Stefan Sommer, VW-Einkaufsvorstand: „CO2 zu reduzieren ist keine Raketenwissenschaft“

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Ende November konnten wir berichten: VW kommt bei nachhaltiger und effizienter Produktion schneller voran. Um genau zu sein werden VW-Fahrzeuge heute um 37 Prozent umweltverträglicher hergestellt als 2010. Damit liege Volkswagen über seinem Plan. Dennoch hat man es nicht gänzlich alleine in der Hand wie der Einkaufschef des Volkswagen-Konzerns, Stefan Sommer, dem Handelsblatt zu verstehen gab.

Um die CO2-Reduktion maßgeblich und nachhaltig zu beeinflussen sei man auf die Hilfe der Zulieferer angewiesen. Sommer gab hierzu zu verstehen: „Natürlich können wir die CO2-Neutralität beim Elektroauto ID.3 nur erreichen, wenn auch die Zulieferer bilanziell CO2 neutral produzieren.“ Künftig wird daher nicht nur der Preis und die Qualität eine Rolle beim Einkauf von VW spielen, sondern auch das neu eingeführte Nachhaltigkeitsrating. So müsse jeder Lieferant zertifiziert sein, um künftig weiterhin Aufträge von Volkswagen zu bekommen. Denn VWs Priorität liegt klar auf der Vermeidung von CO2. Erst wenn es gar nicht anders geht, kaufen wir als Kompensation Zertifikate dazu, so Sommer weiter.

„Das alte eingespielte System ändert sich. Bislang ging alles nur nach „best cost“. Das führt zu Vorteilen der Produktion in Niedriglohnländern, meist in Übersee“, so der VW-Einkaufsvorstand zur aktuellen Situation. Sommer zeigt sich aber auch zuversichtlich, dass wenn CO2 bepreist wird, der Transport teurer wird. Des Weiteren dürfte es Zulieferern in manchen dieser Länder schwer fallen, überhaupt Grünstrom zu beziehen. Hier könne dann unter anderem Deutschland seine Vorteile ausspielen, welche sich durch kurze Wege und eine lückenlose Dokumentation auszeichnen. „Zumindest wird der eine oder andere durch die CO2-Bepreisung wieder wettbewerbsfähiger. Im Idealfall ist das CO2-Ticket teurer als die Mehrkosten der Inlandsproduktion“, so Sommer weiter.

„Ja, aber CO2 zu reduzieren ist keine Raketenwissenschaft. Die Kohlendioxid-Emissionen sind einfach zu sehen wie ein Kostenfaktor. Man kann genau sagen, wieviel Aufwand mit einem Bauteil verbunden ist und was es uns kosten darf. Da gibt es spezielle Programme mit Parametern, die auch den CO2-Footprint ermitteln. Damit wissen wir genau, dass ein Bauteil beispielsweise 40 Euro kostet, und dass bei der Produktion zum Beispiel 500 Gramm CO2 entstehen.“ – Stefan Sommer, Einkaufsvorstand Volkswagen

VW ist allerdings auch bewusst, dass vor allem Zulieferer Schwierigkeiten bekommen könnten, welche bislang ausschließlich Teile für Verbrennungsmotoren bauen. „Sie müssen Fantasie für neue Produkte entwickeln“, so der Einkaufsvorstand. Eins ist aber auch ganz klar: „Wer zu spät reagiert, wird zu den Verlierern gehören. In 20 Jahren wird VW kaum mehr Teile für Verbrennungsmotoren brauchen.“ Sprich, wenn ein Zulieferer jetzt nicht anfängt, sein Geschäftsmodell umzustellen, dann ist das Auftragsvolumen für Volkswagen eines Tages weg.

Quelle: Handelsblatt – VW-Einkaufsvorstand Sommer: „CO2 zu reduzieren ist keine Raketenwissenschaft“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Benjamin Goldzahn:

Ich erwäge derzeit mich nach einem Elektroauto umzuschauen. Den neuesten Entwicklungen nach, kommt dahingehend ein VW Autohaus in Frage. Wie Sie bereits erwähnen, führen die VW Modelle zu Einsparungen was Kohlendioxid betrifft. Ich denke, dass ich das in Betracht ziehen werde. Vielen Dank!

Mr. FakeNews:

„aus zuverlässiger Quelle erfahren“, „mindestens 2“, „einer deutschen Marke“, „gesundheitlichen Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen litten“ – Welcher Zusammenhang besteht hier mit dem Fortbewegungsmittel?
Ich würde einfach nen paar Golobuli einwerfen und nen Aluhut aufsetzen, denn ich habe mal gehört, der soll ja die „Strahlen“ von E-Autos abhalten. #FakeNews

Robert:

Fake news enttarnt nach 5 Sekunden bei Google folgende aussage gefunden zum Thema elektrosmog bei E-Autos
„Forscher der Berner Fachhochschule Technik und Informatik haben nachgemessen und festgestellt, dass die Strahlung im Inneren von E-Autos nicht höher ist als bei Benzinern. Weil, witziges Detail: Der Stahlgürtel der Reifen kann bei der Fahrt ein stärkeres elektro magnetisches Feld als der E-Motor erzeugen.“ vieleicht sollten sie mal ihre Quellen überprüfen

Leser:

Brennstoffmodele? Benziner, Diesel? Keiner der Elektro fährt geht zurück zu Verbrennern.
Benstoffzellenmodell? Welche deutsche Marke bietet solch ein Model? Keine.

Alles Quatsch und ausgedacht. Wer soll solche Blödsinn glauben?

Victor:

Dann sollten die sich auch kein Handy an den Kopf halten –

Coray Tony:

Es wird wenig über den „Elektrosmog“ bei Elektroautos geschrieben.

Kürzlich habe ich aus zuverlässiger Quelle erfahren, das mindestens 2 Besitzer von Tesla3 ihre Fahrzeuge gegen Brennstoffmodele einer deutschen Marke ausgetauscht haben, da sie unter zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen litten, welche nach dem Wechsel völlig verschwunden sind.
Es waren dies notabene wohlhabende Kunden.

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