VW-Chef Diess: „E-Autos in Europa, den USA und China ausverkauft“

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Volkswagen

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Jetzt hat es auch Volkswagen erwischt. Nach Angaben der Financial Times musste die Produktion von Elektroautos der VW-Gruppe vor allem in China gestoppt werden, da wichtige Teile nicht geliefert werden können. In den USA und in Europa seien E-Autos der VW-Gruppe (VW, Audi, Porsche, Skoda, Seat) momentan „ausverkauft“. Schuld sind fehlende Chips und Kabelstränge, die aus der Ukraine kommen.

Im ersten Quartal 2022 hat die VW-Gruppe nur 99.000 E-Autos weltweit verkauft. Tesla hat im selben Zeitraum mehr als dreimal so viele Fahrzeuge ausliefern können. VW-Chef Herbert Diess beruhigt dennoch, es lägen weiterhin 300.000 Bestellungen allein aus Westeuropa vor, die noch abgearbeitet werden müssen. Wer sich allerdings jetzt für ein E-Auto von einer der VW-Marken entscheidet, wird wohl bis 2023 auf die Auslieferung warten müssen. Damit ist auch die heuer noch gültige Kaufprämie für solche Autos wohl nicht mehr in Anspruch zu nehmen.

Vor allem ID.3, ID.4 sowie die vollelektrischen Modelle von Audi und Skoda verkaufen sich in Europe extrem gut„, erklärt Diess. „In den USA, in Europa und in China sind wir deshalb so gut wie ausverkauft.“ Eigentlich wollte VW heuer rund 700.000 E-Autos verkaufen, um zu Tesla aufschließen zu können. Gerade in China stockt jedoch die Produktion, dort wurden bisher nur 28.800 E-Autos verkauft. Auch wenn das viermal soviele seien wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, das Ziel von 140.000 E-Autos für China wird VW heuer wohl nicht erreichen.

Die Automobilbranche muss aktuell mehrere Krisen gleichzeitig meistern. Während der Chipmangel schon eine Weile andauert, hat der Krieg in der Ukraine weitere Lieferketten beispielsweise für Kabelstränge unterbrochen, die vorwiegend in der Ukraine gefertigt wurden. Zudem können Chinesen wegen wieder verschärften Corona-Bestimmungen und Lockdowns derzeit ihre Häuser kaum verlassen – und damit auch keine Autos kaufen. Auch die Batterien scheinen in den nächsten Jahren zum raren Gut zu werden. Mehrere Hersteller mussten deshalb schon Bestellstopps für ihre E-Fahrzeuge verhängen. CFO Arno Antlitz ist dennoch zuversichtlich, dass der Markt für batterieelektrische Fahrzeuge „trotzdem jedes Quartal 2022 in Volumen und Anteil zulegen wird„.

Quelle: Financial Times – VW sells out of electric cars in Europe and US

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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VestersNico:

Wie gesagt: Time will tell würd ich mir auf’n Grabstein meißeln lassen: hier ruht Willy Tell, der Einfallslose — endlich Schluß mit Steckerdose…

Silverbeard:

Klar, Tesla ist so wenig begehrt, dass die Firma ein zweites Werk in China bauen wird, um dort die Kapazität zu verdoppeln.
Vielleicht sollten Sie mal die Auslastung der Produktionskapazität mit in Ihre Analysen einbeziehen. Die Lieferfrist steuert Tesla über den Preis. D.h. sollte der Kaufwille der potentiellen Kunden tatsächlich sinken, wird sich der Preis auch schnell wieder um einige Tausend Euro reduzieren, so wie er dieses Jahr gestiegen ist.

Das Tesla Neuentwicklungen in der Priorität gesenkt hat, ist schon lange bekannt. Das war eine bewußte Entscheidung auf Änderungen der äusseren Umstände, keine Auswirkungen einer Fehlplanung.

Mal ganz davon abgesehen, dass bei Cybertruck, Roadster und Semi überhaupt kein Datum für die Einführung auf dem deutschen Markt genannt wurde. Noch nicht einmal die konkrete Absicht, diese Modelle überhaupt auf dem deutschen Markt einzuführen.

Silverbeard:

Brauchen wir soviele differenzierte Modelle? Tesla verkauft mit 2 Modellen viel mehr E-Autos als der VW Konzern mit etwa 10. Die Nischen kann man doch immer noch bedienen, wenn die Nachfrage befriedigt werden kann.

Joerg:

Stimmt, der Passat ist auch echt ein Hingucker. (Ironie aus)

brainDotExe:

Also ich bin bestimmt kein VW Fan, aber deren Design ist doch deutlich ansprechender als das von Tesla, besonders Model 3/Y.

Hiker:

Sie finden schon immer ein Haar in der Suppe oder? Teslas seien nicht begehrt? Das ist absolut lächerlich und überaus absurd. Das wissen Sie ganz genau. Eigentlich können Sie nach diesem dämlichen Beitrag aufhören hier zu posten. Niemand nimmt Sie noch ernst. Aber wenn Ihnen dabei einer abgeht nur zu, dümmer geht immer.

brainDotExe:

Wo sollen die Modelle und vor allem Akkus dafür auf die schnelle herkommen?

David:

Die Produktion wird durch Einschränkungen in den Lieferketten begrenzt. Das gilt ja für Tesla genauso, nur dass die Produkte so wenig begehrt sind, dass gewisse Fahrzeuge noch dieses Jahr lieferbar sind. Wie bei Aiways und Polestar. Tatsächlich wollte Tesla zu diesem Zeitpunkt sieben Modelle auf dem deutschen Markt haben. Aktuell haben sie auf dem deutschen Markt zwei Modelle.

Marco z:

Ich tippe auf 2025-2030.

Joerg:

Na ja, die Anforderung nach schlechten Design wird von VW ja schon seit Ewigkeiten perfekt bedient, da sind die Tesla weit voraus. Was VW seit Jahren produziert (Verbrenner und Elektro) ist in Blech gepreßte Langeweile / Einfallslosigkeit.

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