Opel-CEO: „Unsere Zukunft ist: klar elektrisch bis 2028“

Opel-CEO: „Unsere Zukunft ist: klar elektrisch bis 2028“
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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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In einem Interview mit der Automobilwoche bekräftigte Opel-CEO Florian Huettl die Entschlossenheit des Unternehmens, bis 2028 eine vollständig elektrische Marke zu werden. Trotz der jüngsten Verlangsamung des Marktes für Elektroautos hält Opel an seinem ambitionierten Zeitplan fest. „Für uns ist klar, dass die Zukunft elektrisch ist, aus zwei Gründen“, erklärt Huettl. „Erstens: Wir denken, dass Elektroautos die besseren Autos sind – wegen der Beschleunigung, der Sanftheit, des Fehlens von Lärm und der Möglichkeit, ohne fossile Brennstoffe zu fahren. Zweitens: Elektromobilität ist der einzige gangbare Weg für einen Massenmarkt-Hersteller wie Opel, ein CO₂-neutrales Unternehmen zu werden, was unser klares Ziel bis 2038 ist.“

Opel wird in diesem Jahr der erste deutsche Hersteller sein, der eine vollständig elektrifizierte Produktpalette auf den Markt bringt. Mit der Einführung neuer Modelle wie dem Frontera und dem überarbeiteten Grandland wird jedes Fahrzeug in der Opel-Pkw-Palette auch als vollelektrische Version verfügbar sein. „Diese Multi-Energy-Strategie versetzt uns in eine gute Position für die Höhen und Tiefen, die auf dem Weg zur Elektrifizierung unvermeidlich sein werden“, betont Huettl gegenüber Peter Sigal, von der Automobilwoche.

Flexibilität durch Multi-Energy-Strategie und Zukunftspläne

Obwohl Opel eine klare Richtung hin zur Elektromobilität verfolgt, bleibt das Unternehmen flexibel. Auf die Frage, ob Opel auch nach 2028 weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkaufen werde, erläutert Huettl: „Unsere Multi-Energy-Plattformen sind extrem wichtig für den ersten Schritt zur Elektrifizierung. Sie helfen uns, Auswirkungen auf das Produktionsnetz zu mildern. Im nächsten Schritt werden unsere zukünftigen Modelle nur noch elektrisch sein.“

Ein entscheidender Teil dieser Strategie ist die Einführung preisgünstiger Elektroautos, wie dem neuen Frontera, der zu einem Einstiegspreis von rund 29.000 Euro angeboten wird. „Der Frontera repräsentiert den nächsten Schritt in Richtung EV-Erschwinglichkeit“. Mit einer Reichweite von 300 Kilometern und einer späteren Version mit 400 Kilometern soll das Modell sowohl für Familien als auch für Alltagsnutzer attraktiv sein.

Der Opel-CEO verweist auch auf die Rolle der neuen 48-Volt-Hybridmodelle, die der Automobilhersteller eingeführt hat, um die strengen europäischen Emissionsziele ab 2025 zu erreichen. Diese Autos bieten den Kunden eine schrittweise Einführung in die Elektromobilität. „Unser Multi-Energy-Angebot ermöglicht es uns, für ein breiteres Publikum relevant zu bleiben, einschließlich derjenigen, die möglicherweise noch nicht bereit für vollelektrische Fahrzeuge sind. Sie könnten ihre Reise zur Elektrifizierung mit einem Hybrid beginnen“, so Huettl.

Opel strebt an, den Anteil vollelektrischer Fahrzeuge schrittweise zu erhöhen. Im Jahr 2023 verkaufte das Unternehmen etwa 90.000 Elektroautos, was einem Anteil von etwas mehr als 13 Prozent entspricht. „Schritt für Schritt, wenn wir unser EV-Angebot bis Ende dieses Jahres erweitern und es attraktiver und erschwinglicher machen, wird der Anteil der E-Autos zwangsläufig steigen“, erklärt Huettl.

Im Hinblick auf die internationalen Märkte verfolge Opel eine klare Wachstumsstrategie. Das Unternehmen habe seinen Vertrieb außerhalb Europas systematisch ausgebaut, insbesondere in der Türkei, Algerien und Marokko. „Es ist wichtig, außerhalb unserer historischen Märkte in Europa zu wachsen“, sagt Huettl. „Unser Ziel ist Wachstum. Letztes Jahr haben wir etwa 101.000 Autos außerhalb Europas verkauft, was 15 Prozent unseres gesamten Verkaufsvolumens ausmachte.“

Neue Modelle und Batterieproduktion

Ein zentrales Element von Opels Elektrifizierungsstrategie ist die Einführung neuer Modelle wie des Grandland, der auf der STLA-Medium-Plattform basiert. Huettl betont, dass Opel sich auf vollelektrische Modelle konzentrieren werde: „In Zukunft wird jedes neue Pkw-Modell nach dem Frontera und dem Grandland ausschließlich elektrisch sein.“

Die Sicherstellung der Batterieversorgung bleibe ein kritischer Punkt. Obwohl Stellantis die geplante Gigafactory in Kaiserslautern aufgrund der geringen Nachfrage nach E-Autos vorerst auf Eis gelegt hat, zeigt sich Huettl optimistisch. Die erste ACC-Fabrik in Douvrin, Frankreich, ist bereits in Betrieb und produziert Batteriemodule, die den neuen Grandland antreiben werden. „Eine in Europa von ACC hergestellte Batterie zu haben, ist ein sehr, sehr wichtiger Schritt“, so Huettl.

Opel sieht das Jahr 2023 als ein Jahr der Stabilität und Konsolidierung, nachdem 2022 ein starkes Wachstum von 15 Prozent verzeichnet wurde. „Dieses Jahr steht mehr im Zeichen der Stabilität“, sagt Huettl. „Wir befinden uns in einem Übergangsjahr, in dem wir zwei Modelle auslaufen lassen, den Crossland und den aktuellen Grandland.“ Gleichzeitig setzt Opel auf den Verkauf der neuen Modelle Frontera und Grandland, die in den kommenden Monaten auf den Märkten sichtbar werden sollen.

Quelle: Automobilwoche – Verbrenner auch nach 2028? – Opel-CEO Huettl im Interview

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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