Der Autokonzern Stellantis will mehr als 100 Millionen US-Dollar (92 Millionen Euro) in die Entwicklung des Hell’s Kitchen-Projekts von Controlled Thermal Resources (CTR) investieren, einem der weltweit größten geothermischen Lithiumprojekte mit einer Gesamtkapazität zur Produktion von bis zu 300.000 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent pro Jahr. Das in Hell’s Kitchen produzierte Lithium soll dazu beitragen, dass die Elektroautos von Stellantis für Verbraucheranreize im Rahmen des U.S. Inflation Reduction Act (IRA) in Frage kommen.
Darüber hinaus haben die Unternehmen ihre ursprüngliche Liefervereinbarung erweitert. Sie sieht nun vor, dass CTR über eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren jährlich bis zu 65.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) in Batteriequalität liefert. Diese neue Vereinbarung schließt die ursprüngliche Lithium-Liefervereinbarung mit ein, die beide Unternehmen im Juni 2022 für bis zu 25.000 Tonnen LHM pro Jahr unterzeichnet hatten.
Das Hell’s Kitchen-Projekt von CTR im kalifornischen Imperial County wird Lithium aus geothermischen Solen mit Hilfe von erneuerbarer Energie und Dampf gewinnen, um in einem vollständig integrierten Prozess wirklich „grüne“ Lithiumprodukte in Batteriequalität herzustellen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit von Verdunstungssoleteichen, Tagebau und der Lithiumverarbeitung mit fossilen Brennstoffen.
„Für uns als Branchenführer in der Dekarbonisierung sind eine emissionsarme Produktion und eine nachhaltige Lieferkette fundamentale Bausteine für unsere Elektroautos“, sagte Stellantis CEO Carlos Tavares. „Die jüngste Vereinbarung mit CTR ist ein wichtiger Schritt zum Wohle unserer Kundinnen und Kunden und unseres Planeten. Wir arbeiten daran, saubere, sichere und erschwingliche Mobilität in Nordamerika anzubieten.“
Im Rahmen des Strategieplans „Dare Forward 2030“ kündigte Stellantis im vergangenen Jahr an, bis 2030 einen Absatzmix von 100 Prozent bei batterieelektrischen Pkw in Europa und von 50 Prozent bei Pkw und Nutzfahrzeugen in den Vereinigten Staaten zu erreichen. Dafür sichert sich das Unternehmen eine Batteriekapazität von rund 400 GWh, die von sechs Batterieproduktionsstätten in Nordamerika und Europa unterstützt wird.
Klimaneutral bis 2038
Stellantis ist laut eigener Aussage auf dem besten Weg, bis 2038 ein Unternehmen mit Netto-Null-CO2-Emissionen über alle Geschäftsbereiche hinweg zu werden. Die verbleibenden Emissionen sollen im einstelligen Prozentbereich kompensiert werden.
„Diese beträchtliche Investition von Stellantis in CTR ist ein herausragender Meilenstein für unser Unternehmen. Sie unterstreicht unsere Bemühungen um eine nachhaltige Produktion von Batterien für Elektroautos“, sagte Rod Colwell, Chief Executive Officer von CTR. „Da die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in den USA und auf der ganzen Welt rapide zunimmt, ist es wichtiger denn je, sicherzustellen, dass die Batteriematerialien verantwortungsvoll beschafft und produziert werden. Dank der Lokalisierung der Batterielieferkette können wir Risiken minimieren und Tausende von Arbeitsplätzen in einer benachteiligten Region schaffen. Wir begrüßen die Führungsrolle von Stellantis und freuen uns auf die Zusammenarbeit, um in der Branche neue Maßstäbe für Zuverlässigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit zu setzen.“
CTR wird voraussichtlich im Jahr 2027 mit der Lieferung von Lithiumhydroxid-Monohydrat in Batteriequalität für Stellantis beginnen. Das Unternehmen rechnet damit, durch umfassende Projektarbeitsverträge 480 Arbeitsplätze beim Bau sowie mehr als 940 direkte Projektarbeitsplätze zu schaffen, sobad die Ressource vollständig erschlossen ist.
Quelle: Stellantis – Mitteilung vom 17.08.2023