Synthetische Kraftstoffe oder umgangssprachlich E-Fuels sind schon seit geraumer Zeit als klimaneutrale Alternativen zu Benzin oder Diesel im Gespräch. Für viele Automobilhersteller, den deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA) sowie die Industrie an sich erscheinen die E Fuels als Lebensverlängerung des Verbrenner oder Diesel. Ob die eFuels aber tatsächlich als Ersatz dienen können wurde bisweilen nicht untersucht. Dies hat der ADAC nachgeholt.
E Fuels können als Diesel/ Benzin-Alternative funktionieren
Die Ergebnisse scheinen dabei vielversprechend. So haben die Labor-Untersuchungen des ADAC gezeigt, dass die synthetischen Kraftstoffe problemlos funktionieren. Insofern die Modelle für den jeweiligen Sprit freigegeben sind. Die Messungen konnten bestätigen, dass sich auch die Schadstoffemissionen durch die alternativen Kraftstoffe nicht verschlechtern.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass weiter optimierte eFuels das Potenzial haben, bei der bestehenden Fahrzeugflotte nicht nur die CO2-Bilanz zu verbessern, sondern auch die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Dafür müsste man nicht die Erneuerung der gesamten Flotte abwarten.“ – Karsten Schulze, ADAC Technikpräsident
Aus Sicht von Schulze wären die CO2-neutralen Kraftstoffe damit eine gute Ergänzung zum Markthochlauf der Elektromobilität, denn sie können parallel einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Jedoch darf man nicht unerwähnt lassen, dass die Herstellung von strombasierten eFuels ist mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist. Aus diesem Grund macht eine Produktion vor allem mit überschüssigem Ökostrom Sinn. Sonnen- oder windreiche Gegenden eignen sich dafür besonders.
Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der E-Fuel Alliance Österreich, gab Ähnliches vor kurzem zu verstehen. Er sieht E-Fuels als Ergänzung zum reinen Batterieantrieb, dessen Wirkungsgrad gut fünf bis sechs mal besser ist als jener von mit synthetischen Kraftstoffen befeuerten Verbrennern. „Das Ziel ist: Wir müssen Abermillionen Tonnen CO2 einsparen“, sagt Schwarzer. „Wie hoch der Wirkungsgrad des Energieträgers ist, mit dem wir das schaffen können, ist nicht die wichtigste Frage“, findet er. Wichtig sei, einen CO2-freien Energieträger für Massenanwendungen zu bekommen.
Optimierungspotenzial bei Synthetische Kraftstoffe / E-Fuels vorhanden
Der ADAC führt aus, dass für die Untersuchung standen nur Prototypen-eFuels zur Verfügung standen, die eine gute Qualität aufweisen, aber aktuell noch nicht das volle Potenzial künstlich erzeugter Kraftstoffe ausnutzen. So würden geplante neue Produktionsanlagen in Zukunft weiter optimierte Kraftstoffe produzieren. Das ein entsprechendes Optimierungspotenzial vorhanden ist, dass zeigten die Messungen des Ckzvs. So könnte ein ideal ausgelegtes eFuel letztlich sogar einen positiven Effekt auf die Luftreinhaltung haben, da beispielsweise ein reduzierter Aromatenanteil im Kraftstoff für geringere Partikelemissionen sorgen kann.
Gegen das Argument, dass der Gesamtbedarf für eFuels derzeit nicht gedeckt werden könne spricht sich der ADAC deutlich aus. Begründet dies damit, dass es auch möglich ist, mineralische und künstliche Kraftstoffe zu mischen, womit der eFuels-Anteil kontinuierlich je nach Verfügbarkeit gesteigert werden kann. „Es sollte jetzt die Chance ergriffen werden, den fossilen Anteil durch Beimischung von eFuel kontinuierlich zu reduzieren und so schon jetzt einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten,“ so Schulze. „Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass die Politik für Hersteller Anreize schafft und Perspektiven gibt. Denn die hohen Investitionen und Entwicklungsaufwände erfordern Planungssicherheit.“
Außerdem sollte nach Ansicht des ADAC in Deutschland endlich die Zulassung für den regulären Verkauf paraffinischer Dieselkraftstoffe nach EN 15940 (z.B. HVO) als Dieselersatz erfolgen. In anderen EU-Ländern sind diese Kraftstoffe bereits erhältlich. Die unterschiedlichen Kraftstoffe wurden im ADAC Test in fünf Fahrzeugmodellen auf dem Prüfstand untersucht. In über 100 Messungen wurden die Abgasemissionen und die Verbräuche exakt bestimmt und miteinander verglichen. Mehr zu den Tests erfährt man auf dieser Webseite.
