Ende April/ Anfang Mai 2019 enthüllten Elon Musk und Tesla während des “Autonomy Day” Details zu ihren Zielen für autonome Fahrzeuge. Kurz gesagt, das Unternehmen strebt an, bis Ende 2020 einen selbstfahrenden Roboteraxi-Service der Stufe 5 einzuführen. Kurzfristig will man zumindest eine Vorstufe des Angebots an den Start bringen. Tesla will in den Ridesharing-Markt einsteigen, mit eigener Versicherung. Ob dies weiterhin unter der Bezeichnung Tesla Network geschieht ist fraglich.
Im Rahmen der Vorstellung der Geschäftszahlen des vierten Quartals hat Tesla-Chef Elon Musk angekündigt, den schon länger geplanten Eintritt in den Ridesharing-Markt möglicherweise vorziehen zu wollen. Zunächst war angedacht, dass der Service es jedem Tesla-Besitzer ermöglicht, sein Auto in ein Netzwerk einzubinden, Nutzer des Dienstes können einen selbstfahrenden Tesla auf Anfrage herbeirufen, um gegen eine Gebühr autonom an ein Ziel gefahren zu werden. Quasi, eine selbstfahrende Tesla-Alternative zu Uber und Lyft. Nun aber hat der Tesla-CEO angedeutet, schon früher, also mit menschlichen Fahrern, in das Transportgeschäft einsteigen zu wollen.
Eine wichtige Rolle beim angedachten Tesla-Ridesharing-Angebot spielt die hauseigene Versicherung des Herstellers. Ende August 2019 hat der amerikanische Automobilhersteller sein eigenes Versicherungsprogramm gestartet. Zunächst nur für Kunden in Kalifornien. Laut Aussage von Tesla können die Preise der Autoversicherung durchaus um bis zu 30 Prozent billiger sein als bei der Konkurrenz. Das eigene Tesla-Versicherungsprogramm soll nach und nach ausgeweitet werden.
Bereits nach der Veröffentlichung des Q1-Ergebnisses in 20119 bestätigte Musk, dass sie beabsichtigen, ihr neues Versicherungsprogramm auf den Markt zu bringen. Der Tesla-CEO gab zu diesem Zeitpunkt zu verstehen: “Es wird überzeugender sein als alles andere.” Begründet wird dies mit der Tatsache, dass man über bessere Informationen als Versicherungsgesellschaften verfügen, wenn es um die Auswirkungen des Autopiloten und anderer Sicherheitsfunktionen in Fahrzeugen geht. Tesla könne gar wissen, wie gefährlich Menschen ihre Autos fahren und daraufhin die Prämie entsprechend anpassen.
Da Versicherungskosten bekanntermaßen einen wesentlichen Anteil an den Gesamtfahrzeugkosten haben, könnte sich daraus ein nennenswerter Wettbewerbsvorteil für Tesla gegenüber anderen Autoherstellern ergeben. Ein wenig weitergedacht, könnte auch das Ridesharing-Angebot – Tesla Network – von diesem Kostenvorteil profitieren, was es gegenüber Wettbewerbern am Markt interessanter macht.
Mit dem ursprünglichen Tesla Network hatten sich übrigens bereits Walter Graber und Andy Sussman in ihrem Artikel: “$30,000 from a Tesla Robotaxi?…not as crazy as it sounds” ein wenig näher beschäftigt. Deren Gedankengänge hatten wir in unserem Artikel „30.000 US-Dollar mit einem Tesla Robotaxi verdienen?….nicht so verrückt wie es klingt.“ bereits aufgearbeitet.
Quelle: t3n.de – Tesla Network: Elon Musk kündigt Ridesharing-App mit eigener Versicherung an