Renault plant kleinen E-Stadtflitzer und geräumiges Familien-Elektroauto

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Michael Neißendorfer
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Der französische Autohersteller Renault will sein Elektroauto-Angebot in den kommenden Jahren massiv ausbauen: Zu den drei aktuellen Modellen sollen sich acht neue E-Fahrzeug-Modelle gesellen. Den Anfang sollen ein Familienauto in der Größe eines Nissan Leaf sowie ein kleineres Stadtauto machen, wie der britische Auto Express berichtet.

Der für das weltweite Elektroautoprogramm zuständige Renault-Manager Eric Feunteun sagte dem Magazin, dass der Hersteller vor allem im B-Segment wachsen will, in dem auch Renaults Elektroauto-Bestseller Zoe angesiedelt ist: „Das ist unser stärkstes Segment und das Herz des europäischen Marktes“. Ausgehend von der Zoe wolle Renault ein Elektroauto-Modell oberhalb im C-Segment sowie eines unterhalb – etwa in der Größe eines Smart – anbieten, um so die Präsenz in den A-, B- und C-Segmenten zu erhöhen.

Einem großzügig geräumigen Elektroauto wie etwa einem Familien-Kombi erteilte Feunteun aus Kostengründen eine Absage: „Wenn ich so ein Auto zu den aktuellen Batteriekosten produzieren möchte, komme ich preislich schnell in den Bereich unserer Luxuskonkurrenten wie Tesla oder Jaguar.“ Vor allem in den D- und E-Segmenten ab oberer Mittelklasse aufwärts müsse man die Autos mit sehr großen Batterien ausstatten. „Das bedeutet aber sehr teure Autos“, gibt der Renault-Manager zu bedenken. Er hingegen ist „fest davon überzeugt, dass die DNA von Renault darin besteht, erschwingliche Technologie anzubieten. Der Zoe ist das günstigste Elektroauto auf dem Markt und der Preis ist ein entscheidender Faktor.

Zwar will Renault wenigstens ins C-Segment gehen und dort ein Auto mit einer größeren Batterie anbieten, das sei sicher. „Aber wir müssen das richtige Timing finden, um sicherzustellen, dass wir ein wettbewerbsfähiges Angebot haben.“ Wie so ein Auto aussehen könnte, zeigte Renault mit der Studie Symbioz, erstmals vorgestellt auf der IAA 2017, welche die Vision des französischen Herstellers von elektrischer und autonomer Fahrzeugtechnologie transportieren soll. Ein – natürlich in Sachen Design und Ausstattung deutlich abgespecktes – Serienfahrzeug soll eine Reichweite von gut 400 Kilometer aufweisen.

Technisch soll dieses Elektroauto auf einer dezidierten E-Auto-Plattform entstehen, die von allen Marken innerhalb der Renault-Nissan-Mitsubishi-Gruppe genutzt werden kann. „Eine eigenständige Elektroauto-Plattform bringt sehr viel Nutzen, der bei Hybrid-Architekturen nicht vorliegt”, so Feunteun. Dies gelte insbesondere im Bereich des Innenraums, der bei so einer Architektur im Vergleich zu einer herkömmlichen Plattform deutlich geräumiger ausfällt. Wie das aussieht, zeigt VW mit dem ID, der ab 2020 erhältlich sein wird. Der bietet bei den Außenmaßen eines Golf den Innenraum eines Passat.

Quellen: Auto Express – New Renault electric car set to take on the Nissan Leaf in 2022 / Ecomento – Renault plant neue Elektroautos für die Stadt und Familien

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Ergänzung zum Komm. Sebastian: Bei einem E Auto müsse man nicht 500 mal schalten , alles sei automatisch. Bei einem Verbrenner mit moderner 8-Gangautomatik brauchst Du das auch nicht mehr zu tun. Aber so geräusch- und fibrationslos, sowie schnell und ohne Zugunterbruch, kann diese Technik gar nicht nicht schalten. Da werden mechanisch Wellen beschleunigt, abgebremst mit Planetengetrieben. Lamellenkupplungen mit Bremsbändern und Turbokupplungen sorgen für möglichst sanften Uebergang in die verschiedenen Fahrgänge. Beim Elektromotor wird im Auto jede Aenderung der Fahrgeschwindigkeit lediglich durch stufenlose Steuerung der Motordrehzahl erreicht. Dies wird lediglich mit dem „Gaspedal„ Potentiometer über Frequenzänderung im E Motor gemacht. Jegliche mechanische Getriebeteile gibt es nicht. Daher kommt auch das brachiale Drehmoment gleicht vom Ampelstart weg. Vor allem Turbo-Verbrennermotoren haben hier schlechtere Werte, weil denen auch die Automatik nicht ohne Zugunterbruch schaltet. Jeder sollte mal ein E Auto selber fahren. Autohändler zeigt es den Kunden…………….

Strauss:

Ein Grand Scenic von Renault mit 400 Km Reichweite das gäbe einen Markt.

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