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Mobilitätsbudget

Was ist Mobilitätsbudget? Das Mobilitätsbudget ist eine innovative Idee, um die Art und Weise zu verändern, wie Menschen sich fortbewegen. Es ist ein Budget, das Arbeitnehmern von ihrem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird, um ihre Mobilität zu finanzieren. Es soll ihnen ermöglichen, ihre Mobilität auf umweltfreundlichere und nachhaltigere Arten umzustellen und so den CO₂-Ausstoß zu reduzieren.

Im Umfeld der Mobilität versteht man diese Art des Budgets als Teil des Konzepts auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität im Alltag. Dies soll dazu beitragen, den Verkehr in Städten zu reduzieren, den öffentlichen Verkehr zu fördern und die Nutzung von Fahrrädern und anderen umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln zu steigern. Somit können Mitarbeiter:innen im Alltag das Mobilitätsbudget nutzen, um Kosten für den öffentlichen Verkehr, Carsharing, Fahrräder, E-Bikes und andere alternative Transportmittel zu decken.

Wie funktioniert das Mobilitätsbudget?

Als Mobilitätsbudget versteht man einen finanziellen Rahmen, welcher einem Arbeitgeber:in durch den Arbeitnehmer eingeräumt wird, um deren Mobilität zu finanzieren. Ziel ist es hierbei, dass Arbeitgeber im Zusammenspiel mit Arbeitnehmer:in ihren Teil dazu beitragen, umweltfreundlichere Mobilitätsformen zu fördern und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Hierzu ist es möglich, dass das Budget für verschiedene Arten der Mobilität zum Einsatz kommen kann. Beispielsweise für den öffentlichen Verkehr, Carsharing, Fahrräder, E-Bikes und andere alternative Transportmittel. Der Arbeitgeber stellt somit den finanziellen Rahmen zur Verfügung. Arbeitnehmer:in haben dabei die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie sie ihr Budget nutzen möchten.
Das Mobilitätsbudget kann auf verschiedene Weise umgesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, dass der Arbeitgeber das Budget direkt auf eine Mobilitätskarte lädt, die dann für den Kauf von Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder für die Nutzung von Carsharing-Diensten verwendet werden kann. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Arbeitgeber einen Zuschuss für den Kauf eines Fahrrads oder E-Bikes gewährt. Die Höhe des Mobilitätsbudgets hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der Tätigkeit, der Anzahl der Arbeitstage und der Entfernung zum Arbeitsplatz. Die Arbeitnehmer:innen können das Budget in der Regel flexibel nutzen, solange sie innerhalb der von ihrem Arbeitgeber festgelegten Richtlinien bleiben.
Es lässt sich somit festhalten, dass das Budget für die individuelle Mobilität viele Vorteile für Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber bietet. Es bedeutet mehr Flexibilität bei der Wahl der Transportmittel und kann zu einer höheren Zufriedenheit am Arbeitsplatz führen. Für Arbeitgeber ermöglicht es, sich als nachhaltiges Unternehmen zu positionieren und gleichzeitig die Mitarbeiterbindung zu stärken. Es gibt jedoch auch einige Herausforderungen im Kontext des Mobilitätsbudgets. Eine Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass das Budget fair und ausgewogen ist und für alle Arbeitnehmer angemessen ist. Eine weitere Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass das Mobilitätsbudget die beabsichtigten Ziele erreicht und nicht zu unerwünschten Nebeneffekten führt.

Chancen und Risiken des Mobilitätsbudgets im Unternehmen

Es gibt jedoch auch einige Risiken und Herausforderungen im Kontext des Mobilitätsbudgets. Einige Arbeitnehmer:innen könnten sich gegen das Konzept wehren, da es eine Änderung in ihren Gewohnheiten erfordert. Es kann auch schwierig sein, das Budget so zu gestalten, dass es für alle Arbeitnehmer fair und ausgewogen ist. Außerdem muss es sorgfältig geplant und überwacht werden, um sicherzustellen, dass es die beabsichtigten Ziele erreicht und nicht zu unerwünschten Nebeneffekten führt. Ein weiteres Problem ist, dass das Mobilitätsbudget nicht für alle Arbeitnehmer geeignet ist. Einige Arbeitnehmer haben möglicherweise bereits eine günstige und effektive Transportlösung gefunden und benötigen kein zusätzliches Budget. Andere Arbeitnehmer benötigen möglicherweise mehr als das zur Verfügung gestellte Budget, um ihre Mobilität zu finanzieren.
In Summe ist es jedoch so, dass es viele Chancen und Möglichkeiten bietet, um die Art und Weise zu verändern, wie Menschen sich fortbewegen. Wenn es sorgfältig geplant und umgesetzt wird, kann es dazu beitragen, den Verkehr in Städten zu reduzieren, den öffentlichen Verkehr zu fördern und die Nutzung von umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln zu steigern.

