Harald Krüger, der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, hat das Projekt iNEXT auf der BMW AG Hauptversammlung im Mai 2018 wie folgt beschrieben: „Das Projekt iNEXT ist unser Zukunftsbaukasten, von dem das gesamte Unternehmen und alle Marken profitieren sollen.“ iNEXT soll Antworten geben auf die übergeordnete Frage der täglichen Arbeit der BMW Group: „Was wird uns in Zukunft bewegen?“
iNEXT denkt weiter, was 2007 mit „Project i“ begonnen hat und im Jahr 2013 mit dem Marktstart des Elektroautos BMW i3 fortgeführt wurde. BMW hat diesbezüglich bereits viel erreicht: Schon heute blickt der Hersteller zurück auf mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Elektromobilität in Klein- und Großserie, die BMW i Modelle werden kontinuierlich weiterentwickelt und mit ihrer Technologie werden nach und nach Fahrzeuge der BMW und MINI Familie elektrifiziert.
Der nächste Schritt ist nun die vollständige Integration der strategischen Innovationsfelder Automatisiertes Fahren, Connectivity, Elektrifizierung und Services (ACES) in einem Fahrzeug. Das Design gibt den Innovationsfeldern Gestalt und beantwortet die Frage, wie wir in Zukunft die „Freude am Fahren“ erleben werden, von der die Münchner so gerne sprechen. Das Fahrzeug, das heute die Bezeichnung BMW iNEXT trägt, wird im Jahr 2021 auf den Markt kommen.
Der BMW Vision iNEXT
Der BMW Vision iNEXT steht sinnbildlich für den Aufbruch in eines neues Zeitalter der Freude am Fahren. Hochautomatisiert, emissionsfrei und voll vernetzt integriert er erstmals die strategischen Innovationsfelder der BMW Group in einem Visionsfahrzeug und gibt damit richtungweisende Antworten auf die Frage: „Wie sieht ein Fahrzeug aus, das nicht mehr selbst gefahren werden muss – aber kann?“ Im Zentrum dieser Überlegungen steht mehr denn je der Mensch mit seinen Emotionen und Wünschen.
Das Serienmodell BMW iNEXT soll von 2021 an als neues Technologie-Flaggschiff im Werk Dingolfing gebaut werden und die strategischen Innovationsfelder (D+ACES) der BMW Group erstmals gebündelt auf die Straße bringen. Wie der BMW iNEXT konkret aussehen kann, zeigt der BMW Vision iNEXT in Form eines zukunftsweisenden Visionsfahrzeugs.
„Die individuelle Mobilität steht vor großen Veränderungen. Die Möglichkeiten des autonomen Fahrens und der fortschreitenden Vernetzung erlauben unterwegs vollkommen neue Erlebnisse und Möglichkeiten, die Fahrt zu gestalten. Entsprechend gestalteten wir den rein elektrisch angetriebenen BMW Vision iNEXT als mobilen Raum der Lebensqualität – als neuen „Lieblingsplatz“, an dem wir selbstbestimmt und entspannt sein können.“ – Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG für Entwicklung
Größe und Proportionen eines modernen Sports Activity Vehicle (SAV) verleihen dem BMW Vision iNEXT eine souveräne Erscheinung. Die klar zu lesenden Formen und Flächen vermitteln seinen zukunftsweisenden Charakter auf den ersten Blick. Die effektvolle Lackierung und aufwendige Details verstärken diesen Eindruck weiter: Die Außenfarbe Liquid Greyrose Copper zeichnet einen Verlauf von warmem Kupfer zu dunklem Rosé und verleiht dem Fahrzeug bereits im Stand Dynamik.
Die große, verbundene Doppelniere, die ikonische Seitenfenstergrafik sowie die blauen Akzentflächen in Front, Seite und Heck zeigen auf den ersten Blick die BMW i Formensprache, die bereits im 2017 vorgestellten BMW i Vision Dynamics zu sehen war. Sobald das Fahrzeug entriegelt ist, leuchten die blauen Akzente auf und unterstreichen die markante Linienführung des Fahrzeugs. Glasflächen wie die großen Fenster oder die Leuchten sind nahtlos integriert.
