VW stellt Produktion in Dresdner Manufaktur ein

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen plant offenbar, die Produktion von Fahrzeugen in seiner Gläsernen Manufaktur in Dresden einzustellen. Dies geht aus einem Bericht der „Automobilwoche“ hervor. Trotz dieser Entscheidung soll der Standort weiterhin bestehen bleiben, wobei die dort beschäftigten rund 300 Mitarbeiter in andere Bereiche des Unternehmens versetzt werden sollen.

Seit Beginn des Jahres 2021 wurde in der Dresdner Manufaktur das Elektroauto ID.3 produziert. Ein Sprecher von Volkswagen äußerte sich jedoch zurückhaltend zu den jüngsten Spekulationen und betonte, dass das Unternehmen nicht an derartigen Diskussionen teilnehme. Er fügte hinzu: „Die Marke Volkswagen Pkw entwickelt derzeit ein umfassendes Maßnahmenpaket im Rahmen eines Performance-Programms.“ Das Hauptziel dieses Programms sei es, die weltweite Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken und sich an die sich ständig ändernden Marktbedingungen anzupassen. Trotz der aktuellen Entwicklungen betonte der Sprecher, dass die Vereinbarung zur Sicherung der Arbeitsplätze bis 2029 nach wie vor Gültigkeit habe.

Die Gläserne Manufaktur in Dresden, die 2002 ihre Pforten öffnete, hat im Laufe der Jahre eine Reihe von Fahrzeugen produziert. Zu Beginn war sie der Produktionsstandort für den Phaeton. Später wurden hier auch Bentleys, der Elektro-Golf und zuletzt der ID.3 hergestellt. Ein bemerkenswerter Meilenstein wurde im Frühjahr dieses Jahres erreicht, als das 150.000. Fahrzeug in Dresden produziert wurde. Erst im vergangenen Dezember konnten wir die Gläserne Manufaktur vor Ort besuchen.

Diese Nachricht folgt auf die kürzlich bekannt gewordenen Entwicklungen im VW-Werk in Zwickau. Aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach Elektroautos hat Volkswagen beschlossen, dort Arbeitsplätze abzubauen. Insbesondere werden 269 befristete Verträge, die in Kürze auslaufen, nicht verlängert. Laut dem Bericht der „Automobilwoche“ könnte die Zukunft weiterer befristeter Stellen in den kommenden drei Jahren ebenfalls unsicher sein.

Die Entscheidung von Volkswagen, die Produktion in der Gläsernen Manufaktur einzustellen, könnte als Reaktion auf die sich verändernden Marktbedingungen und die globalen Herausforderungen in der Automobilindustrie gesehen werden.

Quelle: Spiegel.de – VW stoppt offenbar Autobau in Dresden

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Helmut Schönherr:

Ich hab gerade einen Daumen hoch gegeben. – Doch die anderen Möglichkeiten entdecke ich (noch) nicht! Der Kohleabbau im Ruhrgebiet ist Geschichte, unsere Elektronikkonzerne weitgehend auch, Brötchen kaufen die Leute im Supermarkt, ein Arbeiter- und Bauernstaat waren wir mal. Tja, am Bodensee wurden diesen Sommer zum ersten Mal Südfrüchte geerntet. Bei dem Klimawandel, wer weiß sind wir in ein paar Jahren vielleicht das neue Hawaii? Das würde bedeuten: Anstelle Dirndl ein Hula-Hula-Roeckchen. – Na ja, auch schön

Philipp:

Und wenn alle Schichten inbegriffen sind, werden eben auch alle bedient. Oder wer bedient in Deutschland oder Europa nun mehr vom „Volk“?

Birger:

Sagen wir es mal so, wenn VW es gut gehen würde, würde man es sicher nicht machen, oder?

Pilot:

Danke… dass du die Fakten hier veröffentlicht hast – dann muss ich das nicht nachholen!

Eric:

Welche globalen Herausforderungen? Welche Marktbedingungen? Das ist ein deutsches Problem. Was seh ich auf den Straßen? Polestar, Hundai, Tesla… die Deutsche Automobil Industrie hat den Wandel verpennt und setzt weiterhin auf die Pferdekutsche der Antriebstechnik. Schreit halt weiter E-Fuels

Robert:

Marc was soll das? nur weil ich ab und zu Rechtschreibfehler mache mich derart zu beleidigen! Ich fordere eine Entschuldigung von dir
nun ich und viele andere haben eben sehr schlechte erfahrungen mit VW in Punkto Qualität gemacht deswegen werde ich jedenfalls nie wieder VW kaufen und auch einige meiner Bekannten haben die schnauze voll von VW. keinen Bock mehr tausende von Euros in Reparaturen zu stecken.

Daniel W.:

Ich habe 24 Jahre lang bis 2008 als Werkzeugschleifer in einem kleineren Betrieb auch für die Zulieferer der Autoindustrie gearbeitet – für die Zulieferer kein Zuckerschlecken.

