Anfang November haben wir mitgeteilt, dass VW gerade mit der Produktion des ersten ID.3 im Werk Zwickau, Deutschland begonnen hat. Warum die Auslieferungen erst Mitte 2020 beginnen haben wir versucht zu beantworten. Was beim Audi e-tron die Batterien waren, ist beim ID.3 die Software. Probleme mit dieser könnten zu späteren Auslieferungen führen. Später als zunächst angenommen.
Aktuellen Informationen nach wird der ID.3 noch auf Monate hin mit unvollständiger Software gebaut. Die “fertigen” ID.3 werden nach Fertigstellung vom Band gefahren und auf eigens angemieteten Parkplätzen abgestellt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann alle abgestellten ID.3 erneut durch VW-Fachkräfte bearbeitet werden. In Summe ist von mehr als 20.000 VW ID.3 die Rede, welche eine neue Software aufgespielt bekommen sollen. Dies soll nach Insidern zu erheblichen Auslieferungsverzögerungen führen. Eine Aussage, welche vonseiten VW nun widersprochen wurde.
Zwickau fĂĽr 2020 weiterhin auf Plan
„Die Etablierung einer leistungsfähigen neuen Elektronik- und Software-Architektur ist eine Herausforderung, die zu Schwierigkeiten oder Verzögerungen fĂĽhren kann, die wir derzeit in Angriff nehmen“, sagte ein VW-Sprecher. „Der Zeitplan bleibt bestehen: Die MarkteinfĂĽhrung ist fĂĽr Sommer 2020 geplant.“ Der VW-Sprecher sagte, das Unternehmen wolle noch in diesem Jahr rund 100.000 Elektroautos in seinem Werk in Zwickau bauen. Derzeit wird von einer vollständigen Umstellung Ende 2020 ausgegangen. Die aufwendige Umstellung der Produktionslinie ist allerdings nicht der alleinige Grund fĂĽr die Verzögerung bei der Auslieferung – ausgehend vom Produktionsstart im November 2019.
VW setzt auf ID.3 um CO2-Flottenwerte zu erreichen
Die ersten produzierten VW ID.3 gehen nicht auf Halde und warten auf ihre Auslieferung im zweiten Quartal 2020, sondern werden auf Herz und Nieren in Alltagssituationen geprüft. Des Weiteren kann man davon ausgehen, dass ein Teil der Fahrzeuge – nach ersten Überprüfungen – an die Händler ausgeliefert werden, für Probefahrten.
Eine künstliche Verzögerung der ID.3 Auslieferung kann sich VW auch gar nicht leisten. Denn der Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns, Herbert Diess, gab zu verstehen, dass er die volle Verfügbarkeit des ID.3 von der Markteinführung an benötige, um sicherzustellen, dass die strengen neuen europäischen Flottenemissionsziele erreicht werden können.
Quelle: Automotive News Europe – VW says software glitches on new ID3 EV will not affect sales launch