Ein von der Nikkei Business Publications (Paywall) in Auftrag gegebene Demontage des Tesla Model 3 kam zu dem Schluss, dass Tesla in puncto Elektronik „6 Jahre vor Toyota und VW“ liegt. Das japanische Medienunternehmen hat seinen eigenen „Teardown“ durchgeführt, um wichtige Erkenntnisse über den Erfolgsstromer von Tesla zu erlangen.
Im eingangs verlinkten Bericht wusste Nikkei Business Publications zu berichten, dass Teslas integrierte zentrale Steuereinheit, oder „vollständig selbstfahrender Computer“ am auffälligsten ist. Dahinter verbirgt sich die „größte des Waffe des Unternehmens auf dem wachsenden Elektroautomarkt“, so Nikkei über das auch als Hardware 3 bekannte kleine Stück Technik von Tesla. Neben von Nikkei beauftragten Ingenieuren waren wohl auch Angestellte eines japanischen Automobilhersteller an der Demontage beteiligt. Dieser gab direkt zu verstehen: „Wir können das nicht.“
Der Computer mit vollständiger Selbststeuerung, von dem Nikkei spricht wurde im April 2019 herausgebracht. Somit handelte es sich bei der Demontage des Model 3 nicht um die aktuellste Version. Tesla selbst gibt zu verstehen, dass es „objektiv der beste Chip der Welt“ sei. Er könne 144 Billionen Operationen pro Sekunde ausführen, 2.300 Bilder pro Sekunde bewältigen und das alles bei geringerem Stromverbrauch. Nikkeis Experten schätzen, dass solche Computer erst im Jahr 2025 ihren Weg zur Konkurrenz finden werden.
„Diese Art von elektronischer Plattform mit einem leistungsstarken Computer im Kern ist der Schlüssel zur Bewältigung der hohen Datenlast in den intelligenteren und autonomeren Autos von morgen. Branchenkenner erwarten, dass sich diese Technologie frühestens um 2025 durchsetzen wird.“
Man sollte meinen, dass andere Automobilhersteller, wenn sie in die Entwicklung einer eigenen fortschrittlichen Computerplattform investieren wollen, dies mit ihren enormen Ressourcen tun könnten. „Der wahre Grund für die Zurückhaltung? Die Autohersteller befürchten, dass Computer wie der von Tesla die über Jahrzehnte gepflegten Lieferketten für Teile veralten lassen. Solche Systeme werden die Anzahl der elektronischen Steuergeräte, oder ECUs, in Autos drastisch reduzieren. Für Zulieferer, die auf diese Komponenten angewiesen sind, und ihre Mitarbeiter ist dies eine Frage von Leben und Tod“.
Über eben diesen geänderten Ansatz und Denkweise bei Tesla hatten wir bereits in unserem Artikel: „Tesla: Vertikale Integration ist Wertintegration“ berichtet.
Quelle: Electrek.co – Tesla has ‘6 years lead over Toyota and VW’ in electronics, says new Model 3 teardown
Was die Verarbeitung und den Service angeht, sind sie halt 10 Jahre hinten dran. Das gleicht sich wieder aus.
Das zeigt denke ich das Tesla mehr ein IT Konzern als ein Autobauer ist. Das wird auch die Achillesferse der klassischen Autobauer bleiben. Das sind eben genau keine IT Konzerne. Ob ein Selbstfahrendes Auto gut finde, weiß ich noch nicht…aber naja. Man muss die Entwicklung da abwarten.
Fahre meine Model 3 am Samstag genau 1 Jahr mit 23,500 km ohne 1 Problem und ohne 1 Service mit einem Durchschnittsverbrauch von 13.5kWh/100km, eingespielte Updates 10 Stück, das Interieur ist schlicht, solide und vegan ( Aussnahme Steuerrad ), die Spaltmasse passen ( vielleicht 1mm mehr als bei einem Mercedes oder BMW ) aber das ist eh völlig irrelevant. Das Model 3 habe ich vorher nie probe gefahren, bei der Auslieferung ( ca. 30 min. ) wurde mir soviel erklärt, dass ich danach Alles selber lernen konnte. Seither hatte ich nie Kontakt mit dem Service Center oder sonst einem Tesla Verantwortlichen.
Wenn mein Model 3 mir ein Problem anzeigt, dann gehe ich auf meiner App zum Thema Maintenance und gebe an, was das Problem ist, schicke das an Tesla und erhalte einen Termin zugestellt, wann das Model 3 den Boxenstop machen kann. Tesla weiss im Voraus, was nicht läuft oder allenfalls ersetzt werden muss und kann so genau vorher planen, welche Teile sie bereit haben müssen, wenn mein Model 3 zum Boxenstop kommt, ähnlich wie in der Formel 1 :-( äh Formel E :-) natürlich. Einfach und so stelle ich mir die Zukunft vor.
