Am gestrigen Tag haben wir erfahren, dass Europa mit beeindruckenden E-Mobilität-Wachstumsraten aufwarten kann, geprägt durch das Tesla Model 3. Bis Ende August 2019 behält Tesla weiterhin den ersten Rang bei, wenn es um die Platzierung als Hersteller mit dem meisten Absatz in Europa ging. Das Ergebnis präsentiert sich unverändert zum Vormonat.
Tesla weiterhin dominierend am europäischen Markt
Insgesamt brachte man es bis August 2019 auf 206.854 Neuzulassungen in Europa. Alleine Tesla beanspruchte hiervon 55.489 Fahrzeuge für sich. Anteilsmäßig macht dies somit 26,8 Prozent am Gesamtabsatz der E-Autos aus. Sprich, jedes vierte in Europa zugelassene Elektroauto war ein Tesla. Durchaus eine Ansage.
6.264 Tesla-Fahrzeuge konnten im Juli verkauft werden. Diese tragen zum enormen Wachstum von +260,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr bei. Des Weiteren profitiert man bei Tesla noch davon, dass man einige Vorbestellungen in der Hinterhand hat. Spannend wird es ab 2020, wenn die Tesla-Enthusiasten ihre Fahrzeuge erhalten haben.
Künstliche E-Auto-Verknappung und kaum Konkurrenz für Tesla in 2019
Für 2020 geht man derzeit davon aus, dass die künstliche Verknappung des Produktangebots anderer Automobilhersteller aufgehoben wird. Dies wird derzeit gemacht, um die Nachfrage nach ihren Elektromodellen bis 2020 zu verlagern, um den Forderungen der EU gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang der Hinweis auf unseren Artikel: “EU-Grenzwerte: Wie Autohersteller für bessere CO2-Bilanzen tricksen“.
Da jedoch nur ein geringer Wettbewerb im Sinne eines direkten Elektroauto-Konkurrenten von Mercedes, Audi oder BMW besteht, der direkt mit dem Model 3 im Near-Executive-Segment gegenübersteht, zeigt sich, dass etablierte Hersteller noch nicht bereit für den Einstieg im margenschwächeren Volumenbereich sind.
Gerade die drei genannten Hersteller brachten es bis Ende August 2019 in Summe auf 38.067 E-Fahrzeuge. Somit knapp ein Drittel weniger als Tesla selbst. Konkurrenz für das Model 3 wird derzeit von Polestar erwartet. Diese bringen den Polestar 2 auf die Straße, ab 58.800 Euro bspw. in Deutschland. Wobei derzeit davon auszugehen ist, dass die Volumina sich nicht auf Model 3 Niveau einpendeln.
VW-Konzern besitzt noch ehrgeizige Ziele für 2019
Das Ranking der Neuwagenzulassungen nach Hersteller gibt einen guten Überblick über den aktuellen Stand. Hierbei ist anzumerken, dass sich hinter der Hyundai Group die Marke Hyundai (19.403) und KIA (9.394), hinter dem VW Konzern: VW (17.219), Audi (9.370) sowie Porsche (422) verbergen.
Ebenfalls verbirgt sich hinter der BMW Group BMW mit 19.692 zugelassenen E-Autos, sowie MINI mit 76 Einheiten. Bei Daimler findet man smart mit 8.343 Exemplaren sowie Mercedes mit 662 Fahrzeugen vor. Zu guter letzt teilt sich auch der Gesamtabsatz der PSA Gruppe von 3.017 Fahrzeugen wie folgt auf: Citroen (992), Peugeot (869) und Opel (1.156).
Interessant ist die Tatsache, dass der VW Konzern für 2019 einen Absatz von insgesamt 50.000 E-Autos plant. Aktuell steht man bei 27.011. Somit gilt es noch knapp 23.000 Elektroautos am Markt abzusetzen. Eine durchaus sportliche Herausforderung. Übrigens, wenn es darum geht welcher Autohersteller den meisten Umsatz mit E-Autos im eigenen Portfolio erzielt, dann ist sofort klar, dass dies Tesla ist. Darauf folgt Jaguar, bei den Briten zeichnet sich der I-PACE mittlerweile für 16,4 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Dies spiegelt sich in seinem CO2-Flottendurchschnitt wider, der laut Statistik Austria-Daten nach acht Monaten in diesem Jahr in Österreich 119g/km erreichte. Smart, das derzeit zu einer reinen Elektromarke umgebaut wird, erreichte einen Elektroauto-Umsatzanteil von knapp 14 Prozent, während Nissan knapp zehn Prozent seines Gesamtumsatzes durch E-Autos erwirtschaftete.
Quelle: Matthias Schmidt – West European Electric Car Market Intelligence Monthly Report August 2019