Toyota soll E-Auto-Pläne verschieben wollen

Cover Image for Toyota soll E-Auto-Pläne verschieben wollen
Copyright ©

Toyota / Lexus

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der japanische Autohersteller Toyota soll planen, das Produktionsdatum seiner Elektroautos der nächsten Generation um gut ein Jahr zu verschieben, wie das japanische Newsportal NHK von internen Quellen erfahren haben will. Demnach strebt das Unternehmen eine längere Entwicklungszeit an, um die neuesten Technologien in die kommenden Elektroautos zu integrieren.

Konkret die Rede ist vom neuesten Elektroauto von Toyotas Premiummarke Lexus, das eigentlich 2026 erscheinen sollte. Nun sei ein Produktionsstart ab Mitte 2027 die Rede. Toyota hatte im Herbst des vergangenen Jahres das Konzeptmodell des E-Autos namens LF-ZC auf der Japan Mobility Show enthüllt. Es soll Berichten zufolge eine Reichweite von 1000 Kilometern aufweisen und innerhalb von nur 20 Minuten vollständig aufgeladen werden können. Welche Batterietechnologie dabei zum Einsatz kommen soll, hat Toyota noch nicht mitgeteilt.

Toyota will mit dem neuen E-Auto-Modell ein zeitsparendes Produktionsverfahren umsetzen, bekannt als Gigacasting, das auch Tesla und Volkswagen einführen bzw. zum Teil bereits eingeführt haben. Dabei werden große Fahrzeugteile wie der gesamte vordere Teil, das Mittelteil – welches die Batterie aufnimmt – und das Heck als eine Komponente druckgegossen, anstelle sie aus mehreren Einzelteilen zusammenzubauen. Toyota plant zudem die Einführung einer neuen Fahrzeugsoftware und eine weitere Innovation im Fahrzeugbau: Statt an einem Fließband sollen die einzelnen Modelle auf einer Art selbstfahrendem Lastenträger durch die Montagehallen bewegt werden.

Die Verzögerung des kommenden Elektro-Lexus folgt auf einige weitere Anpassungen im Zeitplan. Erst im September hatte Toyota mitgeteilt, den Produktionsstart seines ersten in den USA hergestellten Elektroautos von Ende 2025 auf 2026 zu verschieben. Außerdem wurde das Produktionsvolumen für reine Elektroautos im Jahr 2026 von 1,5 Millionen auf 1 Million Einheiten gekappt.

Quelle: NHK – Toyota said to delay production of next-generation EVs

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


pani:

28 Thumbs up für diesen unreflektierten Beitrag? Ich bin ziemlich sprachlos.
– VW kommt mit dem völlig unfertigen ID3 auf die Straße und wird zerrissen. „So ein Schrott“, „Nie wieder VW“, „Die Chinesen können allws viel besser“… .
– In allen Kanälen wird MIR angst und bange, wenn ich von den Problemen fast aller Autobauer lese. Bei Teslas fallen lebenswichtige Assistenzsysteme aus, Kia bekommt offenbar seine ICCU Probleme nicht los und die 12 V Akkus machen ewig die Grätsche, das gleiche Problem hat offenbar Toyota mit seinem Bz4X.
Wir Autofahrer sind doch nur begrenzt bescheuert und allemal der von ‚den‘ Politikern massiv verunsicherte Umsteigewillige wird seinen Verbrenner weiter fahren, wenn er von diesen Macken liest.
BRAVO Toyata, dass ihr dazz gelernt habt. Und nicht zuletzt deshalb werdet ihr erstmal weiterhin der weltweit größte Autobauer bleiben.
VW macht seinen ID2 auch erst fertig und wird damit einen RIESEN Erfolg haben.
Du solltest mal Deine Kristallkugel putzen, Sir Beelzebub .

Wolfbrecht Gösebert:

Rolando schrieb:
„Toyota verdient gut mit Verbrennern in Afrika, Asien, Amerika.“

Noch.
Manche werden sich noch wundern, wie schnell z.B. auch in Ölimport-abhängigen Ländern in Afrika oder Asien die Nachfrage-Umstellung vom Öl-Verbrenner zum zusätzlich Solar-gestützten, mit Akkustrom fahrenden eAuto erfolgen kann.

In den südamerikanischen Staaten wird die Entwicklung vermutlich erst einmal uneinheitlich sein, im weltweit größten Ölförderland USA erwarte ich eine nur verlangsamte, aber dennoch steigende Nachfrage nach eAutos.

Übrigens wird die zunehmende Zahl der vor Ende der Lebensdauer „ausrangierten“ Verbrenner auch einen Druck auf die Nachfrage nach Neu-Verbrennren – ggf. auch in anderen, mehr Öl-orientierten Ländern – ausüben. Als Gewinner sehe ich da Toyota eher nicht.

