Polestar steht vor Herausforderungen in China, bleibt aber aktiv auf dem Markt. Trotz laufender Umstrukturierungen und Stellenstreichungen weist das Unternehmen Berichte über einen Rückzug aus dem Land zurück, wie CarNewsChina berichtet. Die Kooperation mit Meizu innerhalb von Polestar Technology bestehe weiterhin. Effizienzsteigerungen hätten zu organisatorischen Anpassungen geführt, doch Serviceleistungen für Kunden sowie Unterstützung durch Anteilseigner bleiben bestehen. Zu den wichtigsten Investoren zählen Li Shufus PSD Investment und Geely Holding.
Dennoch gibt es Hinweise auf einen erheblichen Personalabbau. Seit Februar verändert sich das Hauptquartier von Polestar Technology in Nanjing. Führungskräfte und Mitarbeiter werden voraussichtlich bis Mitte März ausscheiden. Nach dem chinesischen Neujahrsfest kam es zu Kündigungen im Bereich Verkauf und Betrieb, etwa 50 Angestellte erhielten Abfindungen. Die verbleibende Mannschaft in Shanghai übernimmt das Übergangsmanagement, kümmert sich um die Markenpräsenz und den Kundendienst.
Polestar hat in China mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen. 2024 sanken die globalen Auslieferungen um 15 Prozent auf 44.900 Autos. In China geht der Absatz bereits seit 2021 zurück. Aktuell umfasst das Angebot in China die Modelle Polestar 2, 3 und 4 mit Preisen zwischen 299.800 und 798.000 Yuan (etwa 39.000 bis 96.000 Euro).
Um auf die Marktentwicklung zu reagieren, verlagert Polestar Teile der Produktion ins Ausland. Um Zölle auf in China hergestellte Autos zu umgehen, soll die Produktion des Polestar 4 Ende 2025 nach Südkorea verlegt werden. Der künftige Polestar 7 wird in Europa gebaut. Diese Maßnahmen sind Teil der globalen Strategie, um auf den wachsenden Wettbewerb und geopolitische Handelsbarrieren zu reagieren.
Polestar Technology wurde im Juni 2023 mit etwa 200 früheren Polestar-China-Mitarbeitern gegründet, um die lokale Präsenz zu stärken. Doch fehlende strategische Klarheit und begrenzte Entscheidungskompetenz vor Ort beeinträchtigten die Entwicklung. Wichtige Entscheidungen fällt weiterhin das Management in Schweden, was die Anpassung an den dynamischen chinesischen Markt erschwert.
Gegenüber Elektroauto-News äußerte sich Polestar wie folgt: “Polestar hat in die Positionierung als Premium Marke weltweit und somit auch in China investiert. Diese basiert auf unserer Performance DNA und skandinavischem Design. Unser Engagement für dem chinesischen Markt und die bestehenden Kunden bleibt unverändert.”
Trotz der Schwierigkeiten bleibt Polestar also in China aktiv. Im Januar 2025 präsentierte das Unternehmen eine Strategie, die jährliches Wachstum von 30 bis 35 Prozent im Einzelhandel zwischen 2025 und 2027 anstrebt. Das Ziel bleibt, bis 2025 profitabel zu werden. CEO Michael Lohscheller sieht das kommende Jahr als potenziellen Wendepunkt für die Marke. Ob Polestar mit diesen Anpassungen langfristig in China bestehen kann, hängt von der weiteren Entwicklung des Elektroautomarktes ab.
Quelle: CarNewsChina.com – Polestar responds to exit rumours amid restructuring in China