Vergangenes Jahr im Oktober haben wir berichtet, dass BMW der Meinung sei, dass E-Autos nie die Preise von Verbrenner erreichen werden. Nur ein Jahr später ließ sich Peugeot bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen e-208 in ein ganz andere Richtung aus. Bereits heute seien Verbrenner und Elektroauto bei Gesamtnutzungskosten gleichauf. Eine entsprechende Berechnung hat man aufgeführt.
Die Gesamtnutzungskosten – oder Total Cost of Usage – beziehen sich auf einen Vergleichszeitraum von 49 Monaten, 40.000 gefahrenen Kilometer sowie einem Verkauf beziehungsweise Leasing des Fahrzeugs in Frankreich. Dies als Grundvoraussetzung für die Vergleichbarkeit der Angebote. Obwohl aktuell noch kein Leasing-Angebot für den Peugeot e-208 vorliegt hat man entsprechende Raten aufgeführt, welche durchaus real erscheinen. Wie uns im Gespräch mitgeteilt wurde, soll ein entsprechendes Leasing-Angebot für den e-208 noch vor erster Auslieferung im Februar 2020 folgen.
Peugeot 208 Active versus Peugeot e-208 Active
Vorab sei zu erwähnen, dass sich Verbrenner und Elektro-Variante des 208 nur geringfügig unterscheiden. Grundsätzlich warten beide Antriebsarten mit fast deckungsgleichem Design, sowie deckungsgleicher Ausstattung auf. Was durchaus von Peugeot beabsichtigt ist, da man dem Kunden die Wahl überlassen möchte, welcher Antrieb für ihn der Richtige ist. Die Ausstattung soll diese Auswahl nicht beeinflussen. Dazu mehr in unserem Testbericht der die Tage folgt.
Für den Vergleich der Gesamtnutzungskosten beim Vergleich Verbrenner und Elektroauto kommt Peugeot auf folgende Werte.
Peugeot 208 Active
- 1st – Rate: 57 Euro
- Monatliche Rate: 188 Euro
- Benzin und Wartung: 76 Euro
Peugeot e-208 Active
- 1st – Rate: 57 Euro
- Monatliche Rate: 238 Euro
- Energie und Wartung: 29 Euro
Bei beiden Modellen kommt Peugeot im Vergleich auf Gesamtkosten von 267 Euro im Monat – die erste Monatsrate habe ich bei diesem Vergleich außen vor gelassen. Da diese bei jedem Modell gleich und auch nur einmalig anfällt. Es fällt auf, dass die monatliche Gesamtsumme gleich ausfällt. Allerdings in ihrer Zusammensetzung sich anders gestaltet. Ist die Leasingrate beim Verbrenner eher geringer, fällt diese beim elektrifizierten Peugeot deutlich höher aus. Hingegen kommt der e-208 bei Energie und Wartung deutlich günstiger davon als der 208 bei Benzin und Wartung.
Der Hauptgrund für den Verbrenner-Vorteil sind die noch immer hohen Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen aufgrund teurer Batterien und einer geringen Nachfrage. Wobei geringere Nachfrage beim Peugeot e-208 nicht unbedingt der Grund sein dürfte. Denn aktuell entfallen rund ein Viertel der Vorbestellungen für den neuen Peugeot 208, laut Markenchef Jean-Philippe Imparato, bislang auf die Elektro-Version e-208. Gleichzeitig profitieren die elektrobetriebenen PKWs jedoch von deutlich günstigeren Unterhaltskosten, was vor allem an den vergleichsweise geringen Stromkosten liegt.
Wie uns mitgeteilt wurde plant Peugeot selbst in Europa mit einem Umsatzanteil von zehn Prozent für die rein elektrische Variante des 208. Im Fall der Fälle könnte Peugeot die Produktion des e-208 laut dem Markenchef auf bis zu 20 Prozent der insgesamt für die Baureihe vorgesehenen 300.000 Einheiten pro Jahr hochfahren. So zumindest die Aussage von Imparato gegenüber Automotive News Europe.
Natürlich gilt es weitere Punkte wie Versicherung ebenfalls zu beachten. Hier lässt sich allerdings festhalten, dass sich die Versicherungsraten immer mehr aneinander annähern. In der Vergangenheit waren gerade E-Autos deutlich höher eingepreist. So fällt eine Vollkaskoversicherung bei den untersuchten E-Fahrzeugen jährlich zwischen 10 und 28 Prozent höher aus, als bei den benzinbetriebenen Modellen. Durch eine Teilkasko-Versicherung lassen sich diese Kosten zwar reduzieren, es werden aber auch deutlich weniger Schäden abgedeckt.