Künftig streckt der norwegische Energieversorger Statkraft seine Fühler nach Deutschland und Großbritannien aus, wenn es darum geht das eigene Ladestationen-Netzwerk weiter auszubauen. Dies gab der Vorstandsvorsitzende von Statkraft Christian Rynning-Tonnesen gegenüber Reuters zu verstehen. Des Weiteren sei geplant bis Ende 2019 weitere Kraftwerke in Betrieb zu nehmen.
Für Versorgungsunternehmen wie Statkraft sei das Geschäft mit Ladestationen ein wachsender Markt. Ein Markt, welchen die beiden nordischen Wettbewerber Fortum und Vattenfall bereits gut besetzen und ihre Präsenz durch mehrere Akquisitionen und Kooperationen in ganz Europa zeigen. Da der Bedarf an mehr Ladestationen wächst, da die Automobilhersteller eine größere Vielfalt an Plug-in-Elektro– und Hybridmodellen einführen, sieht Christian Rynning-Tonnesen, CEO von Statkraft, dennoch Bedarf für das Angebot seines Unternehmens.
So plane Groenn Kontakt, ein EV-Ladungsnetzbetreiber, den Statkraft zusammen mit Agder Energi kontrolliert, eine Expansion von Norwegen nach Schweden. Des Weiteren konzentriere sich Statkraft selbst auf Norwegen, Schweden, Deutschland, Großbritannien und Irland. Bis 2025 sei geplant rund 1,14 Milliarden Dollar in erneuerbare Energieprojekte zu investieren.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wurden die Akquisitionen des Unternehmens verstärkt, indem neben einem Portfolio von 1.500 Megawatt an Windprojekten in Irland und Großbritannien auch Wasserkraftwerke in Brasilien und Indien erworben wurden. Des Weiteren erwarb Statkraft dieses Jahr 61 Prozent der Anteile an der EV-Ladegesellschaft eeMobility in Deutschland.
Mitte Dezember 2018 wurde zudem bekannt, dass der Autohersteller Mercedes-Benz Cars gemeinsam mit Statkraft den ersten Schritt auf dem Weg zur Umsetzung einer CO2-neutralen Energieversorgung seiner deutschen Werke geht. Dies sei ein weiterer Baustein der neuen Produktionsstrategie des Herstellers – digital, flexible, green.
Weitere Deals sind im Gange, sagte Rynning-Tonnesen Reuters. “Wir arbeiten an mehreren Fällen, die später in diesem Jahr bekannt gegeben werden.” Ähnlich wie bei den nordischen Wettbewerbern verbesserte sich das operative Ergebnis des Unternehmens im ersten Quartal und profitierte von den hohen Strompreisen, die die geringere Stromerzeugung aus Wasserkraftwerken ausglichen.
Quelle: The New York Times – Statkraft to Expand Electric Vehicle Charging in Germany and Britain