Betrachtet man aktuell den Busmarkt scheint es nur eine Entwicklungsrichtung zu geben: Elektrisch. Egal ob mit Batterie oder Brennstoffzelle. Selbst die Festkörperbatterie, als Weiterentwicklung des Lithium-Ionen-Akkus, wird zum Thema. Verschiedene Marktbeobachter und Analysten gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren der Absatz von E-Bussen spürbar weiter steigt. Bis zu 70 Prozent aller Busse sollen bis 2040 rein elektrisch fahren.
Das nicht 100 Prozent aller Busse vollelektrisch unterwegs sein werden, wird laut Analysten damit begründet, dass die Installation der benötigten Ladeinfrastruktur sowie klimatische Rahmenbedingungen dies punktuell nicht erlauben würden. Selbst das Argument des Wasserstoffantriebs greift hierbei nicht, da die dafür notwendige Ladeinfrastruktur noch weniger stark verbreitet ist, als es bei der batteriebetriebenen E-Mobilität der Fall ist. Zwar sind diese bereits in China, Teilen Europas, Japan las auch Südkorea auf der Straße und dennoch scheinen die Aussichten auf Markterfolg eher spärlich. Von keinem zweistelligen Marktanteil ist die Rede.
Hingegen scheint die Zeit für batteriebetriebene Elektro-Busse rosig. Dies hängt damit zusammen, dass intensiv im Bereich der Batterie geforscht wird, Akkus werden in immer größeren Stückzahlen gefertigt und die Preise somit nach unten gedrückt. Eben nicht nur im PKW, sondern auch im Bus-Bereich. Dies spiegelt auch der Absatz von E-Bussen am Markt wider. Ende 2018 zählten die Analysten und Marktbeobachter weltweit 425.000 Elektrobusse, stolze 421.000 davon sind in China im Einsatz. Für Europa ließen sich 2.250 und für die USA ganze 300 nachweisen. Im April 2019 konnten wir zudem berichten: Laut einem Bericht von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) werden Elektrobusse 2019 erstaunliche 270.000 Barrel Dieselbedarf einsparen – jeden Tag. Die überwiegende Mehrheit der Elektrobusse befindet sich in China, wo sich die meisten Großstädte dem 100-prozentigen elektrisch betriebenen öffentlichen Verkehrsmitteln nähern.
2020 wurden in China insgesamt 61.044 neue Elektrobusse zugelassen, wie aus den Zahlen der China’s Association of Automobile Manufacturers (CAAM) hervorgeht. Mit 15.940 neuen Elektrobussen führt Yutong die Statistik des Jahres 2020 an. Stolze 26,1 % Marktanteil weist der Marktanalyst chinabuses.org für Yutong aus, merkt aber auch an, dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 26,5 % zurückgegangen sind. BYD platziert sich auf dem zweiten Platz mit 9.125 E-Bussen. Damit hält das Unternehmen 14,9% der Marktanteile und im Vergleich zum Vorjahr kann man auf ein Wachstum von 44,4 % blicken.
Der dritte Rang im Ranking geht an CRRC Electric mit 5.503 neuen E-Bussen, bei 9% Marktanteil. Aber auch hier ist, im Vergleich zum Vorjahr, ein Rückgang um 25,7 % festzustellen. CAAM und chinabuses.org kommentieren den Nachfragerückgang im Inlandsmarkt durch die COVID-19-Pandemie, welche zu einem Ausbremsen geführt hat. Im Februar und März zeige die Statistik ein Minus von über 65 bzw. 50 Prozent, im Dezember mit Blick auf den gesamten Busmarkt ein Plus von 77%.
Weltweit stimmen Analysten dem Wachstumstrend zu, besonders der Elektrobusbereich werde zulegen: Die gesamte städtische Elektrobusflotte in China soll bis 2025 auf 611.000 Elektrobusse anwachsen, in den USA sollen es dann schon 4.750 sein, in Europa geht man von rund 12.000 Elektrobussen aus. Zu diesem Zeitpunkt wird China aber immer noch ganz vorne rangieren und rund 18 Prozent des E-Bus-Marktes weltweit für sich beanspruchen.
Quelle: Omnibus.news – 61.044 neue E-Busse in China