Unternehmen fordern: Steuervorteile nur für E-Dienstwagen

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Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Was in Österreich bereits erfolgreich umgesetzt wurde, fordern jetzt auch Unternehmen in Deutschland: die Dienstwagenbesteuerung müsse deutlich mehr Anreize für die Umstellung der Fahrzeugflotten auf vollelektrische Fahrzeuge schaffen. Nur damit wären die Klimaziele der Regierung bis 2030 zu erreichen. Bestehende Anreize für Plug-in-Hybride und Verbrenner müssten abgebaut werden.

13 Unternehmen haben das gemeinsame Schreiben an die Bundesregierung unterschrieben, darunter Ikea, Aldi Süd, Vaude und Free Now. Die Unterzeichner fordern die Minister Habeck, Lindner und Wissing auf, die 1-Prozent-Regelung für Plug-in-Hybride und Verbrennungsmotoren sowie die aktuellen Abschreibungsmöglichkeiten anzupassen. „Da sich auf freiwilliger Basis leider wenig tut, fordern wir schnellstmöglich konkrete Maßnahmen, d.h. steuerliche Anreize sollten nur noch für Elektrofahrzeuge gelten„, erläutert Jan Lorch vom Bergsportausrüster Vaude. Zudem müsse die Schnellladeinfrastruktur massiv ausgebaut und ein Recht von Mietern auf die Installation von Wallboxen in der Nähe der Wohnung festgeschrieben werden.

Mit dem Klimaschutzprogramm solle die Bundesregierung verbindliche und bedarfsgerechte Ziele für den Ausbau der Ladeinfrastruktur festlegen, die sich an den Bedürfnissen von Autofahrern sowie an den bisherigen Erfahrungen mit der Nutzung von öffentlichen Ladestationen orientieren, heißt es weiter. Ein robuster rechtlicher Rahmen sei essentiell für die Sicherstellung der Rentabilität von Ladestationen. IKEA ist nach eigenen Angaben einer der ersten großen Einzelhändler, die ein flächendeckendes Netz an E-Ladesäulen an allen 54 Standorten in Deutschland anbietet. „Um E-Mobilität weiter zu fördern und zu beschleunigen, müssen wir den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreiben. Das ist Grundlage, um Firmenflotten in ganz Deutschland weiter zu elektrifizieren,“ wird Dennis Balslev, CEO von IKEA Deutschland zitiert.

Die niedrige Besteuerung von Verbrenner-Dienstwagen sowie die Steuererleichterungen und Kaufprämien für Plug-in-Hybride seien mit den Klimaschutzzielen nicht mehr vereinbar. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sei Deutschland immer noch eine Steueroase für Verbrenner-Dienstwägen. In Österreich wurde 2020 die Besteuerung von Dienstwägen grundlegend geändert. Unternehmen können seither für neu gekaufte E-Autos die Vorsteuer voll ansetzen – bisher war das nur bei bestimmten Fahrzeugen möglich – und der Dienstnehmer muss für den Dienstwagen keinerlei Sachbezug versteuern, egal wie teuer das Auto war. Das hat zu einem regelrechten Boom an E-Dienstwägen geführt. Die Möglichkeit der Errichtung einer Wallbox in Mehrparteienhäusern wurde ebenfalls rechtlich erleichtert, bisher musste dafür die Zustimmung aller Miteigentümer eingeholt werden.

Quelle: ecomento.de – Unternehmen fordern Anpassung der Dienstwagensteuer für schnelleren E-Umstieg

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Joerg:

Aus dem letzten Satz spricht der pure Neid, traurig.

Andi66:

Das Dienstwagenprivileg sollte nur auf Service und Werkstattfahrzeuge Anwendung finden. Aber in Deutschland bekommt ja jeder noch so kleine Angestellte in den Genuss eines solchen, dass muss abgeschafft werden.

Jürgen Baumann:

Macht doch Sinn. PHEV sind nur in wenigen Fällen elektrisch unterwegs.
Sagt schon der Name: Prä Historisches Elektrifiziertes Vehikel.
Nur weil ein elektrischer Fensterheber drin ist und am Zigarettenanzünder was geladen werden kann, ist das noch kein Elektroauto.

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