smart #1: Begründer einer neuen Generation von E-Autos

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Mit dem neuen smart, der Anfang 2023 in Deutschland debütieren soll, stellt Daimlers Kleinwagenmarke auch seinen Vertrieb um. Zudem wurde bekannt, dass nachdem der smart ForTwo und ForFour als Verbrenner bereits 2020 ausgelaufen sind, nun auch die E-Variante des ForFour auslaufen. Entsprechende neue Modelle seien bereits startklar. Mitte Februar können wir einen Ausblick auf die Neuausrichtung der Marke smart geben, auf deren Produktportfolio und die Nomenklatur für deren neue Fahrzeuggeneration.

Im Fokus steht hierbei der smart #1, welcher als erstes Serienfahrzeug der neuen Generation, kürzlich eine Reihe von Aerodynamik- und Wintertests absolviert hat. Die Qualität, Performance und Zuverlässigkeit des Modells zeigen die Stärke der nahtlosen Zusammenarbeit zwischen dem globalen Designteam von Mercedes-Benz und der Entwicklungsabteilung von smart – ein gutes Zeichen für die mit Spannung erwartete Markteinführung noch in diesem Jahr.

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Wie smart zu verstehen gibt sei der smart #1 als Trendsetter geboten. Künftig sollen die smart E-Autos als Trendsetter im Bereich der E-Mobilität platziert werden. Der Hersteller äußert sich wie folgt zur Namensgebung: „Mit der Verwendung des „#”-Symbols und seiner Kombination mit einer Zahl hat smart einen unverkennbaren Familiennamen für seine neue Generation vollelektrischer Fahrzeuge definiert. Das „#”-Symbol, das heute oft für Trendthemen in den sozialen Medien verwendet wird, erinnert an Trendsetter im digitalen Raum – und passt zu smart.“

Daniel Lescow, Vice President Global Sales, Marketing and After-Sales der smart Automobile Co., Ltd führt hierzu weiter aus: „Als erstes Produkt, das nach der Neuausrichtung der Marke auf den Markt kommt, kombiniert der smart #1 eindrucksvoll Elektroantriebstechnologie und Premiumqualität. Ich bin davon überzeugt, dass der smart #1 – wo er auch in Erscheinung tritt – zukünftige Kunden sowohl in China als auch in Europa begeistern, neue Trends in der urbanen Mobilität setzen und starke Markenerlebnisse mitgestalten wird.“

Nicht nur optisch soll der Stromer überzeugen. Sondern auch von seinen technischen Daten. Aktuell steht für den smart #1 ein cw-Wert von nur 0,29 im Raum – ein Spitzenwert, in diesem Fahrzeugsegment. Ermittelt wurde dieser im China Automotive Engineering Research Institute in Chongqing. Dieses verfügt über das fortschrittlichste Testzentrum für Automobil-Aerodynamik des Landes und gehört zu den weltweit führenden auf diesem Gebiet.

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Der cw-Wert ist besonders wichtig im Umfeld der E-Mobilität, da dieser zentraler Einflussfaktor für Energieverbrauch, Reichweite, Windgeräusche und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten eines Fahrzeugs ist. Der smart #1 profitiert von der „Sensual Producty” Philosophie des globalen Mercedes-Benz Designteams, welches sich positiv auf den cw-Wert auswirkt. Gekennzeichnet wird der Stromer durch ein reines, elegantes und stromlinienförmiges Exterieur aus, das eine perfekte Balance zwischen Ästhetik und Aerodynamik erreicht. Die integrierten Türgriffe, das hochwirksame Aerodynamik-Paket sowie das serienmäßige AGS (Active Grille Shutter) tragen zur Verbesserung der aerodynamischen Leistung bei. Windwiderstand und Geräuschentwicklung wurden deutlich optimiert, was zu mehr Energieeffizienz, Komfort und Reichweite beiträgt, so smart in der entsprechenden Pressemitteilung.

Nicht nur im Windkanal stellt er sich den Herausforderungen. Im hohen Norden Chinas, auf einem der kältesten Testgelände der Welt und bei Temperaturen um -40 ℃, zeigte der smart #1 eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen extreme Kälte. Hierbei profitiert das Elektroauto von einem fortschrittlichen Batterie-Temperaturmanagementsystem. Dieses sorgt für optimale Arbeitsbedingungen der Batterie.

