Lkw machen nur zwei Prozent der Fahrzeuge auf der Straße aus. Sie sind jedoch für 22 Prozent der CO2-Emissionen im Straßenverkehr in der EU verantwortlich. Vor diesem Hintergrund macht sich Transport & Environment (T&E) für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs stark. Wenn der Green Deal der EU erfolgreich sein soll, müsse die EU flächendeckend Lademöglichkeiten bereitstellen, die für die derzeit auf den Markt kommenden Elektro-Lkw benötigt werden.
Mit einer effektiven Reichweite von bis zu 300 km könnte mit den aktuell verfügbaren Elektro-Lkw gut die Hälfte der von Lkw in der EU gefahrenen Strecken von emissionsfreien Modellen abgedeckt werden, wie Transport & Umwelt in seiner neuen Roadmap für das Laden von Elektro-Lastkraftwagen erläutert. Um den Lkw-Verkehr nach und nach zu dekarbonisieren, müsse die EU im Rahmen der bevorstehenden Gesetzesrevision gemäß der Roadmap von T&E für 2025 nationale Ziele für die Errichtung von Lademöglichkeiten für E-Lkw in wichtigen städtischen Zentren und Vertriebszentren von Unternehmen festlegen.
Für 2030 seien nationale Ziele für Lkw-Lademöglichkeiten entlang wichtiger Autobahnen und Fernstraßen erforderlich. Lkw sind für 22 Prozent der CO2-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich, und dieser Anteil werde zunehmen, sollte die Fahrzeugflotte nicht elektrisch betrieben werden, so T&E.
„Das Gesetz über die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe wird entscheiden, wie wir die Lkw der Zukunft antreiben, und diese Lkw müssen emissionsfrei sein. Die EU muss Lkw-Fahrern und -Herstellern ihren Fahrplan für die Installation des europäischen E-Truck-Ladesystems vorlegen. Es muss sichergestellt werden, dass das Aufladen von Lkw in Depots, Vertriebszentren und öffentlichen Stationen möglich ist.“ — Lucien Mathieu, Transport- und E-Mobilitätsanalyst bei T&E
Die EU sollte ihr Infrastrukturgesetz für alternative Kraftstoffe zu einer Verordnung machen, um eine optimale Umsetzung des Ausbaus von Ladeinfrastruktur für Lkw zu gewährleisten, so T & E. Die Gesetzgebung sollte auch gleichzeitig alle Ziele für die Infrastruktur für Verbrennerantriebe auslaufen lassen und stattdessen die Elektrifizierung entlang der Hauptachsen Europas für Langstrecken-Lkw vorschreiben. T & E fordert außerdem den Einsatz einer Wasserstofftankinfrastruktur in großen EU-Häfen, um die Einführung von Wasserstoffschiffen zu unterstützen – aber auch um potenziell Wasserstoff-Lkw zu versorgen, die in Häfen eingesetzt werden.
„Der Klimanotfall erfordert Maßnahmen gegen die CO2-Emissionen von Lastkraftwagen. Europa sollte zunächst sicherstellen, dass seine wichtigsten städtischen Gebiete und Straßen für emissionsfreien Straßengüterverkehr geeignet sind. Auf diese Weise bleibt kein Teil der EU im Green Deal zurück.“ — Lucien Mathieu, Transport- und E-Mobilitätsanalyst bei T&E
Quelle: Transport & Environment — Pressemitteilung vom 18.02.2020