Ora Funky Cat im Test: Quietschfideles Kätzchen

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Ora

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 4 min

Mit der Marke Ora vertreibt der chinesische Konzern Great Wall Motors auch in Deutschland Elektroautos, vertrieben werden sie hier von der Emil-Frey-Gruppe. Die Funky Cat ist das erste bei uns angebotene Fahrzeug der Marke. Die „flippige Katze“ – so die Übersetzung des Namens – ist technisch eng mit dem Mini Cooper SE verwandt.

Der 126 kW (171 PS) starke Motor sowie maximal 250 Newtonmeter Drehmoment sorgen für ordentlich Vortrieb für das kompakte Fahrzeug mit 4,24 Metern Länge. Im Testwagen war ein 63-kWh-Akku verbaut, auch einen mit 48 kWh gibt es noch im Repertoire. Hier einige Details, die im Test besonders aufgefallen sind:

Drei Pluspunkte zur Ora Funky Cat

Die Optik: Die Funky Cat ist ein bildhübsches Auto. Immer wieder haben sich im Test Passanten nach ihr umgedreht, immer wieder äußerten sich Menschen positiv über das Elektroauto. Mit den runden Kulleraugen, der schön geformten Karosserie und beim Testwagen mit der schicken zweifarbigen Lackierung macht die Ora richtig was her – und wirkt knuffiger, als sie mit ihren erwähnten 4,24 Metern tatsächlich ist. Ein bisschen Mini, ein bisschen Beetle und eine Portion Kindchenschema stehen der Funky Cat gut. Und für den Innenraum gibt es ein paar richtig coole Retro-Optiken zur Auswahl.

Daniel Krenzer

Der Fahrspaß: Die Katze ist äußerst fahrfreudig, vor lauter Enthusiasmus quietschen da beim flotten Beschleunigen durch den Vorderantrieb sogar ab und an munter die Reifen. Vor allem im Sportmodus packt die Ora im Rahmen der Möglichkeiten die Raubkatze aus, dank des schweren 63-kWh-Akkus liegt das Elektroauto zudem satt auf der Straße – trotz immerhin 1,60 Metern Höhe. Dennoch ist der kleine Streuner nicht übermäßig durstig, Verbrauchswerte von um die 16 bis 18 kWh sind problemlos zu schaffen, wenn es nicht ständig auf die Autobahn geht. Da sind es dann auch gerne mal 25 kWh, womit der Akku nach etwas mehr als 200 Kilometern nach Strom schreit.

Die Ausstattung: Die getestete Ausstattungslinie 400 Pro+ lässt an Ausstattung kaum etwas zu wünschen übrig. Die sehr bequemen Sitze sind beheiz- und belüftbar, allerlei Fahrassistenzsysteme sind verbaut und arbeiten im Großen und Ganzen auch ordentlich, der Innenraum wirkt hochwertig. Wärmepumpe, Panoramadach und Massagefunktion für die Vordersitze sind ebenfalls vorhanden. Die Einparkhilfe mit sehr guten Kameras rund ums Fahrzeug leistet ebenfalls hervorragende Arbeit. Und sicher ist das Ganze auch noch: Im Test des NCAP gab es volle fünf Sterne.

Drei Minuspunkte zur Ora Funky Cat

Die Ladeperformance: Eine echte Fernreisende ist die Katze nicht. Denn an der DC-Ladesäule sind maximal 64 kW Ladeleistung drin, und die wird häufig nicht einmal erreicht. Von 10 bis 80 Prozent vergeht da schon einmal knapp ein Stündchen. Grade bei dem größeren Akku ist man von der Konkurrenz mit ähnlich großen Batterien höhere Ladeleistungen gewohnt.

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Der Sprachassistent: Ach, eigentlich ist der kleine Roboter im Display ja ganz sympathisch. Oft schaut er ratlos in der Gegend herum, wendet sich aber immer wieder freundlich dem Fahrer oder Beifahrer zu. Leider hat der kleine Wicht aber die Stimme einer Domina erhalten, die sich auch ungefragt immer wieder zu Wort meldet und Aufmerksamkeit einfordert – leider alle paar Sekunden, wenn der Fahrer eine Sonnenbrille trägt. Auch die Sprachbefehle führen eher etwas seltener zum Ziel, als dass das Männchen im Menü den richtigen Ausgang findet. Schade, weil das Konzept in Zeiten von Siri, Alexa und Co. eigentlich gut ist. Aber hier müssen noch Verbesserungen durch Software-Updates her.

Der Preis: Von wegen billige China-Ware! Die Ora Funky Cat wirkt alles andere als billig, ist es allerdings auch nicht. Los gehen die Preise ab 38.990 Euro, unser Testwagen als 400 Pro+ mit zweifarbiger Lackierung kostet aber schon fast 50.000 Euro. Das ist für viele sicher schon über der Schmerzgrenze.

Fazit

Die Ora Funky Cat ist ein wirklich bildschönes, unterhaltsames und Freude bringendes Fahrzeug und eine bunte Abwechslung im Reigen der sich oft sehr ähnelnden Elektroautos. Das hat allerdings seinen Preis, und wer in die schicke Katze investiert, der erhält auch das knuffige Robotermännchen an Bord mit der Furcht einflößenden Damenstimme. Damit das zunächst eher schizophrene Verhältnis zur Sprachassistenz ein eher positives wird, müssen noch ein paar Software-Verbesserungen her. Ansonsten ist das erste Elektroauto von Ora aber ein durchaus gelungenes – und macht neugierig auf die „Next Cat“.