„Dank der nahtlosen Zusammenarbeit zwischen smart und dem Mercedes-Benz Designteam ist der smart #1 ein Meisterwerk der Technik. Die Testergebnisse vor der Markteinführung belegen zudem die hervorragende Qualität, Performance und Zuverlässigkeit des smart #1. Im Hinblick auf die Markteinführung des Fahrzeuges noch in diesem Jahr sind wir sehr zuversichtlich, dass unsere zukünftigen Kunden davon so überzeugt sein werden wie wir.“ – Yang Jun, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der smart Automobile Co., Ltd

Der smart #1 wurde auf dem Testgelände auch komplexen Schnee- und Eistests unterzogen, die dem alltäglichen Stadtverkehr im Winter ähneln. Mit dem robusten, von Bosch unterstützten ESP-System und dem vollelektrischen Antriebsstrang kombiniert das Fahrzeug hervorragenden Fahrkomfort, Fahrstabilität, Beschleunigung und Bremsleistung und bietet so Fahrsicherheit und Fahrspaß. So bleibt der neue smart #1 auch in der kältesten Jahreszeit ein zuverlässiger Urban Companion für seine Nutzer ohne Kompromisse.

Quelle: smart – Per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Hiker:

Schade, RIP Smart Idee. Statt eines kleinen frechen und wendigen Stadtfahrzeugs steht da ein pummeliges völlig überflüssiges SUV mit der Aufschrift Smart. Smart ist dabei nichts mehr und der Cw Wert von 0,29 als spitzenmässig darzustellen ist einfach lächerlich. Da können andere bereits mit Werten von unter 0,2 aufwarten. Schade, von der ürsprünglichen Vision von Nicklas Hayek ist nichts mehr übrig ausser dem jetzt gänzlich unzutreffenden Brand „Smart“

Pro4Innovation:

Dem Kommentar stimmen wir im vollem Umfang zu. Wir werden unseren Smart EQ so lange wie möglich fahren. Dann kommt ein neues LifeStyle Fahrzeug – allerdings nicht aus dem Haus Mercedes/ Smart. Es ist dringend eine Kurskorrektur erforderlich.

Nick8888:

Smart war ein neues Konzept -> reduce to the Max

hier sehe ich leider nichts aus ein Kleinwagen Modell zusätzlich am Markt

Rest In Peace Smart :-/

Jens:

Nun das stimmt nur teilweise.

Smart krankte, und das hat man ja auch später selbst erkannt, nicht an dem Fahrzeug an sich, sondern daran, dass man auf Basis nur eines einzigen Modells dedizierte Herstellung, Vertrieb und Werkstätten nicht wirtschaftlich betreiben kann.
Das war also der erste kapitale Managementfehler, der alle späteren Probleme begründet hat.

Dazu kamen noch die massiven Qualitätsprobleme: das Motorsterben ist legendär und hat der Marke von Anfang an extrem geschadet. Mit der zweiten Generation hat man später erfolgreich versucht, mit Mitsubishi-Motoren zu überleben, praktischerweise hatte der damalige japanische Partner da etwas im Regal. Der hat auch zuvor schon das zweite Modell, den ForFour, mitgebracht, mit dem man hoffte, das Vertriebsnetz besser auslasten zu können. Das Auto war leider ziemlich häßlich umdesignt worden, zu teuer und hat sich daher schlecht verkauft. Anstatt nachzusteuern, hat man es nach nur zwie Jahren wieder eingestampft.

Vorher hatte man noch auf Basis der ersten Baureihe ein weiteres Modell eingeführt, welches aber nur halbherzig entwickelt wurde, dadurch viele Kinderkrankheiten aufwies und nicht wettbewerbsfähig war: Den Roadster, ein Lifestyle-Spielzeug. Mit der aufwändigen, anfälligen Dachkonstruktion, die dann doch kein echtes Cabriofeeling aufkommen ließ. Das Problem war hier: Man war weder bereit, den Lifestyle-Pfad konsequent und damit kostenträchtig zu beschreiten, noch den Preis adäquat zu senken, schrieb man doch bereits rote Zahlen. Auch war man nach drei Jahren nicht bereit, Weiterentwicklungen des Modells auszurollen, sondern hat es wieder vom Markt genommen.

Man hat sich also durchwegs verrechnet, am Markt vorbei entwickelt, sich nicht weiter entwickelt, nicht mit der Preisgestaltung auf die Nachfrage reagiert.

