Master und Kangoo mit mehr Reichweite: Renault frischt seine E-Transporter auf

Cover Image for Master und Kangoo mit mehr Reichweite: Renault frischt seine E-Transporter auf
Copyright ©

Renault

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Rundum aktualisiert präsentiert Renault seine Elektrotransporter Master E-Tech Electric und Kangoo Rapid E-Tech Electric. Im Zuge der Überarbeitung stattet der französische Automobilhersteller den E-Master, ein Transporter in der Klasse bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, mit einer neuen 52-kWh-Batterie aus, die eine praxisgerechte Reichweite von bis zu 204 Kilometern nach WLTP erlauben soll. Im WLTP-City-Prüfzyklus sollen je nach Aufbau und Längenvariante bis zu 238 Kilometer möglich sein. Als weitere Neuerung steht für den elektrischen Full-Size-Transporter zukünftig ein 22-kW-Bordladegerät für das Gleichstromladen zur Verfügung, das es ermöglicht, in 45 Minuten Energie für 50 Kilometer Fahrstrecke zu laden.

Renault bietet den aktualisierten Master E-Tech Electric in 13 Versionen mit einer Auswahl zwischen drei Längen (L1, L2, L3) und zwei Höhen (H1, H2) sowie zulässigen Gesamtgewichten von 3,1 und 3,5 Tonnen an. Zu einem späteren Zeitpunkt soll unter anderem ein Kastenwagen in einer dritten Höhenvariante (H3) hinzukommen. Die dann insgesamt vier Kastenwagen-Varianten bieten ein Ladevolumen von 7,8 bis 14,1 Kubikmetern. Als weitere Version ist das Plattformfahrgestell in den Varianten L2 und L3 verfügbar. Es eignet sich ideal als Basis für Pritschen-, Kipper- oder Kofferaufbauten mit einem Ladevolumen von bis zu 20 Kubikmetern. Ebenfalls nach Marktstart will Renault den Master mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,8 Tonnen anbieten.

Die neue 52-kWh-Lithium-Ionen-Batterie ersetzt den bisherigen 33-kWh-Akku. Die flache Batterie befindet sich wie bisher unter dem Kabinenboden, so dass der Laderaum uneingeschränkt zur Verfügung steht. Sie liefert Energie für einen 57 kW (76 PS) starken Elektromotor. Die WLTP-Reichweite von 204 Kilometern erfüllt Renault zufolge den Mobilitätsbedarf der meisten Kunden im städtischen und stadtnahen Lieferdienst: Untersuchungen zeigen demnach, dass in Europa 87 Prozent aller täglich zurückgelegten Strecken weniger als 60 Kilometer betragen. An einer 3,7-kW-Wallbox kann der Stromspeicher in zehn Stunden auf 80 Prozent seiner Maximalkapazität aufgeladen werden. Damit ist es möglich, das Fahrzeug bequem und preisgünstig über Nacht mit Energie zu versorgen.

Die Ladeleistung am Gleichstromlader beträgt maximal 22 KW. Auf diese Weise können die Nutzer den Akku in drei Stunden auf die komplette Kapazität und in zwei Stunden auf 80 Prozent der Kapazität aufladen. Alternativ dazu kann bei einem 45-minütigen Ladestopp Strom für 50 Kilometer Fahrstrecke bezogen werden. Ebenfalls neu ist die im Hinblick auf eine noch effizientere Rekuperation überarbeitete Bremsanlage.

Kangoo jetzt mit 35 Kilometer mehr

Auch den Kangoo Rapid E-Tech Electric, ein rein elektrischer Kompakttransporter, haben die Franzosen überarbeitet. Die zweite Generation des batteriebetriebenen City-Lieferwagens bezieht ihre Energie aus einem Lithium-Ionen-Akku mit 44 kWh Kapazität, der eine Reichweite von bis zu 287 Kilometern im WLTP-Prüfzyklus ermöglicht und sich mit einer breiten Spanne von Ladeleistungen und Stromstärken aufladen lässt. Für den Antrieb sorgt ein fremderregter Drehstrom-Synchronmotor mit 90 kW (122 PS).

Wie das Vorgängermodell bietet Renault den neuen Kangoo Rapid E-Tech Electric in zwei Längenvarianten an, die das gleiche Stauvolumen und die gleiche Zuladung bieten wie der konventionell motorisierte Kangoo Rapid. Die Standard-Version (L1) mit 4,49 Meter Länge bietet bis zu 3,9 Kubikmeter Ladekapazität und bis zu 526 Kilogramm Nutzlast. Die zu einem späteren Zeitpunkt verfügbare Langversion (L2) kann mit ihrem maximal 4,9 Kubikmeter umfassenden Stauraum die Lücke zum Medium Van Segment schließen. Den Nutzwert steigert zusätzlich die Anhängelast von 1500 Kilogramm gebremst (750 Kilogramm ungebremst) in beiden Karosserievarianten. Das ist ein Bestwert in der Klasse der batteriebetriebenen City-Lieferwagen.

Renault-Kangoo-Elektrotransporter
Renault

Für eine hohe Flexibilität im Alltag stehen für den Kangoo Rapid E-Tech Electric verschiedene Ladelösungen zur Verfügung. Serienmäßig ist der City-Lieferwagen mit einem 11-kW-Ladegerät ausgestattet. Alternativ stehen auch Versionen mit beschleunigter Ladung mit 22 kW zur Verfügung. In Kombination mit dem stärkeren Bordlader bietet Renault außerdem ein optionales Schnellladesystem für Gleichstrom mit einer Ladeleistung von 80 kW an. Diese erlaubt, innerhalb von 30 Minuten ausreichend Strom für 170 Kilometer zusätzliche Reichweite zu laden.

