Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen hat ein von der IG Metall erarbeitetes „Zukunftskonzept“ zurĂĽckgewiesen, berichtet das Manager Magazin. Mit diesen Plänen wollte die Gewerkschaft innerhalb des laufenden Tarifstreites eine SchlieĂźung von VW-Werken verhindern und Alternativen aufzeigen. Entsprechend enttäuscht zeigen sich Vertreter von IG Metall nun, nachdem diese Ideen beim kriselnden Hersteller offenbar keinen Anklang gefunden haben.
„Eine nachhaltige Einsparung von 1,5 Milliarden Euro ist auch nach intensiver Analyse nicht feststellbar“, teilt VW als Reaktion auf das Konzept mit. Zwar könnten sich kurzfristig positive Effekte ergeben, „jedoch fĂĽhren die genannten MaĂźnahmen ĂĽberwiegend zu keiner finanziellen nachhaltigen Entlastung des Unternehmens in den kommenden Jahren“, sei man sich seitens Volkswagen sicher. Man wolle aber mit der Arbeitnehmervertretung im Gespräch bleiben.
Ein Sprecher der IG Metall sagte demnach entsprechend enttäuscht: „Es ist äuĂźerst bedauerlich, dass das Unternehmen die konstruktiven Vorschläge der Arbeitnehmerseite und die damit verbundenen Beiträge der Beschäftigten ĂĽber Presseverlautbarungen abbĂĽgelt.“ Man sei mit diesem Konzept einen riesengroĂźen Schritt auf VW zugegangen, doch dieser verharre bislang auf seinen Maximalpositionen, lautet die Kritik. AuĂźerdem entspreche die Entlastung innerhalb des Konzepts sehr wohl der geforderten Höhe. Da die Zeit der Friedenspflicht zudem vorbei ist, könnte es nun an den VW-Standorten auch zu Streiks der Gewerkschaft kommen.
Quartalsgewinn auf 1,6 Milliarden Euro gesunken
Die Gewerkschaft hatte unter anderem vorgeschlagen, auf künftige Lohnerhöhungen zu verzichten und stattdessen in einen Zukunftsfonds einzuzahlen. Doch Volkswagen möchte lieber die bestehenden Gehälter um zehn Prozent kürzen und erwägt zudem Werksschließungen sowie betriebsbedingte Kündigungen. Wie das Manager Magazin erfahren hat, befürchtet die VW-Spitze mit Blick auf das Zukunftskonzept, dass damit das Problem von Überkapazitäten nicht gelöst werden würde und die Lohnerhöhungen lediglich aufgeschoben seien und den Konzern mit Verzögerungen belasten würden.
Der in der Transformation zur Elektromobilität befindliche Autohersteller hatte im dritten Quartal des Jahres in der Kernmarke einen Gewinneinbruch von fast 64 Prozent zu verzeichnen – auf einen Quartalsgewinn von „nur“ noch 1,58 Milliarden Euro. Bei Tochter Audi waren es sogar 91 Prozent. Auch angesichts der generell zurĂĽckgegangenen Nachfrage nach Neuwagen sieht sich VW gezwungen, die Strukturen zu verschlanken.
Quelle: Manager Magazin – VW lehnt Zukunftsplan der IG Metall ab