Ein Smart fortwo ist durchaus wirtschaftlich umsetzbar. Man muss sich nur den ganzen Overhead sparen. Das hat Daimler zuletzt ja auch umgesetzt: Das Smart-Netz wurde aufgegeben, das Fahrzeug ins Mercedes-Netz übernommen und man hat zusammen mit Renault viel besser skaliert. Man konnte übrigens auch schon bei der zweiten Generation erkennen, dass das Modell Gewinne bringen kann. Aber nicht, wenn ein inkompetenter Wasserkopf mit durchgefüttert werden will…

David:

Der Ur-Smart von Hayek war natürlich noch nicht in ein Business Case operationalisiert. Das war zusammen mit VW geplant. Richtig von Mercedes war, statt billig und klein, teuer und klein zu machen. Damit wurde nämlich ein tragfähiger Business Case daraus.

Aber ob Hambach die richtige Produktionsstätte war, ob das Vertriebsnetz mit den Smart Towers schlau war. Ob der Verbrennerantrieb so passend war. Das stand in Frage, war retrospektiv eher so mittelschlau.

Auf der Haben-Seite waren viele solvente Käufer und viele glühende Fans. In einigen Großstädten wie Rom war der Smart das Kultauto. Smart meint aber nur den kurzen Zweisitzer, nicht die blöden Coupés, nicht die noch schlimmeren Viersitzer. Und man hätte viel eher und konsequenter auf Elektro setzen müssen. Dieses Auto hatte auch einen viel größeren Akku verdient. Und natürlich eine zuverlässige App. Aber das alles war Gurke! Man hatte einfach keinen Bock, Geld in die Hand zu nehmen, um das Fahrzeug im alten Konzept zu modernisieren.

Martin:

Smart goes Mini. Aus klein, leicht und günstig (so zumindest war mal der Plan von Herrn Hayek)…soll eine stylische Hipsterkarre werden, sowas wie ein Premiumfahrzeug (preislich gesehen) im Kleinwagensegment. Made in China, aber Premiumpreise, da lacht der Aktionär…

Wolfbrecht Gösebert:

„Dieser tollpatschige Kompakt-SUV ist so dermaßen x-beliebig“ (Zitat David), also austauschbar und optisch eigentlich nur eine Art BMW-Mini »mit etwas Backhefe aufgebläht« …
Ob der Wagen in China gut verkaufbar ist, kann ich nicht sagen – hier in .DE jedenfalls hat MB damit das stylische, City-freundliche Smart-Konzept (und damit auch die bisherige Zielgruppe) praktisch aufgegeben.
Interessant noch, in welcher Preisgruppe der Wagen hier angeboten werden soll!

Übrigens: Die starke Betonung des Danks einer

„… nahtlosen Zusammenarbeit zwischen smart und dem Mercedes-Benz Designteam …“

lässt mich eher vermuten, das es deutliche Reibereien zwischen .CN und .DE gegeben hat … :P

Philipp:

Der Ur-Smart von Hayec war nicht ausgereift, hatte keinen Business Case und war im Grunde eine Spielerei. Das für ein solches Fahrzeug ungünstigste Unternehmen (Daimler) übernahm dann die Führung des wirtschaftlich unsinnigen Projekts. Kein passender Vertrieb, kein passendes Servicenetz, kein passendes Management, etc.

Aber auch jedes andere Unternehmen hätte hier scheitern müssen, Daimler ist hier nur richtig groß gescheitert.

Das liegt nicht am Auto selbst: Nett, stylisch, all das was Du geschrieben hast. Aber den Preis, den man dafür hätte verlangen müssen um es auch wirtschaftlich hinzubekommen, hätte keiner mehr bezahlt – geschweige denn man käme damit in wirtschaftliche Stückzahlen.

Alle späteren Versuche mit anderen Firmen sind nur die Konsequenz, dass ein Auto in Ur-Smartgröße nicht real umsetzbar ist.

David:

Genau das war der Ur-Smart. Ein sicheres und stylisches, trotzdem extrem kompaktes und puristisches Fahrzeug für die Stadt. Leider anfangs nicht mit Elektromotor und später nicht konsequent genug. Aber er hatte Fans und eine Ausstrahlung. Hat man ruiniert.

Dieser tollpatschige Kompakt-SUV ist so dermaßen x-beliebig, dass ihn die beste PR-Stimme nicht zurechtquatschen kann. Das könnte ein Fahrzeug jeder Marke sein. Nur nicht von Smart. Da wär man als letztes drauf gekommen.

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