Volvo macht die Herkunft von Kobalt in Hochvoltbatterien durch Blockchain nachverfolgbar

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Volvo Cars

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Volvo ist nicht der erste Automobilhersteller, welcher die Blockchain-Technologie, in die eigenen Prozesse integrieren will, dies aber schon heute nachhaltig angeht. Künftig will man mithilfe von Blockchain-Technologien transparent und nachvollziehbar machen, woher das Kobalt in den eigenen Akkus stammt. Verwenden wird man hierzu die Technologie der britischen Blockchain-Firma Circulor.

Mit der Blockchain-Technologie wird es bereits beim ersten reinen Elektroauto – dem Volvo XC40 Recharge – des Unternehmens möglich sein nachzuverfolgen woher das verwendete Kobalt stammt. Mit dieser umfassenden Transparenz unterstreicht der schwedische Automobilhersteller seine Nachhaltigkeitsbemühungen und übernimmt Verantwortung. Denn noch immer gilt die Beschaffung von seltenen Rohstoffen wie beispielsweise Kobalt als eine der größten Herausforderungen für die Automobilhersteller, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Hier hat man sich auf die Fahne geschrieben künftig die vollständige Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, um den eigenen Kunden guten Gewissens vollelektrisch fahren zu lassen. Volvo will diese Technologie nicht nur für die eigenen PHEV und E-Autos einsetzen, sondern auch für die Elektroauto-Tochter Polestar. Zudem arbeitet man mit Ford, IBM, LG Chem aus Südkorea und Huayou Cobalt aus China zusammen, um das aus dem Kongo gelieferten Kobalt auf seine Herkunft zu überprüfen.

Volvo Cars hat Anfang November 2019 eine Vereinbarung mit seinen beiden globalen Batterielieferanten – CATL aus China und LG Chem aus Südkorea – sowie führenden Blockchain-Technologieunternehmen getroffen, um diese Rückverfolgbarkeit von Kobalt ab diesem Jahr umzusetzen.

„Wir haben uns schon immer zu einer ethisch verantwortungsvollen Lieferkette für unsere Rohstoffe verpflichtet. Mit der Blockchain-Technik machen wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten den nächsten Schritt zur Sicherstellung der vollständigen Rückverfolgbarkeit unserer Lieferkette und zur Minimierung damit verbundener Risiken.“ – Martina Buchhauser, Vorständin für Beschaffung bei Volvo Cars

Eine Blockchain ist wie ein digitales „Buch“, das eine Liste von Datensätzen enthält, die per Kryptographie miteinander verbunden sind. Innerhalb von Lieferketten erstellt die Technik Aufzeichnungen von Transaktionen, die nicht geändert werden können, und setzt gleichzeitig einheitliche Regeln für die Datenerfassung durch. Dies ermöglicht es den Beteiligten, Transaktionen selbstständig zu verifizieren und zu überprüfen.

Erwähnen sollte man allerdings auch, dass mithilfe von Blockchain nicht garantiert werden kann, ob nicht doch Rohstoffe aus unfairen Bedingungen in die Lieferkette kommen. Doch zumindest lasse sich so die Durchsetzung von Standards forcieren, meint Doug Johnson-Poensgen, CEO von Circulor. Für die Nachverfolgbarkeit im Hause Volvo setzt man auf die Herkunft des Kobalts, Attribute wie Gewicht und Größe, die Konformitätsbescheinigung (CoC) und Informationen, die belegen, dass das Verhalten der Beteiligten mit den OECD-Lieferkettenrichtlinien übereinstimmt. Circulor arbeitet ebenfalls mit BMW zusammen und ermöglicht es diesen den Weg von Kobalt zurückverfolgen. Dort wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt.

Quelle: Volvo – Pressemitteilung vom 06. November 2019

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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