Import von E Fuels weiterhin fraglich
Der Import von sogenannten E Fuels war auch beim Fraunhofer IEG ein Thema. Hier zeigte eine Analyse der Produktionsketten von synthetischen Kraftstoffen und die Berücksichtigung des Transports das eine gewisse Komplexität vorhanden war. Die Betrachtung offenbarte die Komplexität Größe dieser möglichen Projekte, heißt es in der Studie. Sie seien zu groß und zu kostspielig, um ohne starke politische Unterstützung durchgeführt zu werden. Zudem müsse es die Sicherheit geben, dass die Energieprodukte langfristig zu vereinbarten Preisen abgenommen werden.
Quelle: ADAC – Pressemitteilung
Der VDA hat wohl ein neues Mitglied. Wessen Brot ich ess…
Mit was rechnet der ADAC mit Wasser…
Wir schaffen es nicht mal den Biosprit Anteil von 10% durch Länder wie Brasilien zu decken und jetzt sollen EFuels dafür herhalten, ich glaube der das von sich gegeben hat , hat wirklich nichts begriffen…
Ich frage mich was diese Leute Ihren Kindern in 20 Jahren erzählen wenn die Erde sich lautstark anfängt zu melden…
Kann ich gut verstehen, dass für den ADAC E-Fuels denkbar sind.
Es soll auch Menschen geben, für die Einhörner mit Glitzer oder Hyperlichtgeschwindigkeit denkbar sind…
Übrigens: Hat irgendjemand etwas von dem E-Fuelsprojekt Porsches in Chile gehört? Das sollte doch bis Ende diesen Jahres die Produktion aufnehmen.
Ich ziehe stark in Zweifel, dass die EU überhaupt das 2% Ziel für Flugtreibstoff erreicht, geschweige denn, dass für PKWs auch nur ein kleines bisschen E-Fuels übirgbleiben.
E-Fuels sind fauler Zauber, mit denen die Verbrenner-Lobby versucht ihr Geschäftsmodell noch einige Jahrzehnte am Leben zu erhalten und wozu? – das wüsste ich auch gerne, denn mit BEV lässt sich viel Geld verdienen und die vielen Arbeitsplätze, die frei werden, werden anderswo dringend gebraucht.
Tote Pferde die nicht töter sein könnten werden hier geritten, wenn für e-fuels der 13-fache Energieaufwand betrieben werden muss wie für einen BEV km dann muss der auch 13 mal so teuer werden! WER kann sich das dann noch leisten? 17 Euro pro Liter??? Wie soll das gehen? Ich glaube der ADAC hat jeglicheDenkfähigkeit verloren und ist nur der Lobbyist der Autohersteller in Deutschland. Sorry 6 – setzen. Keine Zukunft, keinerlei Denkfähigkeit mehr.
Für die „Abermillionen Tonnen“ CO2, die man einsparen muss, muss man das C für die Produktion von eFuels, zuvor ersteinmal klimaneutral gewinnen. Vielleicht hat der ADAC auch eine Idee.
Solche Erkenntnisse des ADAC sollten auch im Ordnungsrecht berücksichtigt werden. Eine Zumischung von EFuels mit steigendem Anteil muß die Folge sein. In etwa 20 Jahre muß/will Deutschland klimaneutral sein. Daher muß der Anteil an eFuels pro Jahr um 5% steigen. Wird das nicht erreicht greift ein CO2 Preis von z.b. 140 Euro. Mit 140 Euro werden m.W.n. die Klimaschäden pro Tonne CO2 beziffert. Das hat dann auch Einfluss auf die Bestandsflutete.
Wenn es noch eines Arguments bedurft hätte, aus diesem Verein auszutreten, dann ist es dieser Lobby-Schwachsinn, der hier zu lesen ist und mit dem sich der ADAC ungeniert an der Verdummung und Irreführung der Bevölkerung beteiligt! Ja, niemand hat je behauptet, dass E-Fuels in einem Verbrennungsmotor nicht funktionieren, aber: sie stoßen bei der Verbrennung lokal ebenso schädliche Abgase aus wie Verbrenner und wären zu Recht von Durchfahrtverboten in innerstädtischen Bereichen betroffen; sie sind nicht nur irrsinnig teuer sondern unter energetischen Gesichtspunkten der Gipfel der Verschwendung, zumal es im Bereich der Mobilität mit dem BEV bei weitem sinnvollere Alternativen gibt; sie tragen auch keineswegs zu einer effektiven Reduzierung der CO2-Emissionen bei, da durch die jahrzehntelange Blockadepolitik der CDU-geführten Bundesregierungen viel zu wenig Grünstrom zur Verfügung steht und eine Import-Infrastruktur aus sonnen- und windreichen Ländern noch nicht einmal ansatzweise absehbar ist! Inländischer Grünstrom, der hier für E-Fuels zum Zwecke der Mobilität verschwendet wird, steht nicht mehr für die Bereiche zur Verfügung, in denen es noch keine geeigneten Alternativen gibt (bspw Langstreckenflüge, Schiffsverkehr etc.)