VW-Vorstand: Deshalb ist China bei der Elektromobilität führend

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

China gilt weltweit als Vor- und Spitzenreiter in Sachen Elektromobilität. Unter anderem auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn hat Volkswagen-Vorstand Ralf Brandstätter nun sechs Gründe veröffentlicht, weshalb aus dies aus seiner Sicht so ist. Folgende Gründe macht er dabei aus:

Politische Entschlossenheit: Brandstätter nennt die „langfristige politische Vision“ Chinas zuerst. Seit inzwischen mehr als 20 Jahren habe die chinesische Politik einen umfassenden Rahmen geschaffen, um attraktive Bedingungen für Elektroautos zu schaffen. Dies sei ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Märkten. „Die Kontinuität in der staatlichen Finanzierung war die Grundlage für das Vertrauen der Kunden in die Transformation“, schreibt Brandstätter – und kritisiert damit indirekt den deutschen Politikstil, in dem immer wieder der eingeschlagene Weg infrage gestellt und hitzig diskutiert wird oder gar Förderungen von heute auf morgen verschwunden sind.

Vielfalt bei der Förderung: Zudem sieht Brandstätter in China eine gesamtheitliche Förderung, die sowohl Stadt- als auch Landbewohner mitnimmt. So würden reine Elektroautos, Plug-in-Hybride, aber auch Vollhybride von Förderprogrammen profitieren, sodass jeder Chinese eine passende Lösung für sich finde. Dazu gehörten auch E-Autos mit Range-Extender, die neben der Fahrzeugbatterie einen Verbrennungsmotor als Generator zusätzlich zur externen Lademöglichkeit an Bord haben. So würden auch diejenigen, die noch nicht die Anschaffung eines rein elektrischen Autos wagen, zumindest auf dem Weg dorthin mitgenommen.

Ladeinfrastruktur: Etwa sieben von zehn öffentlichen Ladestationen weltweit stehen in China. Laut Brandstätter war die Infrastruktur von Beginn an ein wesentlicher Bestandteil der politischen Bemühungen. Das Netz an Ladestationen in China sei zudem flächendeckend ausgebaut, sowohl in den Städten als auch entlang der Fernstraßen bis hin zu kleineren Städten. „Der einfache Zugang zu flächendeckenden Schnellladestationen hat entscheidend dazu beigetragen, die Reichweitenangst zu verringern“, schreibt Brandstätter.

Preisvorteil: Das öffentliche Laden kostet laut Brandstätter in China nur ein Sechstel dessen, was deutsche Elektroautofahrer zahlen. Wer in China hingegen weiter Verbrenner fährt, zahle viermal so viel, um von A nach B zu kommen. Zudem gebe es auch deutliche Anreize für die Anschaffung von Elektroautos, sodass hier kein Nachteil gegenüber Verbrennern besteht. „Das schafft Vertrauen in den Wandel und motiviert zum Umstieg auf ein Elektrofahrzeug“, stellt der VW-Vorstand dazu fest.

Innovative Hersteller: Innerhalb des politisch ermöglichten Ökosystems Elektromobilität hätten sich für die chinesischen Autohersteller neue Wachstumspotentiale ergeben, die Brandstätters Einschätzung nach zu einer höheren Bereitschaft geführt hätten, in die entsprechende Forschung und Entwicklung zu investieren. Sowohl bei der Hardware als auch bei der Software hätten die chinesischen Hersteller schnell sehr starke Fortschritte gemacht. Dies „unterstützt den raschen technologischen Fortschritt und dessen Verbreitung“, schreibt der VW-Vorstand.

Technologiebegeisterte Kunden: Chinesische Neuwagenkäufer seien mit Mitte 30 gut 20 Jahre jünger als bei uns. „Diese jungen Kunden sind extrem technologiebegeistert und offen für die neuesten Innovationen“, stellt Brandstätter fest. Während die Europäer an möglichst vielen Knöpfen im Auto festhängen, wollten die meisten Chinesen möglichst alles per Sprachsteuerung bedienen können. „Die Innovationsfreude führt auch zu einer grundsätzlich größeren Offenheit gegenüber der Elektromobilität„, heißt es in der Ausarbeitung.

Abschließend leitet Brandstätter aus diesen Erkenntnissen ab, was dies für Europa bedeuten könnte. „Große, langfristige Umwälzungen erfordern eine konsequente industriepolitische Ausrichtung!“, schreibt er. Neben einer langfristigen und verlässlichen Förderung der Elektromobilität fordert er daher auch niedrigere Strompreise sowie die Förderung von Hybridautos, um auch Menschen an die Elektromobilität heranzuführen, die noch nicht bereit für ein Elektroauto seien.

Quelle: LinkedIn

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Christhart:

Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß. Er ist eine KW Stelle.
Solche Menschen haben wir in Deutschland genug.

Wenn er das Ernst meint:
1. Sollte er sich einen anderen Job suchen, weil VW somit in kurzer Zeit viele Stellen abbauen wird.
Warum kündigt er nicht?
2. Er kann dann nur hoffen, das die Kollegen in Anhui für Ihm die Kohlen aus den Feuer holt.

Alle die hier jetzt schreiben VW hat nichts gemacht, ist nicht ganz richtig.
VW hat in mit Zwickau, Emden und Brüssel drei Werke auf 100 % auf BEV umgestellt.
Das wäre eine theoretische Kapazität von 750.000 Autos gewesen.
VW selbst ist 2021 von einem BEV Mix von 25 % aus.
Was ist eingetreten?
Es werden Werke geschlossen oder eingestampft.
Darüber freuen sich die Mitarbeiter, oder?

