Viele warten mit E-Auto-Kauf offenbar die Wahl ab

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Daniel Krenzer
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Zwar begann das neue Jahr in Deutschland in Sachen Neuzulassungen mit einem deutlich positiven Trend bei Elektroautos im Vorjahresvergleich. Doch zum einen war dies auch dem eklatanten Rückgang einem Jahr zuvor geschuldet, und zum anderen sind die Aussichten für den Februar dürftig. Denn wie eine Umfrage der Automobilwoche gemeinsam mit den Meinungsforschern von Civey zeigt, warten derzeit sehr viele die Wahlergebnisse vom 23. Februar ab, ehe sie ein neues Elektroauto ordern.

Konkret wurde in der Umfrage folgende Frage gestellt: „Warten Sie aktuell den Kauf eines E-Autos ab, um von möglichen neuen staatlichen Förderprogrammen zu profitieren?“ Von den grundsätzlich an der Anschaffung eines Elektroautos interessierten Teilnehmer beantworten dies 50 Prozent mit „Ja, auf jeden Fall“ oder „eher ja“.  Nur 41 Prozent gaben an, dass sie sich nicht oder eher nicht davon beeinflussen lassen, neun Prozent zeigten sich zudem unentschieden.

Hintergrund des Zögerns ist, dass mehrere Parteien mit Förderprogrammen für Elektroautos in ihrem Wahlkampf geworben hatten. So sprach sich unter anderem CSU-Chef Markus Söder dafür aus, eine neue Förderung für den Kauf eines E-Autos aufzulegen, während CDU-Chef Friedrich Merz das allerdings nicht möchte. Auch die SPD verfolgt ähnliche Ansätze im Sinne einer Förderung. Offenbar befürchten nun also viele, dass sie am Ende mehr für ihr neues Elektroauto bezahlen müssten, als wenn sie auf entsprechende Förderprogramme warten.

Viele Gründe sprechen gegen ein Zögern

Allerdings gibt es aus unserer Sicht mehrere Gründe, die gegen ein solches Zögern sprechen. Zunächst einmal wird längst nicht jedes Wahlversprechen umgesetzt, und selbst wenn, dann kann dies Monate oder gar Jahre dauern. Außerdem wurden nach dem Wegfall der E-Auto-Förderung Ende 2023 plötzlich viele Elektroautos deutlich günstiger, was darauf hindeutet, dass sich die Autohersteller am Ende sowieso zumindest einen beträchtlichen Teil der Förderung selbst eingesteckt haben könnten und es für die Kunden gar keinen großen Unterschied macht, ob der Staat etwas zuschießt oder nicht.

Für die Hersteller und die Händler ist die andauernde Zögerlichkeit der Kunden indes natürlich schwierig. Denn allein schon wegen der ab diesem Jahr strengeren CO2-Flottengrenzwerte sind sie gezwungen, deutlich mehr Elektroautos als bislang unter die Kunden zu bekommen. Aber genau aus diesem Grund gibt es bereits jetzt einige interessante Rabatte und günstige Leasingkonditionen.

Quelle: Automobilwoche – Bundestagswahl: Jeder Zweite verschiebt E-Auto-Kauf

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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