Bei der IAA 2017 legte sich der VW Konzern auf die „Roadmap E“, eine umfassende Elektrifizierungsoffensive fest. 2019 festig man diese und setzt die gesteckten Ziele noch höher an. Und stellt dafür entsprechende Mittel zur Verfügung. Hybride spielen aber auch weiterhin eine Rolle. Unter anderem in Form der neuen Golf PHEV. Im Rahmen der Planungsrunde 69 hat der VW Konzern seine geplanten Investments in E-Mobilität, Hybridisierung und Digitalisierung abermals erhöht. Der Großteil der angepeilten rund 73 Milliarden Euro Investment sollen in den nächsten fünf Jahren in die Elektromobilität fließen.
Durch den neuen verabschiedeten Plan wurden die Ausgaben für Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung in Zukunftstechnologien auf 50 Prozent der Gesamtsumme von rund 150 Milliarden Euro erhöht (Vorplanung: 40 Prozent). Deutlich gestärkt wird das Schlüsselthema Digitalisierung, in das bis Mitte des Jahrzehnts rund 27 Milliarden Euro und damit etwa doppelt so viel wie noch im vorherigen Planungszeitraum fließen werden. In die E-Mobilität werden rund 35 Milliarden Euro investiert. Für die Hybridisierung des Modellportfolios sind weitere rund 11 Milliarden Euro eingeplant.
“Vorstand und Aufsichtsrat des Volkswagen Konzerns haben heute im Rahmen der Investitionsplanung die Eckpfeiler zur Absicherung der Zukunftsfähigkeit des Konzerns gesetzt. Die Transformation des Unternehmens und seiner Marken sowie die strategische Ausrichtung auf die Kernbereiche der Mobilität werden konsequent umgesetzt. Die finanzielle Ausgangsbasis ist vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen in den nächsten Jahren grundsolide.” – Hans Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzende des Volkswagen Konzerns
Herbert Diess, als Vorstandsvorsitzender der VW AG, gab zu verstehen: “Wir haben bereits frühzeitig die Weichen für eine batterie-elektrische Zukunft im Volkswagen Konzern gestellt und sind heute mit unseren E-Antriebsplattformen und unseren E-Modellen weltweit führend. In den nächsten Jahren wird es darauf ankommen, auch bei der Software im Fahrzeug eine Spitzenposition einzunehmen. Nur als digitaler Mobilitätskonzern können wir den Bedürfnissen der Menschen nach individueller, nachhaltiger und vollvernetzter Mobilität in Zukunft gerecht werden. Dafür haben wir jetzt die Investitionen in die Digitalisierung verdoppelt.”
Für Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh sei der verabschiedete Investmentplan ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst es der Konzern mit der Transformation, E-Mobilität und Digitalisierung meint. Man spiele voll auf Angriff in den nächsten Jahren. Osterloh nutzte sein Statement, um abermals auf Dauerbrenner-Themen wie Ladeinfrastruktur und schnelles Internet hinzuweisen. Für Volkswagen nicht unerheblich, setzt man dort voll auf klimafreundliche, hochvernetzte Mobilität.
VW plant mit 26 Millionen E-Fahrzeugen auf der Straße
VW geht in seiner aktuellen Planungsrunde davon aus, dass die globale Wirtschaft über die nächsten fünf Jahre moderat wächst. Auch für die einzelnen Märkte wird ein moderates Wachstum mit regionalen Unterschieden vorausgesetzt. Die Steigerung der Produktivität um 30 Prozent und Einsparungen in der Verwaltung sollen die Transformation finanziell absichern. Darüber hinaus arbeitet der Konzern konsequent an der Optimierung seines Produktportfolios. So werden wenig nachgefragte Modellvarianten, Motor-Getriebe-Kombinationen und Ausstattungen gestrichen, um die Komplexität zu reduzieren und die Portfolioeffizienz zu steigern
Bis 2030 projektiert VW mit 26 Millionen Einheiten reiner E-Fahrzeuge, welche auf die Straße kommen sollen. Rund 19 Millionen Fahrzeuge davon basieren auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB), ein Großteil der weiteren sieben Millionen Fahrzeuge auf der High-Performance-Plattform PPE. Bei den Hybridfahrzeugen rechnet der Konzern im selben Zeitraum mit rund sieben Millionen Einheiten.
Sachsen und Niedersachen sind VWs Zentrum für E-Mobilität in Deutschland
Um dies zu erreichen wird neben Sachsen Niedersachsen das zweite Zentrum für E-Mobilität in Deutschland. Am Standort Salzgitter investiert der Konzern rund eine Milliarde Euro in die strategisch bedeutende Batterietechnologie. Gemeinsam mit dem schwedischen Joint-Venture Partner Northvolt entsteht dort eine Zellfertigung, die ab 2024 starten und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland erhöhen wird. Volkswagen Nutzfahrzeuge wird am Standort Hannover künftig neben dem vollelektrischen ID. BUZZ auch drei vollelektrische D-SUV-Modelle für andere Konzernmarken bauen. Damit beschleunigt der Standort Hannover seine bereits eingeleitete Transformation hin zur Elektromobilität.
Auch im Emder Werk der Marke Volkswagen schreitet die Transformation weiter schnell voran: Während die Bauarbeiten für den Umstieg auf E-Mobilität voll im Plan sind wurde jetzt das zweite E-Modell für den Standort festgelegt. Neben dem ID.4 soll dort ab 2023 nun auch der viertürige vollelektrische Volkswagen Aero vom Band laufen.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 13. November 2020