VW investieren nicht genug in BEVs?
Vielleicht hätten Sie weniger in Deutschland investieren sollen sondern in China.
Wer hat dieses verhindert?
Die IGM und das Land Niedersachsen.
Jetzt sind Sie aufgewacht.
2026 wird man in China sehen ob VW 5 Jahre zurück liegt.

Was ist jetzt daran falsch was VW im Artikel beschreibt?

Ist Strompreis in Deutschland noch zu billig oder was?
Wer hat die Förderung abgeschafft?
Warum gibt es soll schlechte Gesetze wie das Mieterstrommodel?
Warum werden die Lebensmittel Märkte nicht mit Säulen eingedeckt?
30% fürs Investment abschreiben und fertig.
Warum bekommen Hersteller in China Grundstücke geschenkt und in Deutschland fällt der Politik nur ein Lieferkettengesetz für Heimische Hersteller ein?
Bei BYD gibt es keine Zwangsarbeit?
Alle Batterien werden ohne Gas- und Kohlestrom hergestellt?
Ja, China baut viel PV und WKA auf. Aber Kohle-KW sind auch dabei.
Somit kann China mehr Energie erzeugen und muss nicht nur Sparen wie in Deutschland.
Weil Deutschland kann aus Kohle unf AkW ja locker Aussteigen
Baut gleichzeitig zuviel WKA auf ohne passende Netze odet Speicher hierfür zu haben
Das sollte alles auch mal Bewertet werden.

Ich sehe durch meinen Beruf in der Baubranche genug Projekte von VW-AG mit BEV Bezug.
Aber regt euch nur auf, ich Schaue da lieber auf die Planungskosten…

Tom 1:

Auch die Militärische Ecke braucht sehl viel Energie,usw. , geschweige das Internet mit ,, Spionage,,
Aber klar alles nicht wahr.!!!!

Tom 1:

Die haben auch einen gewaltigen Energieverbrauch.

Robert:

meines wissens nach sind die neuen Kohlekraftwerke nur als Backup für Notzeiten gedacht für sogenannte Dunkelflauten aber auch da China über sehr große Kohlevorkommen verfügt sich Unabhängig von anderen Ländern acuh weiterhin genügend Strom zu haben. Aber ist ihnen bekannt das letztes Jahr in 67% aller weltweit gebauten Solaranlangen in China aufgebaut wurden China hat letztes Jahr ungefähr soviel erneuerbare Energien aufgebaut wie Deutschland in den letzten 20 Jahren zusammen gebaut hat.

Jens:

Alle nachvollziehbare und vermutlich richtige Aussagen. Aber ein wenig Demut und Eingeständnis der eigenen Versäumnisse wäre hilfreich und für ein Management angemessen. Den eigenen Bereich kann er besser beeinflussen als die externen Begebenheiten.
Fehlende VW Profitabilität wurde jahrelang mit China quersubventioniert – ohne das Problem anzugehen.
Arroganz in der Fahrzeugentwicklung – Trends verschlafen bzw. durch interne Widerstände verzögert und verteuert.
Fehlendes Bewusstsein für digitale Herausforderungen.
MEB z.B. ist nicht schlecht aber gerade in Kundenkommunikation und Pflege Bestandskunden (Stichwort Softwarestand) wird weiter fleißig Kundenbindung zerstört.

S. Eckardt:

Soll das erklären, warum in der BRD die Entwicklung von e-Autos vernachlässigt wurde??
e-Mobilität ist richtig und wichtig – die Chinesen haben es zeitig erkannt und umgesetzt, Deutschland nicht !!

Garafon:

Ihre Geschichten sind ja wirklich realitätsfern. Entweder verbreiten sie Lügen oder wissen nichts. China hat in den letzen Jahren jeweils mehr Solar und Wind Energie erzeugt und frisch dazu gebaut als der Rest der Welt zusammen. Aber sie schwurbeln von Kohle, als würden sie nur die Ausbauen.

Garafon:

100% auf den Punkt gebracht, sehr gut!

Garafon:

Der Vorschlag mit dem Range Extender und den Hybriden beweist doch wiederum nur wie verbissen unsere „Auto-Götter“ am Verbrenner hängen. Sich auf die Politik ausreden das ist sehr schwach. Wie wäre es wenn sich eine Großmacht wie es VW in Deutschland und in der EU ist sich einfach stärker für Elektro einzusetzen und die Politik nicht dauernd mit gegenteiligen Forderungen zu bemühen. Wenn sich die Autobauer voll dafür einsetzen würden, dann würden die Ewig Gestrigen Politiker auch nicht damit durchkommen.

Rolando:

Er hat vergessen zu erwähnen das VW bzw. die gesamte Autoindustrie in D sehr arrogant war und Tesla nur belächelt hat. VW & CO. haben die Cashkühe bis zum letzte Tag bedient und nicht in innovative Technologien investiert obwohl schon seit mehr als einem Jahrzehnt klar ist, dass wir vom Fossilen in jeder Beziehung weg müssen. Der letzte Tag ist jetzt vorbei!!! Ja die Politik hat auch einen Teilschuld aber vor allem hat VW die Zukunft verschlafen.

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