Wir mussten uns auch von der öffentlichen Telefonkabine trennen ( einen Festnetzanschluss hat heutzutage eh keiner mehr ). Den Internetanschluss bestellen wir heute beim Provider online, den Bank Schalterbeamten sehen im Schaltjahr höchstens 1 mal, die neuesten Klamotten bestellen wir heute Online. Wir glauben Alles was auf Twitter, Instagram und Facebook gepostet wird und zwar vorbehaltlos. Telefon und Videokonferenzen sind tägliches Brot. Und niemand beklagt sich mehr. Kein Volksaufstand.
Wieso tun wir uns gerade beim Auto sooooo schwer ? Für mich immer noch faszinierend.
Und noch etwas, absolut jeder Aspekt unserers Lebens ist von „Effizienz“ geprägt, wobei wir beim BEV angekommen wären, das Smart Phone auf Rädern.
Für mich hat Tesla einfach auf allen Ebenen Jahre Vorsprung insbesondere gegenüber Opel, Mercedes und noch viel mehr gegenüber BMW. Nicht weil all diese Hersteller keine guten Ingenieure hätten, nicht weil sie über keine finanziellen Mittel verfügen, nicht weil sie nicht auch qualitativ schöne Autos bauen, nicht weil sie alle so immens in Kundenpflege und perfekte Werbung investieren, nicht weil sie nicht auch die allerneuesten elektronischen Ausstattungen anbieten ( Headup Display vermisse ich immer noch beim Model 3 ), nicht weil sie auch sehr sichere Autos bauen würden.
NEIN weil sie einfach den Mut nicht aufbringen wirkliche Entrepreneurship zu praktizieren, weil sie immer noch keine Integralen Prozesse ( wie bei Tesla ) eingeführt haben und vor Allem, weil sie in ihrem Denken immer noch nicht das 20 Jahrhundert aus den Köpfen eliminiert haben.
Ich bin seit 30 Jahren in der Sofware Entwicklung und nur schon die Beschleunigung in der und die neuen Technologien um die Ohren gehauen wird, macht mir oft Angst. Diese Beschleunigung ist eine Eulersche Funktion. Wo wir uns befinden wissen wir nicht, vielleicht immer noch im flachen Teil bevor der grosser Knick uns dann fast Senkrecht in die Höhe katapultiert.
Der Technologieschub den uns Tesla und viele Andere verpassen ist enorm und niemand weiss was Elon Musk noch Alles in der Schublade hat. Ich lasse mich überraschen :-)
1+ Markus, bin ganz Deiner Meinung.
Warum Geld für Werkstätten verschwenden, lieber damit das Produkt optimieren, dass es erst gar nicht oder zumindest nur ganz selten in die Werkstatt muss ;)
Vorsprung? Tesla? 6 jahren?
VW und Toyota haben 6 jahren lang Gewinne gemacht. Toyota noch kein Jahr.
Wo ist der Vorsprung?
ok — ok .. bitte nicht ausrasten ..
Die Definition von Vorsprung in dieser Artikelüberschrift ist rein willkürlich .. jede andere ist möglich.
Und ob der Vorsprung 6 oder 3 oder 1 Jahr ist .. ist ebenso willkürlich.
In 3 Jahren unterhalten wir uns wieder.
Es gibt da schon noch einige Ungereimtheiten gegen das was pro Tesla geschrieben wird. Sie bräuchten bis jetzt noch wenige Werkstätten weil noch die meisten Autos in der Garantie waren. Auch Garantiearbeiten brauchen eine Werkstatt. Hier reden nur Eigner dieser Marke die noch ein praktisch neues haben. Der Schwerpunkt neuer Automobiltechnik muss sein, vom Erdöl wegzukommen. Elektronik für bessere Motorensteurung OK. Aber was soll der Wischi-Waschi den Fahrer auch noch zu 50% zu ersetzen ? Der muss trotzdem hinter dem Lenkrad hocken und kann nichts anderes tun. nicht einmal schlafen. Sobald Unfälle kommen wird dies ohnehin verboten. Und dann schrumpfen die TESLA Vorteile schnell zusammen. Bitte bringt hier Praxisbeispiele was Tesla macht betr. GArantie nach 8 Jahren. Das wird denen die Augen noch öffnen wieviele Werkstätten sie künftig noch brauchen, sonst verkaufen die nichts mehr. Und da liebe deutsche Industrie da liegt eure Chance. Kämpft mit euren eigenen Waffen. Mit einem perfekten Händlernetz die auch bei Batterieproblemen weiterhelfen können. Viele werden wohl kaum ein E Auto nach 6 Jahren einfach in den Müll werfen können.
Servus, der Marktanteil von Tesla schrumpft seit der jüngeren Vergangenheit, siehe z.B. Zulassungszahlen in Norwegen als repräsentativer Markt. Dabei haben die traditionellen Autobauer ihre E-Model Paletten bei weitem noch nicht ausgerollt. Sollte Tesla da nicht den Bau der Grünheide Fabrik stoppen? Gruß Hubert