Erst vor kurzem hat das Analyseunternehmen PreScouter seine Studie zum Lithium-Ionen-Batteriemarkt veröffentlicht. In diesem gibt PreScouter einen Überblick über externe Faktoren, die die Akzeptanz der Batterie vorantreiben werden, nämlich die Kostenentwicklung wichtiger Rohstoffe, Prognosen über Angebot und Nachfrage sowie Investitionen in diesen Bereichen von Schlüsselpersonen und Regierungen.
Getrennt einerseits nach Zellchemie untersucht der Bericht die zukünftigen Potenziale. Hierbei geht PreScouter davon aus, dass das klassische Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxide (NMC) einen Marktanteil von 63% im Jahre 2027 basierend auf einer aktuellen Marktdurchdringung von 28% erreichen wird. Dabei lässt sich laut dem Analyseunternehmen festhalten, dass der Trend dazu übergeht den Kobalt-Anteil zu verringern, zugunsten von Nickel. Auch um Kosten einzusparen auf der Rohstoffseite. PreScouter geht sogar so weit und sagt voraus, dass sich LG Chem und 3M zusammentun, um entsprechende Patente gemeinsam zu verwenden.
In Bezug auf die Lithium-Eisen-Phosphat-Technologie (LFP) wird ein Compound Annual Growth Rate (Wachstumsrate) von 20,7% erwartet. Wie anzunehmen werden vor allem die beiden asiatischen Großkonzerne CATL oder BYD entsprechende Schlüsselrollen am Markt einnehmen. Als Vorteil für die Verwendung in der Elektromobilität werden insbesondere der große Temperaturbereich und die geringere Chance für Thermal Runaways (Brandgefahr) aufgeführt. Dem gegenüber steht die geringere Energiedichte.
Der Bericht geht weiterhin davon aus, dass der Haupttreiber für den Batteriemarkt im Automobilsektor zu finden ist. Aber auch die zunehmende Automatisierung und die Integration von Batterien zu Handlingszwecken spielt eine Rolle. Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren seien die sichersten Batterien am Markt und sollen mit einer Energiedichte von 250 Wh/l zu den NMC Batterien mit 580 Wh/l aufschließen.
Für 2027 geht man davon aus, dass alleine im Automobilbereich der Bedarf die Grenze von einer TWh überschreitet. Die weiteren Bereiche wie tragbare Elektronikgeräte machen demgegenüber nur 140 MWh aus. Rund 58% des Bedarfs werden nach Berechnungen von PreScouter aus chinesischen Fabriken stammen. Dementsprechend wird der Automobilmarkt den Batteriemarkt aus Nachfragesicht dominieren. Entsprechende Leistungsdichten sowie Lebensdaueranforderungen seien bereits erreicht. Nachholbedarf bestehe aber bei der Toxikologie und der Zuverlässigkeit. Wer sich den Bericht im Detail ansehen will, kann dies auf dieser Webseite machen.
Quelle: Battery-News – Jahr 2028: 58% des Batteriebedarfs stammen aus China