Chancen

Risiken

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Aus der Praxis: So kann Mobilitätsbudget gelebt werden

Mittlerweile haben wir gelernt, dass Mitarbeitende ihr Budget flexibel und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt einsetzen können. Wer grüne Alternativen nutzt, öfter den ÖPNV oder Elektromobilität etc. wird dabei belohnt. Wie ein solches Modell im beruflichen Alltag funktionieren kann, welche Stolpersteine gegebenenfalls aus dem Weg zu räumen sind und wie ein Mobilitätsbudget zu mehr Mitarbeiter-Zufriedenheit führen kann, das haben wir mit Nicola Büsse, COO und Geschäftsführerin von MOBIKO besprochen.
Über eine digitale Plattform sei es Unternehmen möglich die Mitarbeiter nach verschiedenen Benutzergruppen zu clustern, individuelle Budgets für Bus, Bahn, E-Bike, usw… zur Verfügung zu stellen. Die Arbeitnehmer selbst können dann ganz individuell ihre Mobilität im Alltag ausleben und reichen über die Plattform (Web/ App) ihre Abrechnungen ein. Das System erkennt die Belege, prüft diese und verarbeitet diese für das Unternehmen voll automatisiert. Der Mitarbeiter selbst sieht lediglich am Ende des Monats, auf seiner Abrechnung, wie sein Mobilitätsbudget abgerechnet wurde. Der Aufwand bei Unternehmen und Mitarbeiter wird somit auf ein Minimum begrenzt und lässt etwaige Hemmschwellen verschwinden.
MOBIKO arbeite laut Aussage von Nicola anbieterunabhängig. Somit ist es egal, von welchem Anbieter der Mitarbeiter bspw. das E-Bike nutzt, insofern es für ihn in seinem Mobilitätsbudget freigegeben ist. Dies zahlt darauf ein, dass Unternehmen lediglich den Rahmen bereitstellen für die eigenen Angestellten. Diese aber eigenverantwortlich mit ihrem Mobilitätsbudget wirken dürfen. Mehr Informationen hierzu findest du in diesem Artikel.
Bei der Telekom wird ein ähnliches Modell gelebt. Olga Nevska, Chefin der Telekom Mobility Solutions (TMS), äußerte sich erst vor kurzem hierzu. Nevska gab zu verstehen, dass sich mittlerweile etliche Mitarbeiter:innen gegen einen Firmenwagen entscheiden würden. Auch, weil die Telekom viele Mitarbeiter-Leistungen anbiete, die flexibel genutzt werden können. Nevska spricht von einem „Benefit-Budget„: So biete man ein Elektroauto-Abo für alle Mitarbeitenden, Gehaltsumwandlung in ein Fahrrad, ein eigenes Carsharing mit 40 Stationen, Shuttle-on-demand für Dienstreisen mit dem Partner Loki und ein Fahrrad-Abo mit dem Partner Swapfiets oder eine BahnCard für bis zu zwei Personen an. „Man kann sich das Geld auch auszahlen lassen, es für ein Sabbatical nutzen oder für die Rente ansparen“, fügt die Managerin hinzu. Noch sei man bei der Telekom nicht mit einem klassischen Mobilitätsbudget unterwegs, wie es etwa SAP jüngst eingeführt hat. Man sei aber im Austausch und schaue es sich genau an.

Mobilitätsbudget Versteuerung, darauf gilt es zu achten!

Wie wird das Mobilitätsbudget versteuert? Grundsätzlich sind Mobilitätsbudgets als steuerfreier Sachbezug für Arbeitnehmer:innen definiert, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört beispielsweise, dass das Budget ausschließlich für die Finanzierung von Verkehrsmitteln genutzt wird, die der Arbeitnehmer zur Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte verwenden kann. Wenn das Mobilitätsbudget jedoch auch für andere Zwecke genutzt werden kann, wie zum Beispiel für private Fahrten, dann kann es als geldwerter Vorteil angesehen werden und unterliegt der Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht. In diesem Fall muss der Arbeitgeber den geldwerten Vorteil versteuern und gegebenenfalls auch Sozialversicherungsbeiträge abführen.

Abrechnung als Sachbezug

Das Mobilitätsbudget kann als Sachbezug abgerechnet werden. Dies ermöglicht eine Steuerbefreiung bis zu einem Betrag von 50 Euro. Darüber kann gemäß Paragraf 37 b EStG einheitlich ein vom Unternehmen getragener Pauschalsteuersatz von 30 % abgegolten werden.

Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn das Mobilitätsbudget als pauschaler Betrag gewährt wird, der nur für die Finanzierung von öffentlichem Verkehr und Fahrrädern genutzt werden kann und der insgesamt nicht höher ist als die gesetzlichen Freibeträge, dann ist es auch in diesem Fall steuerfrei. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften beachten und das Mobilitätsbudget entsprechend korrekt versteuern und abrechnen, um eventuelle rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. In jedem Fall ist es empfehlenswert, sich von einem Steuerberater oder einem Fachanwalt für Arbeitsrecht beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass das Mobilitätsbudget korrekt versteuert und abgerechnet wird.

Mobilitätsbudget steuerfrei - darauf kommt es an

Die einzelnen Verkehrsmittel werden unterschiedlich besteuert, die Erläuterung hierfür haben wir in Kurzfassung im vorherigen Abschnitt gegeben. Wann und wie das Mobilitätsbudget steuerfrei wird, dass haben wir mit der nachfolgenden Übersicht versucht abzubilden:

Die letzte Aktualisierung dieser Informationsseite rund um Mobilitätsbudget wurde am 24. April 2023 vorgenommen.