In grünen Städten der Zukunft ist keine Platz mehr für 49 Millionen Pkws vorhanden, so dass viel weniger Bedarf besteht und die wenigen Autos im Ausland produziert werden.

Die großen deutschen Unternehmen der Unterhaltungselektronik und der motorisierten Zweiräder sind fast nur noch als Markenlogos für Asien-Importe erhalten geblieben.

Neben China dürfte auch Indien mit 1,4 Mrd. Menschen und vielen gutausgebildeten jungen Leuten zum großen Autohersteller und -exporteur aufsteigen, dagegen wären die deutschen Hersteller in Deutschland chancenlos, also bliebe nur noch das Markenlogo.

Am Besten bereit sich Deutschland schon mal auf einen Abschied von der Autoindustrie vor und baut Arbeitsplätze in anderen Bereich auf, denn dort spielt in Zukunft die Musik.

Kokopelli:

Also du scheinst nicht in der Lage zu sein, einen Geschäftsbericht zu lesen.
Ich verlinke gern die Quelle: https://www.volkswagen-group.com/de/halbjahresfinanzbericht-2023-17438
Und die Nettomarge hat nichts mit der Umsatzrendite vor Steuern zu tun, das solltest du wissen.

Der VW Konzern gibt selbst eine Umsatzrendite vor Steuern im ersten Halbjahr 2023 von 7,6 % an. Die Nettomarge liegt nach wie vor bei 4 %. In 2022 lag die Nettomarge immerhin noch bei 5,3 %. Um deinen Sprachgebrauch zu verwenden: Es fällt ab…

Bei deinem Lieblingshersteller Tesla liegt die Nettomarge bei 10,8 %.
Du musst schon das GAAP Net Income für die Nettomarge berücksichtigen. Darin sind nochmal 655 Mio. USD nicht operativer Ertrag enthalten.
2,703 Milliarden Net Income bei 24,927 Milliarden Umsatz machen 10,8 %.

Wir werden sehen, wie sich das im dritten Quartal entwickelt. Sind ja nur noch wenige Wochen…

Peter:

Ich kann schon anhand der Überschrift erahnen, wie die Kommentare hier sein werden. Alle, die VW die Pleite wünschen, scheinen entweder gut situiert zu sein oder überhaupt nichts mit der Autoindustrie zu tun zu haben. Aber ich denke, dass jeder irgendjemanden kennt, der in der Autoindustrie arbeitet. Denn wenn VW fällt, dann fallen auch die anderen. Aber wenn ihr kein Problem damit habt, dass 100.000 Menschen demnächst arbeitslos werden, dann denkt daran, dass jeder von uns diese Arbeitslosen mitfinanziert.
Es ist mir unerklärlich, wie man der wichtigsten deutschen Industrie den Tod wünschen kann, die zum großen Teil unseren Wohlstand mit ermöglicht hat durch hunderttausende Arbeitsplätze. Aber die Generation Z will eh lieber Youtuber und Influencer werden oder gar nicht arbeiten.

Kokopelli:

Du musst nicht persönlich werden, meine Ausführungen sind ganz einfach nachprüfbar. Aber fangen wir einfach mal an:

Ja, wir sehen bereits wer in der Macher Position ist: VW fährt die Produktion für die id Modelle herunter und muss in China Plattformen von Wettbewerbern kaufen, weil sich die MEB Modelle im größten und wichtigsten Markt für VW nicht in nennenswerten Stückzahlen verkaufen lassen.
Zur Erinnerung: Der id.4 sollte das erfolgreiche Weltauto werden.

Der VW Konzern hat im ersten Halbjahr gerade mal 320.000 Fahrzeuge auf der MEB Plattform verkauft. 
Wem möchtest du verkaufen, dass das profitabel sein soll?
Die Ziele waren sehr viel höher. Für 2023 war geplant, dass man alleine 1 Million Fahrzeuge der Marke VW auf der MEB Plattform verkauft. Das schafft der VW Konzern nicht einmal mit allen Marken! Da hilft auch ein höherer Fahrzeugpreis nicht, da haut die AfA voll rein.

Und selbstverständlich wurde bereits 2019 mit den Mengen von Ford gerechnet. 
Eigentlich wollte man den MEB als sogenannten Industriestandard an viele andere OEM verkaufen. Das ist nicht gelungen.
Mahindra wird VW lediglich ein paar Komponenten wie Batterie und Elektroantrieb liefern. Wobei das mit der Batterie und der eMaschine schon wieder auf dem Prüfstand steht, da VW offenbar nicht liefern kann. BYD (Batterie) und Valeo (eMaschine) springen ein. 

Ob die 180 Milliarden, die noch aufzubringen sind und wovon „lediglich“ 122 Milliarden in die Elektrifizierung und Digitalisierung fließen sollen. Dafür wurden die Porsche Anteile bereits versilbert, aber das reicht bei weitem nicht.

Wenn du diese Situation als die Macher-Position nennst, dann haben wir hierfür komplett andere Definitionen.

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