Doppelniere und Vieraugengesicht verleihen Identität
Im Zentrum der Front sitzt die große, vertikale Doppelniere. Sie ist wie bei allen elektrisch betriebenen Fahrzeugen geschlossen. Da keine Kühlung für einen Verbrennungsmotor nötig ist, dient die Niere als Intelligenzfläche, in der verschiedene Sensoren verbaut sind. Ein 3D-gedrucktes Muster steht für die dahinter liegende Technologie. Sehr schmale Scheinwerfer deuten das BMW typische Vieraugengesicht an. Die Frontscheibe geht nahtlos in ein großes Panoramadach über.
In der Seitenansicht zeigt der BMW Vision iNEXT den kraftvollen, soliden Stand eines modernen SAV von BMW. Die funktionalen Zweibox-Proportionen und die lange Dachlinie verweisen auf den großzügigen Innenraum. Der große Radstand und die kurzen Überhänge verleihen der Silhouette Dynamik. Die 24 Zoll großen Felgen weisen ein aerodynamisch optimiertes Design auf. Anstelle von Außenspiegeln gewährleisten Kameras den Blick nach hinten, näherungs- und berührungsempfindliche Sensoren übernehmen die Funktion der Türöffner.
Im Heck sorgen horizontale Flächen- und Linienverläufe für einen breiten, dynamischen Stand. Die schmalen, markanten Heckleuchten reichen weit ins Heck hinein. Das durchströmte Dach und ein Diffusor, der durch Leuchtelemente in Szene gesetzt wird, optimieren die Aerodynamik-Eigenschaften des Fahrzeugs.
Das Interieur – mein Lieblingsort/„My Favorite Space”
Unterwegs im BMW Vision iNEXT kann der Fahrer wahlweise im „Boost“-Modus selbst fahren oder sich im „Ease“-Modus fahren lassen. Der „Boost“-Modus ist durch den elektrischen Antrieb hoch dynamisch, nahezu geräuschlos und emissionsfrei. Im „Ease“-Modus bietet das Fahrzeug Fahrer und Mitfahrern Raum für vielfältige Aktivitäten: Der BMW Vision iNEXT ist ganz nach Wunsch Ort der Entspannung, der Interaktion, des Entertainments oder der Konzentration – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Bedürfnisse der Mitfahrer. Entsprechend gleicht das Interieur eher einem modern eingerichteten, behaglichen „Lebensraum“ auf vier Rädern – dem neuen Lieblingsort.
Das große Panoramadach flutet den Innenraum mit Licht und sorgt für eine freundliche, einladende Atmosphäre. Zwei Einzelsitze im vorderen Bereich sowie eine durchgehende Sitzbank im Fond bieten Raum für bis zu vier Personen. Ein Materialmix aus Stoff und Holz sorgt für eine vom Möbeldesign inspirierte Anmutung. Vorherrschende Farben im Cockpit sind der Nude Farbton Purus Rosé, Braun und Beige, mit Akzenten im metallisch schimmernden Mystic Bronze. Im Fond überwiegt der vornehmlich petrolfarbige, mit Jacquard-Webtechnik erstellte Stoff Enlighted Cloudburst, der sich asymmetrisch über die Sitzfläche bis in die Seitenwände und die Heckablage zieht. So entsteht eine im Automobilbau sehr ungewöhnliche Trennung von Cockpit und Fond, die verschiedenen Einrichtungen innerhalb einer Wohnung gleicht.
