Chinesische Tesla-Rivale Xpeng will Hälfte seiner E-Autos außerhalb Chinas verkaufen

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XPeng Motors

Sebastian Henßler
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Das chinesische Elektroauto-Start-Up Xpeng plant, ein globaler Autohersteller zu werden und die Hälfte seiner Fahrzeuge in Länder außerhalb Chinas zu liefern. So die Aussage des Vizepräsident und Vorsitzender Brian Gu, wie CNBC zu berichten weiß. Er führt aus, dass sich das Unternehmen auf globale Möglichkeiten konzentrieren wolle. Mit einem „langfristig ausgewogenen Verhältnis zwischen der Hälfte der Auslieferungen aus China und der Hälfte der Auslieferungen außerhalb Chinas“.

Einen konkreten Zeitrahmen für die Erreichung dieses Ziels nannte Gu nicht. Der Vergleich zum Branchenprimus Tesla wird bei solchen Aussagen gerne gezogen. Das US-Unternehmen gab im dritten Quartal an, dass sein Heimatmarkt 46,6 % des Gesamtumsatzes ausmachte. Auf China entfielen 22,6 % der Gesamtverkäufe von Tesla, gegenüber knapp 20 % vor einem Jahr. Xpeng plane in 2021 und 2022 verstärkt in internationale Märkte zu investieren. Bereits im kommenden Jahr wolle man in Schweden, Dänemark und den Niederlanden Fuß fassen.

Xpeng begann im Dezember 2020 mit der Auslieferung von Autos nach Norwegen. Andere chinesische Autohersteller haben sich bei ihrer ersten Auslandsexpansion auf das Land konzentriert, wo staatliche Anreize die lokale Nachfrage nach Elektroautos gefördert haben. Der chinesische Marktbegleiter NIO war bereits im September in Norwegen gestartet und hat dort mittlerweile seinen ersten Flagship-Store in Oslo eröffnet.

Mit Blick auf Umsätze und Gewinn zeigt sich Gu zuversichtlich, dass XPeng in zwei Jahren die Gewinnschwelle erreichen werde. Ende 2019, vor der Coronavirus-Pandemie und dem daraus resultierenden Chip-Mangel, äu0erte sich Gu gegenüber CNBC, dass er erwarte, dass XPeng den Break-even in etwa zwei oder drei Jahren erreichen könne – wenn das Unternehmen in der Lage sei, 150.000 Autos pro Jahr zu produzieren.

Xpeng sagte letzten Monat, dass es seit seiner Gründung vor sechs Jahren insgesamt etwas mehr als 100.000 Autos produziert hat. Das Unternehmen brachte sein erstes kommerziell verfügbares Fahrzeug, den G3 SUV, im Dezember 2018 auf den Markt. Die neue Variante, den G3i im Herbst 2021. Aber vor allem die P7-Limousine, deren Auslieferung im letzten Sommer begann, hat sich als weitaus beliebter erwiesen und macht laut Gu mehr als 77 % der Auslieferungen aus.

Xpeng begann im Oktober mit der Auslieferung eines dritten Elektromodells, der P5-Limousine. Letzte Woche stellte das Start-up einen neuen elektrischen Geländewagen, den G9, vor.  Der als „Smart-SUV-Flaggschiff“ beworbene Stromer ist demnach das erste Xpeng-Modell, das von Anfang an nicht nur für den chinesischen Markt konzipiert wurde, sondern auch international antreten soll. Der Xpeng G9 steht auf einer 800-Volt-Architektur mit Siliciumcarbid-Technik.

Quelle: CNBC – Chinese Tesla rival Xpeng wants to sell half of its cars overseas

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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