Gefühlt verzeichnet die Tesla Giga Berlin in Grünheide mehr Baustopps als Baufortschritte. Mitte Dezember, am 18.12.2020., müssen die Arbeiten vonseiten Tesla wieder ruhen gelassen werden. Grund seien vom Landesamt für Umwelt (LfU) geforderte und noch nicht erbrachte Sicherheitsleistungen für einen möglicherweise erforderlichen Abriss, bestätigte das Umweltministerium.
Weiterbauen dürfte man daher erst, wenn die Sicherheitsleistung in Höhe von 100 Millionen Euro vorliegt. Diese hätte eigentlich bis gestern vorliegen sollen. Erst dann darf Tesla den Einbau der Maschinen in der Lackiererei und die Rodung des Waldes fortsetzen. Anlass hierfür ist die Tatsache, dass Tesla bereits fleißig an der Giga Berlin baut, ohne das eine eine endgültige Baugenehmigung vorliegt. Sollte diese nie erteilt werden, muss Tesla oder ein anderes Unternehmen das bereits Gebaute wieder abreißen. Aus diesem Grund verlangt man auch die finanzielle Sicherheitsleistung, um den Rückbau bezahlen zu können.
Um diese zu hinterlegen, wurde dem Unternehmen nun eine verlängerte Frist bis zum 4. Januar 2021 gewährt. Tesla wollte den Bescheid des Landesamtes für Umwelt auf Nachfrage nicht kommentieren, so die Zeit. Wir erinnern uns an die bisherigen Ereignisse. Zunächst wurde dem amerikanischen Elektroautohersteller gestattet rund 82,8 Hektar Wald zu roden, um Platz für Europas erste Gigafactory zu schaffen. Dann kam ein Eilantrag der Umweltverbände NABU und Grüne Liga für einen vorläufigen Rodungs-Stopp ins Spiel. Wodurch die Rodungsarbeiten zunächst gestoppt wurden. Doch das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) lehnte den Eilantrag ab und lässt Tesla somit weiterbauen.
Tesla hat beim Bau der Fabrik ein extrem hohes Tempo vorgelegt. Mehrere massive Gebäude nehmen bereits Gestalt an. Das Unternehmen plant, die Produktion in der neuen Fabrik im Juli 2021 zu starten und muss sich an einen strikten Bauzeitplan halten, um fertig zu werden. Der Start der Produktion in der Fabrik ist auch mit der Einführung des Model Y in Europa verbunden. Zudem plant man die neue 4680-Batteriezelle am Standort zu produzieren und ein neues strukturelles Batteriepack-Design für die Produktion des europäischen Model Y zu verwenden.
Quelle: Zeit – Tesla muss Bauarbeiten stoppen wegen fehlender Sicherheitsleistung