„Boost“- und „Ease“-Modus verändern den Fahrerbereich
In dem großzügig gestalteten Cockpit definieren die zwei einzigen sichtbaren digitalen Anzeigeflächen gemeinsam mit dem Lenkrad den Fahrerbereich. Das flache Dashboard mit beigefarbenem Stoffüberzug sorgt in Kombination mit Holzdetails und einem klar strukturierten Holzboden für eine angenehme Atmosphäre.
Im „Boost“-Modus sind Lenkrad und Anzeigen klar auf den Fahrer ausgerichtet.
Beim Übergang in den „Ease“- Modus verändert sich der Fahrerbereich: Das Lenkrad fährt leicht zurück, das Fahrpedal fährt ein und schafft so ein offeneres Raumgefühl.
Die Anzeigenflächen wechseln von fahrrelevanten Inhalten in den „Exploration Mode“, der Fahrer und Mitfahrern Vorschläge zu für sie relevanten Orten und Veranstaltungen in der Umgebung zeigt. Darüber hinaus lassen sich die Kopflehnen der vorderen Sitze nach hinten umklappen. Die vorne sitzenden Personen können so besser mit den Mitfahrern im Fond sprechen.
Der Fond wirkt auf den ersten Blick wie ein moderner Wohnraum. Eine großzügige, durchgängige Sitzfläche sorgt im Fond für entspannenden Lounge-Charakter und lädt zum Verweilen ein. Der von Hand gewebte Jacquard-Stoff zieht in einem Verlauf von Petrol zu Weiß über die gesamte Sitzfläche bis in die Seitenwände.
Shy Tech: Innovative Technik unsichtbar integriert und doch stets verfügbar
Abgesehen von Lenkrad und Displays im Fahrerbereich sind im BMW Vision iNEXT keine weiteren Bildschirme oder Bedienelemente zu sehen. Um den Charakter des Fonds zu wahren und damit den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, ist die intelligente Technologie unsichtbar integriert. Erst wenn Fahrer oder Mitfahrer es wünschen, wird sie sichtbar und nutzbar. So könnten in Zukunft verschiedene Funktionen über Oberflächen wie Holz oder Stoff bedienbar sein. Auch Displays wären zukünftig verzichtbar, indem eine intelligente Projektion beliebige Flächen zu einem interaktiven Display macht. Der BMW Vision iNEXT zeigt mit Intelligent Personal Assistant, Intelligent Material und Intelligent Beam drei unterschiedliche, visionäre Anwendungen dieser „Shy Tech“ genannten Herangehensweise.
- Intelligent Personal Assistant: Auf die Aufforderung „Hey BMW“ hin schaltet sich die intelligente Sprachsteuerung im Fahrzeug zu. Der BMW Vision iNEXT ist integrierter Bestandteil der digitalen Welt und nahtlos eingebunden in den Verbund von BMW Connected, Smart Devices und Smart Homes, wodurch per Sprachbefehl beispielsweise die Fenster des eigenen Hauses geschlossen werden können.
- Intelligent Material: Während der Fahrer im „Boost“-Modus das Control Display konventionell per Touchfunktion bedienen kann, übernimmt im „Ease“-Modus die Holzoberfläche der Mittelkonsole die Bedienfunktion. Die Arm- und Handhaltung ist dabei ähnlich entspannt wie bei der Bedienung des iDrive Controller: Die Hand liegt auf der perforierten Holzfläche, bei der Eingabe folgen Lichtpunkte gleich eines Kometenschweifs dem Finger. Auch der Jacquard-Stoff im Fond besitzt eine integrierte Bedienfunktion. Auf Berührung erwacht er zum Leben und erlaubt zum Beispiel die Steuerung der Musikwiedergabe durch verschiedene Gesten, die visuell durch leuchtende LED-Einheiten, die in den Stoff eingewoben sind, hervorgehoben werden.
