ProLogium präsentiert Feststoffzelle mit doppelter Energiedichte

ProLogium präsentiert Feststoffzelle mit doppelter Energiedichte
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ProLogium Technology

Iris Martinz
Iris Martinz
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Mitte Juni fand in München gemeinsam mit der InterSolar und der Power2Drive auch die europaweit größte Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, die „ESS Munich“ statt. Regelmäßig werden dort Weltpremieren von Innovationen gefeiert, so auch dieses Jahr: Der taiwanesische Batteriehersteller ProLogium präsentierte weltweit erstmals seine Feststoffbatterie mit beinahe doppelt so hoher Energiedichte gegenüber herkömmlichen Batteriezellen, bei gleichzeitig reduziertem Gewicht. Noch 2023 sollen europäische Autohersteller Testzellen der „Large-Footprint Lithium Ceramic Battery (LLCB)“ mit Keramikelektrolyt erhalten.

Feststoffzellen gelten als next step in der Batterieentwicklung, bieten sie doch bei höherer Energiedichte mehr Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit. Die Innovation von ProLogium soll eine doppelt so hohe Energiedichte aufweisen als die aktuell beispielsweise in Tesla-Fahrzeugen verbauten 2170-Rundzellen. Als Elektrolyt dient eine Keramikschicht. Gleichzeitig sollen durch die Pouchzellen-Bauform etwa 115 Kilogramm gegenüber einem herkömmlichen Batterie-Pack eingespart werden können. Weniger Abfälle in den Produktionsprozessen und weniger benötigtes Rohmaterial sollen die Nachhaltigkeit erhöhen und die Kosten senken. Möglich gemacht wird das unter anderem durch den Wegfall der Parallelverschaltungen in einem Pack und die weniger komplexe Kühlstruktur. Das spart Platz, da die LLCB eine exzellente thermische Leitfähigkeit aufweisen soll.

Gefertigt soll die neue Feststoffzelle in einer Gigafactory im französischen Dünkirchen werden. Für das Werk mit einer Jahreskapazität von bis zu 48 Gigawattstunden will ProLogium ingesamt 5.2 Milliarden Euro investieren. Auch die Forschungsabteilung und die Verwaltung sollen am neuen Standort angesiedelt werden. „Mit einer klaren Strategie in Richtung Kapazitätsaufbau und Technologieentwicklung arbeiten wir kompromisslos daran, die Elektrifizierungsrevolution mit verbesserten Energielösungen für unsere Partner voranzutreiben„, erklärt Vincent Yang, CEO und Gründer von ProLogium Technology.

Die gefertigten Zellen sollen vor allem den europäischen Markt bedienen. Im Moment sind Verifikationstests durch FEV, einen weltweit führenden Engineering-Dienstleister aus der Automotive Industrie und international bekannten Innovationsführer. Ende 2023 sollen dann bereits erste Prototypen an die europäischen Autohersteller zum Langzeittest geliefert werden. Letztes Jahr hatte ProLogium eine andere Innovation vorgestellt, eine Batterie mit 100 Prozent Siliziumoxid an der Anode.

Quelle: ProLogium – Pressemitteilung vom 13. Juni 2023

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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