine ausgefeilte Aerodynamik“. Die Gestaltung des e-tron GT bilde bei Audi „die Grundlage für das Design zukünftiger Elektro-Modelle“, kündigt Lichte an.

Auch im Innenraum ermögliche die Elektromobilität grundsätzlich neues im Vergleich zu Verbrennern: „Mit der Elektromobilität gewinnt der Innenraum an Leichtigkeit und Funktionalität – ein Raumangebot wie im nächsthöheren Segment“, so Lichte: „Außen Kompakt, innen geräumig.“ Das Thema Nachhaltigkeit komme ebenfalls durch das Design zum Ausdruck, etwa bei den verwendeten Materialien: Der e-tron GT begründe „eine eigene Ausstattungs­linie, die komplett ohne Leder auskommt und stattdessen ganz bewusst auf recycelte Materialien setzt.“ Das E-Auto forciere einen Gedanken, der „das Verständnis von Luxus im Zuge der Elektromobilität prägen wird“, erklärt Lichte: „Nachhaltigkeit fängt im Denken an und kommt durch das Design zum Ausdruck“.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 21.01.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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