Stellantis verbaut wieder LFP-Batterien

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Iris Martinz
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Es ist eine Rückkehr zu Altbewährtem: Wegen der besseren Performance wechselten viele Hersteller von Elektroautos in den letzten Jahren zu Nickel-Mangan-Cobalt (NMC)-Zellen. Nachdem die Rohstoffe dafür preislich aber an die Decke gingen und die E-Autos deutlich verteuerten, treten viele nun den Rückzug an und setzen wieder auf die günstigeren Lithium-Eisenphosphat- (LFP-) Zellen. Auch die Stellantis-Gruppe will für Elektroautos in Europa nun wieder auf die altbewährte Technologie umschwenken.

Die enormen Preisanstiege der Elektroautos in den letzten Jahren und massive Preissenkungen von Herstellern wie Tesla zwingen die europäischen Autohersteller offenbar zum Handeln. Viele Jahre war die Reichweite das wichtigste Verkaufsargument, mehrere hundert Kilometer waren nur durch die Verwendung von NMC-Zellen mit höherer Energiedichte erreichbar. Diese sind aber deutlich teurer als die altbewährte LFP-Technologie. Um die Preise halten bzw. senken zu können, setzt Stellantis (Peugeot, Citroen, Opel, Fiat) nun wieder auf die günstigeren Zellen. Man will die Fahrzeuge bis zur Mittelklasse künftig mit LFP-Zellen ausstatten. Das bestätigte Stellantis-Chef Carlos Tavares bei einer Präsentation am Mittwoch.

Auch wenn Tavares keinen genauen Zeitplan für die Umstellung genannt hat, offen bleibt die Frage, wo die LFP-Zellen herkommen werden. Die NMC-Batterien bezieht Stellantis über das ACC Joint Venture mit Mercedes-Benz und TotalEnergies aus drei geplanten Produktionswerken in Frankreich, Deutschland und Italien. Das in Douvrin, Frankreich, geplante Werk wird die ersten Prototypen noch im zweiten Halbjahr 2023 erzeugen. Der Start der Massenproduktion ist für 2024 geplant. Die LFP-Zellen könnten sowohl in Europa als auch anderswo eingekauft werden.

Tesla setzt in seinen Volumenmodellen Model 3 und Model Y ebenfalls auf LFP-Batterien des chinesischen Herstellers CATL. Beide Modelle wurden Anfang des Jahres deutlich billiger. Auch die chinesischen Hersteller Xpeng und Nio sowie MG und Ford verwenden die günstigere Technologie bereits oder schwenken wieder dazu um. China dominiert den Markt der LFP-Zellen beinahe vollständig, bis 2030 sollen immer noch 97 Prozent der LFP-Kapazitäten aus der Volksrepublik kommen. CATL expandiert aber auch nach Europa, die Vorproduktion im Werk in Erfurt wurde letztes Jahr gestartet. Bis Ende 2023 sollen sechs Produktionslinien für 14 Gigawattstunden jährlich in Betrieb sein. Allerdings ist unklar, welche Zellchemie dort eingesetzt wird. Für das geplante CATL-Werk in Debecren, Ungarn, mit Produktionsstart 2025 wird unter anderem Stellantis als Kunde genannt.

In den USA wird CATL gemeinsam mit Ford ein LFP-Zellwerk in Michigan bauen. Die 3,5 Milliarden Euro teure Fabrik wird ab 2026 die Batterien für jährlich 400.000 Fordmodelle bauen. Damit will Ford zehn bis 15 Prozent Kosten gegenüber den NMC-Zellen einsparen. Ab dem Frühjahr werden die neu produzierten Mustang Mach-E Modelle bereits mit LFP-Batterien ausgestattet.

Quelle: Autonews – Stellantis will use cheaper LFP batteries for EVs in Europe

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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