Rolando:

Toyota verdient gut mit Verbrennern in Afrika, Asien, Amerika. Die können sich Zeit lassen weil die Welt sehr langsam auf Elektromobilität umstellt. Leider ist das so.

Stefan:

Noch scheint Toyota ja gut ohne BEV durchzukommen. Aber irgendwann muss der Umschwung kommen und der muss dann sehr schnell erfolgen. Oder der Absatz beschränkt sich nur noch auf Märkte ohne BEV. Aber bis dahin ist noch ein paar Jahre hin. Wenn die Vorbereitung gut läuft kann die Umstellung ja schnell gehen. Erfahrung mit Elektromotoren und Akkus haben sie ja aus dem hybrid Geschäft ohne Ende. Den Nokia Effekt sehe ich noch nicht, kann aber ja noch kommen.

Philipp:

Ein Auto besteht aber normalerweise nicht nur aus einer Technologie, sondern aus vielen verschiedenen, die alle zusammen erst ein gutes Fahrzeug ausmachen.

Mag vielleicht die Batterie mit einem Quantensprung sein, aber wenn man dazu keine Software für gute Ladeplanung, Batterievorkonditionierung, Plug&Charge, 800V, Scheibenheizung und was auch immer der einzelne Kunde bevorzugt beim BEV nicht marktreif bekommt, weil nichts verkauft wird und serienreife bekommt, dann bleibt man auch hinten dran, wenn dann irgendeine Batterie langsam in homöopathischen Dosen zur Verfügung steht, weil der Rest nicht funktioniert.

brainDotExe:

Was sollen sie machen? Ein unfertiges Produkt auf den Markt schmeißen?

Beim ID.3 hat man ja gesehen wie gut das funktioniert hat.
VW hätte da besser auch mal 1-2 Jahre länger entwickelt.

Jakob Sperling:

Toyota ist 2024 weltweit der erfolgreichste Automobilhersteller.

Gastschreiber:

Sicher eine nachvollziehbare Strategie, wenn eine Entwicklung noch nicht fertig ist, die Markteinführung dann zu verschieben. Irgendwann ist der Zug dann aber abgefahren und die Glaubwürdigkeit leidet.
Bei der Dynamik, die gerade auf dem Markt herrscht, habe ich die Befürchtung, dass Toyota zurückbleibt, da alles verschlafen wurde, was künftig gewünscht wird.

Sir Beelzebub:

Toyota geht den Weg von Nokia, man kann in Slow Motion zusehen wie der große Hersteller von KFZ gegen die Wand fährt!

Ähnliche Artikel

Cover Image for Concept AMG GT XX stellt 25 neue E-Auto-Rekorde auf

Concept AMG GT XX stellt 25 neue E-Auto-Rekorde auf

Michael Neißendorfer  —  

In deutlich weniger als acht Tagen fuhr der Concept AMG GT XX einmal um die ganze Welt. Sinnbildlich, versteht sich.

Cover Image for VW ID Every1: Produktion startet 2027 in Portugal

VW ID Every1: Produktion startet 2027 in Portugal

Sebastian Henßler  —  

Ab 2027 baut VW in Palmela den ID Every1: ein E-Auto ab 20.000 Euro, 70 kW stark, vier Sitze, 305 l Kofferraum und erstmals mit Rivian-Software-Architektur.

Cover Image for Porsche: Nach Cellforce-Ende auch Aus bei Valmet?

Porsche: Nach Cellforce-Ende auch Aus bei Valmet?

Sebastian Henßler  —  

Der Marktstart der E-Boxster und Cayman rückt in die Ferne. Porsche beendet Valmet-Kooperation, Northvolt-Pleite sorgt für neue Unsicherheit im Projekt.

Cover Image for EU gewährt wohl Tesla Cybertruck und Co. freie Fahrt

EU gewährt wohl Tesla Cybertruck und Co. freie Fahrt

Daniel Krenzer  —  

Wenn der Deal tatsächlich kommt, können US-Pick-Ups künftig auflagenfrei in die EU importiert werden – mit laut Kritikern verheerenden Folgen.

Cover Image for Ford Transit SuperVan 4.2 schreibt Geschichte am Nürburgring

Ford Transit SuperVan 4.2 schreibt Geschichte am Nürburgring

Michael Neißendorfer  —  

Der SuperVan 4.2 hat bereits mehrmals eindrucksvolle Spuren hinterlassen. Nun fuhr er auf der Nordschleife am Nürburgring eine der schnellsten Zeiten überhaupt.

Cover Image for Studie: Indiens E-Auto-Markt in der Neuorientierung

Studie: Indiens E-Auto-Markt in der Neuorientierung

Sebastian Henßler  —  

Indiens E-Auto-Markt wächst trotz weniger Subventionen – 2024 plus 19 Prozent, 2025 sind knapp 140.000 Neuzulassungen in Sicht.