Disclaimer: Die Ora Funky Cat wurde für Testzwecke kostenlos von der Emil-Frey-Gruppe zur Verfügung gestellt. Ein ausführlicher Testbericht ist zudem bereits in der Fuldaer Zeitung erschienen.

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Peter wulf:

Muss ich leider auch bei meinem Tesla S70D von 2015/16 dafür lade ich aber kostenlos und bin als Rentner 77 j inzwischen luxuriös 89Tkm hauptsächlich im Urlaub gefahren. Keiner braucht eigentlich Schnellader. In Benelux Ländern Frankreich oder England gibt es inzwischen viele öademöglichkeiten in den Städten. Die meisten laden zuhause teilweise in England nur mit 3,5 bis 7 kwh Wechselstrom billiger geht es nicht bei Tagesdurchschnittstrecken von unter 100km/Tag kann man locker zuhause laden. Die meisten Deutschen wohnen auf dem Land im Eigenheim. Nur in Großstädten wie Berlin mit 87% in
Mietern ist es wichtig öffentlich zu laden. Hätten wir wie europäischen Ausland mehr öffentliche ladesäulen statt Jahrzehnte dauernde Diskussionen der Staat soll subventionieren wären wir weiter.
Der Rest der Welt besonders Asien freut sich über “ verschlafene E Mobilität der deutschen Automobilindustrie “ wird Markt mit preiswerten E Autos mit gutem Preis/ Leistungsverhältnis fluten. Die vor 2025 wenn deutsche E Kleinwagen kommen könnten.
In England fahren schon mehr Tesla etc als in Deutschland. Aber kaum deutsche E Autos.
Man braucht inzwischen in Benelux Frankreich England Genehmigungen für Innenstädte mit Verbrennern zu befahren und bezahlt hohe mautgebühren.
Falsch parken kostet zw 20 und 50£ 5km zu schnell bis zu 100£
Geschwindigkeit übertreten etc sehr teuer. Zieht euch warm an .
Holland hat am Tage zw.8 und 19 Uhr 100kmh Höchstgeschwindigkeit nachts 120kmh.

Spiritogre:

Mit Sicherheit nicht. Der Mini ist ein britisches Kultauto aus den 60ern. Der Funky Cat nur irgendeine China-Karre.

panib:

Ich habe ihn mir angesehen. Der Preis für dieses Ding ist inakzeptabel.

Georg Wilch:

So wie sehr viele MINI als Zweitwagen dienen, wird dies auch hier bei der Katze sein bzw. werden.

Helmut Schönherr:

Das tun sie doch schon längst. Mein ein Jahr alter Seres 3 hat vorgestern von 22 % auf 80 % in 31,5 Minuten geladen. Und das obwohl er noch aus der ersten Baureihe, nur einphasig ist! Dieses Lade-Tempo hat er erst, seit er vor zwei Monate ein Batterie-Update bekam. Für mich als Otto-Normal-Verbraucher reicht das völlig aus. Das Tanken zuvor bei meinem damaligen 60-Litertank-Benziner (und wenn es dumm lief das warten an der Kasse, wenn mehre Kunden vor einen dran waren), dauerte auch ne Weile.

Wolfbrecht Gösebert:

Wer in aller Welt stellt sich 1 Stunde an den Schnelllader.

Frag‘ doch mal die Nutzer von CHAdeMO-basierten eAutos … :)

China ist halt nicht Europa. Da müssen die Chinesen noch dazulernen.

Stimmt, aber das werden sie.

Wolfgang:

Im Gegensatz zu manch anderen sehe ich in der Optik des Funky Cat keine einzige Ähnlichkeit mit anderen Fahrzeugen.
Wenn man allerdings mit allen Krämpfen, die man an Abneigung gegen ausländische Autos hat, irgendetwas hinein interpretiert, dann ist man in Deutschland und liest einen deutschen Blog.
Krampf beiseite, die Preis sind vom Mond und die Ladeleistung aus den Anfängen der Elektromobilität.
Wer in aller Welt stellt sich 1 Stunde an den Schnelllader. Aber wer hat auch das Geld, den als Zweitwagen vor die Tür zu stellen.
China ist halt nicht Europa. Da müssen die Chinesen noch dazu lernen.
Ansonsten aber nettes Auto. Wirklich und ohne Krampf.

Thommy:

Die Katze läuft vom selben Band wie der Mini, hat Elemente vom Mini, also darf die Katze das auch kosten! Oder der Mini darf später nicht viel mehr kosten!
Nur weil BMW beim Mini mehr oder weniger drauf steht ist nicht unbedingt mehr Qualität drin … ich fahre einen I3s und das ist eine echte „Qualitätskatastrophe“ da nehme ich lieber gleich das China-Original in Zukunft!
Die Katze sieht cool aus und ist soweit ich das Beurteilen kann auch gut … bin sie selbst test-gefahren.
Es gibt nichts zu meckern, nur das Ego steht manchem im Weg und bei den Leasingangeboten da kommt fast keiner mit gerade.
VG Thommy

Philipp:

Bei Preisen sollte man auf jeden Fall auf die Leasingraten schauen, dort wird deutlich „abverkauft“.

Den Funky Cat gibt es bei 10kkm und 24Monaten schon unter 200€/Monat.

Für mich ist der nichts, aber wer nach einem günstigen Angebot sucht kann hier fündig werden.

Gerd:

Den „wahren“ Preis findet man eher in den Leasingkonditionen (wie bei BMW und Mercedes) und da gibt es die Katze als Schnäppchen ;-)

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