Ist das Fahrzeug mit dem 22-kW-Ladegerät ausgestattet, verfügt die Antriebsbatterie zusätzlich über Flüssigkeitskühlung und elektrische Widerstände. Sie erwärmen den Akku automatisch auf das optimale Temperaturniveau, was eine möglichst große Reichweite sicherstellt und die Ladezeit reduziert. Zur hohen Effizienz tragen ebenfalls die rekuperative Bremsstrategie in drei Stufen und die Innenraumklimatisierung nach dem Prinzip einer Wärmepumpe für die Varianten mit 22-kW-Bordladegerät bei (mit 11-kW-Bordlader: Serie ab Advance, Option für Start).

Wie beim Schwestermodell mit Verbrennungsmotor sind für den Kangoo Rapid E-Tech Electric die 1,45 Meter breite seitliche Ladeöffnung „Open Sesame by Renault“ ohne B-Säule und die intelligente Innendachgalerie „Easy Inside Rack“ lieferbar, die es ermöglicht, lange Gegenstände wie etwa Leitern oder Rohre oben im Fahrzeug zu transportieren, so dass der Laderaumboden für zusätzliche Fracht frei bleibt.

Quelle: Renault – Pressemitteilungen vom 20. und 22.06.2022

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Sam:

Genau deshalb kauft es ja keiner, außer es gibt es eine Prämie, die sich als Anzahlung im Leasing gut macht.

Sam:

Das liegt daran, dass auch die reichen Wohnmobilfans lieber reisen als zu stehen. Denn eine längere Reise wäre auch mit einer größeren Batterie sehr langwierig. Dazu gibt es auf wenigen Campingplätzen Lademöglichkeiten. Btw: Das Teil liegt dann schnell über 3,5 Tonnen mit allen Nachteilen.

Der Dikator:

52kWh Batterie soll für 204km reichen = 52/2,04 = 25,5kWh/100km

dann heisst es:
„22-kW-Bordladegerät für das Gleichstromladen zur Verfügung, das es ermöglicht, in 45 Minuten Energie für 50 Kilometer Fahrstrecke zu laden.“

22kW * 0,75h * 2 = 33kWh/100km

was denn nun?

am Ende kann man mit der Batterie im Winter weniger als 100km fahren.

Johannes:

Mit den Ladeoptionen beim Master habe ich jetzt auch nicht verstanden. Ist ein 22 kW Bordlader enthalten mit dem man eben 22 kW an einer Wechselstromsäule laden kann? Oder lädt der mit 22 kW Gleichstrom an CCS? Wohl kaum. Gibt es überhaupt CCS beim Master?

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:

„[Kangoo] Die Ladeleistung am Gleichstromlader beträgt maximal 22 kW.“

Wo gibt’s denn sowas – 22 kW an GLEICHstrom – wirklich?

Bernhard:

Wenn die den Master mit einer richtigen Batterie ausstatten würden (100 kWh) wäre er eine tolle Basis für ein Wohnmobil. Da könnte man auch den Ausbau komplett elektrisch auslegen und es wäre Schluß mit Dieselheizung und den unsäglichen 11 kg – Gasflaschen. Und wenn man dann das Dach mit PV vollballert und auf die Oberlichter verzichten würde hätte man echt ein autarkes Fahrzeug für ein paar Tage sowie ein CO2-freies BEV.
Wieso so zaghaft? Gerade bei den Wohnmobilfans sitzt doch doch der Geldbeutel recht locker.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Mercedes Concept AMG GT XX lädt mit 1041 kW

Mercedes Concept AMG GT XX lädt mit 1041 kW

Sebastian Henßler  —  

Innerhalb von 0,5 Sekunden knackte das Concept AMG GT XX die Megawatt-Marke und hielt über 1000 kW Ladeleistung für zweieinhalb Minuten konstant.

Cover Image for Mercedes selbstsicher: Bidirektionales Laden startet 2026

Mercedes selbstsicher: Bidirektionales Laden startet 2026

Sebastian Henßler  —  

Mercedes-Benz startet 2026 mit bidirektionalem Laden im GLC. MB.CHARGE Home bündelt Auto, Wallbox, Stromtarif und App zu einem integrierten Angebot.

Cover Image for Mercedes bringt 600-kW-Lader ab 2026 ins eigene Ladenetz

Mercedes bringt 600-kW-Lader ab 2026 ins eigene Ladenetz

Sebastian Henßler  —  

Ab 2026 setzt Mercedes auf HYC1000: modulare Power-Units bis 1000 kW, verteilt auf Säulen. Bis zu 600 kW je Ladepunkt für 800-Volt-Autos.

Cover Image for Mercedes GLC EQ: 710 km Reichweite und 330 kW Ladeleistung

Mercedes GLC EQ: 710 km Reichweite und 330 kW Ladeleistung

Stefan Grundhoff  —  

Mercedes bringt den neuen GLC als E-SUV auf die IAA. 360 kW, 710 km Reichweite und 330 kW Ladeleistung treffen auf viel Platz und edles Interieur.

Cover Image for Überblick: Was der VW-Konzern auf der IAA zeigt

Überblick: Was der VW-Konzern auf der IAA zeigt

Michael Neißendorfer  —  

Der VW-Konzern präsentiert am Vortag des Messestarts in München auf dem IAA Summit zwei Weltpremieren und eine Messepremiere.

Cover Image for Showcar Epiq: Škoda enthüllt Vorschau auf erschwinglichen Elektro-SUV

Showcar Epiq: Škoda enthüllt Vorschau auf erschwinglichen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Das Škoda Epiq Showcar gibt einen Vorgeschmack auf das kommende vollelektrische City-SUV-Crossover der Marke, dessen Produktion für 2026 geplant ist.