- Intelligent Beam: Nicht nur in der Bedienung, auch bei der Nutzung von Medien werden digitale und analoge Welt in Zukunft mehr und mehr verschmelzen. Informationen können zunehmend durch Projektionen sichtbar gemacht werden, was auf lange Sicht die Verwendung von Displays ablösen kann. Einen Schritt in diese Richtung zeigt die im BMW Vision iNEXT vorgestellte Technik Intelligent Beam, die sowohl als Leselicht als auch als dynamische und interaktive Projektionsfläche dient. So können beispielsweise in einem gedruckten Buch Bilder, bewegte Inhalte und interaktive Grafiken den bereits vorhandenen Text ergänzen und per Berührung gesteuert werden.
iNEXT – die nächsten Meilensteine bis 2021
Vor zehn Jahren hat die BMW Group das project i ins Leben gerufen und ist damit zum Pionier der E-Mobilität aufgestiegen. Heute entstehen Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Plug-in-Hybrid-Antrieben auf derselben Architektur. Die Produktion ist dadurch flexibel und kann abhängig von der Nachfrage gesteuert werden. Das ist ein Erfolg aus dem project i des Jahres 2009.
Dem Fahrzeugprojekt BMW iNEXT kommt eine vergleichbar zentrale Rolle für die Entwicklung der Baukästen und Komponenten der Zukunft zu. Künftig kann die BMW Group mit den neuen Fahrzeugarchitekturen für alle Front-, Hinterrad- und Allrad-Antriebsarten und mit modernen Werken schnell entscheiden, welche und wie viele Modelle mit einem vollelektrischen Antrieb, Plug-in-Hybrid-System oder einem Verbrennungsmotor ausgestattet sein sollen. Im Jahr 2025 will die BMW Group 25 Modelle mit elektrifiziertem Antrieb anbieten – davon 12 rein-elektrisch.
2019: Der MINI BEV
Die BMW Group hat im Juli 2017 angekündigt, dass der neue, vollelektrische MINI eine Variante des MINI 3-Türers sein wird. Die Produktion des vollelektrischen MINI Modells soll 2019 starten. Der Kunde kann bei der Marke MINI künftig zwischen drei Antriebsarten wählen: Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybrid-Antrieb oder reiner Elektromotor. Der Antriebsstrang des vollelektrischen MINI kommt aus den BMW Group Werken Dingolfing und Landshut, den Kompetenzzentren für E-Mobilität im Produktionsnetzwerk. Im BMW Group Werk Oxford wird dann der Antriebsstrang in das Fahrzeug integriert. Die Entscheidung für Oxford ist vor dem Hintergrund gefallen, dass das Werk den Großteil aller MINI 3-Türer produziert.
2020: Das Serienfahrzeug des BMW Concept iX3
Das auf der Auto China 2018 in Beijing erstmals vorgestellte BMW Concept iX3 gibt einen ersten Ausblick: Zu den Innovationen, die im iX3 präsentiert werden, gehört die fünfte Generation der BMW eDrive Technologie. Ein entscheidender Vorteil dieses zukünftigen E-Antriebs ist, dass E-Motor, Getriebe und Leistungselektronik in einer neuen, eigenen E-Antriebskomponente zusammengefasst sind. Die fünfte Generation des E-Antriebs umfasst zudem neue, leistungsfähigere Batterien. Die Leistungsdaten des BMW Concept iX3: ein mehr als 200 kW / 270 PS starker Elektromotor und eine Reichweite im WLTP Zyklus von über 400 Kilometern.
Das neue Technologiepaket bietet maßgebliche Fortschritte in den Bereichen Leistungscharakteristik, Reichweite, Gewicht, Bauraumbedarf und Flexibilität. Es wird in dem rein elektrisch angetriebenen SAV erstmals eingesetzt werden. Zudem ermöglicht sein modularer Aufbau eine flexible Anpassung an die jeweils erforderliche Leistungsstufe und den verfügbaren Bauraum. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass der Elektromotor keine seltenen Erden benötigt. Damit macht sich die BMW Group unabhängig von deren Verfügbarkeit.
Quelle: BMW – Pressemeldung vom 16.09.2018