Beim Bundesmodellprojekt ZUKUNFT.DE ist der Name Programm. Vorgestellt und auf den Weg gebracht wurde dieses vergangenen Freitag durch Bundesminister Andreas Scheuer, in Anwesenheit von Ländervertretern und Projektpartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. ZUKUNFT.DE gilt als Auftakt für ein in Deutschland in dieser Form bislang einmaliges Vorhaben. Das Vorhaben wird als bundesweites Leitprojekt angesehen, das sich räumlich vorwiegend auf die im Projekt kooperierenden Bundesländer Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen erstreckt und dort die E-Mobilität auf der sogenannten „Letzten Meile“ ausbauen soll.
Angedacht ist es bis zu 500 Elektrotransporter in der innerstädtischen Paketzustellung auf der sogenannten „Letzten Meile“ einzusetzen. Des Weiteren ist der Aufbau von Ladeinfrastruktur für die E-Transporter in betrieblichen Verteilzentren und Depots sowie ein breit angelegtes wissenschaftliches Monitoring fester Bestandteil von ZUKUNFT.DE. Der Name steht hierbei für: „Zustellverkehre kundenfreundlich, nachhaltig, flexibel und transparent. Durch Emissionsfreiheit“. So lautet das Credo der insgesamt elf Projektpartner und weiteren fünf assoziierten Partner, die in diesem großen Verbundprojekt bis Ende 2020 eng kooperieren.
„In bekanntlich schwierigen Zeiten geht von ZUKUNFT.DE eine ganz wichtige Botschaft aus. Deutsche Fahrzeugindustrie, Politik und Dienstleistungssektor sind offenbar durchaus in der Lage, mit gemeinsamer Kraft ambitionierte Ziele in Angriff zu nehmen und diese dann auch umzusetzen. Hierfür ist es ja auch höchste Zeit! Wenn es auf breiter Ebene gelingen würde, die Elektrifizierung gewerblicher Fuhrparks so konsequent voranzutreiben wie bei den hier im Projekt beteiligten Unternehmen, dann wäre das ein echter Paradigmenwechsel zu umwelt- und klimafreundlichem Transport. ZUKUNFT.DE ist deshalb beispielgebend.“ – Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg
Im Rahmen des Projektes haben sich vier führenden Unternehmen der Kurier-/Express- und Paketbranche (KEP), nämlich DPD Deutschland, GLS Germany, Hermes Germany und UPS United Parcel Service Deutschland zusammengeschlossen. Fahrzeugseitig wird das Leitprojekt von der Daimler AG und der Volkswagen AG sowie energieseitig mit der Stromnetz Hamburg GmbH und der EnBW AG (assoziiert) umgesetzt. Dabei ist klar ersichtlich, dass es über eine bloße Fahrzeug- und Ladeinfrastrukturbeschaffung deutlich hinausgeht.
Inhaltlich konzentriert man sich auf verschiedene Schwerpunkte wie beispielsweise:
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- die konzeptionelle Vorbereitung der Depotstandorte auf den Einsatz von E-Transportern
- die Entwicklung von Energiekonzepten
- sowie die hierdurch bedingte Neuausrichtung der Betriebsabläufe
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Wissenschaftlich wird das Vorhaben durch die Frankfurt University of Applied Sciences, das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie die Kühne Logistics University begleitet sowie koordiniert durch die Hamburger Projektleitstelle hySOLUTIONS GmbH (Projektleitung) und die beiden assoziierten Partner e-mobil BW und Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt das Vorhaben im Grundlagenteil (7,4 Mio. Euro) und im weiteren Projektverlauf (rund 2,5 Mio. Euro) mit insgesamt rund 9,9 Mio. Euro. Die Umsetzung der entsprechenden Förderrichtlinie Elektromobilität wurde von der NOW GmbH koordiniert.
„Wir wollen Fahrzeuge, die jeden Tag und ständig in der Stadt unterwegs sind, sauber machen. Deshalb investieren wir allein heute mehr als 7 Millionen Euro in einen emissionsfreien Paket- und Lieferverkehr. Das Projekt ZUKUNFT.DE vereinigt industrielles Knowhow und zukunftsfeste Innovation und leistet einen wichtigen Beitrag für bessere Luft in unseren Metropolen. Es zeigt: Gute Mobilität und bessere Luft sind kein Widerspruch.“ – Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister
Quelle: Hamburg.de – Bundesminister Scheuer startet neues Leitprojekt zur Elektromobilität Paketzustellung