– Werbung –
Server überlastet, die Website teilweise unerreichbar, trotzdem mehr als 16.000 Anträge: Das ist die Bilanz des ersten Tages der neuen Förderung für Wallboxen, welche die Installation eines privaten Ladepunktes mit 900 Euro bezuschusst. Allein das zeigt, dass das Thema „private Ladeinfrastruktur“ brandaktuell ist. Manche Interessenten haben aber vielleicht noch ein paar Fragen zum Laden Daheim, die sie vorab gerne geklärt hätten. Die wichtigsten beantworten wir in diesem Beitrag, der gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Energielösung entstanden ist.
Kurz zur Einführung: Wallboxen sind speziell für Elektroautos entwickelte Ladegeräte für Daheim und werden – wie zum Beispiel auch der Herd in der Küche – 3-phasig mit 400 Volt Leistung in die Hausinstallation integriert. Bei den meisten Modellen sind sämtliche für die Sicherheit notwendigen Schutzvorrichtungen bereits im Gehäuse verbaut – was das heimische Stromnetz optimal vor einer Überlastung schützt.
Um die 900 Euro pauschale Förderung zu erhalten, muss die Wallbox einige Grundvoraussetzungen erfüllen, wie wir auf Elektroauto-News bereits ausführlich erklärt haben. Zum Beispiel muss eine förderfähige Ladestation eine Ladeleistung von 11 kW aufweisen, ideal für E-Fahrer. An einer solchen Wallbox lädt selbst der größte Tesla mit seinem 100 kWh fassenden Akku über Nacht von komplett leer auf randvoll. Generell sind Wallboxen mit in mehreren Schritten abgestuften Ladeleistungen zwischen 3,7 und 22 kW erhältlich. Zwar kann nicht jedes Elektroauto die Maximalleistung auch aufnehmen, da diese vom On-Board im Fahrzeug verbauten Ladegerät abhängig und womöglich begrenzt ist. Ein „schwächeres“ E-Auto lässt sich aber dennoch problemlos an eine „stärkere“ Wallbox anschließen, da das Auto nur soviel Leistung aufnimmt, wie es auch verarbeiten kann.
Viel wichtiger ist, dass der Stecker der Wallbox zum Elektroauto passt. Am weitesten verbreitet und der Standard europäischer Modelle ist der sogenannte Typ-2-Stecker. Dieser ist auch an öffentlichen Ladestationen standardmäßig anzutreffen. Nur ein paar wenige und meist ältere E-Autos aus asiatischer Produktion haben noch einen Typ-1-Stecker verbaut.
Vorteile einer intelligenten Wallbox
Eine weitere Grundvoraussetzung für die 900 Euro Förderung ist, dass die Wallbox „intelligent“ ist. Das heißt, sie muss über eine Schnittstelle verfügen, damit der Netzbetreiber bei einer drohenden Überlastung seines Netzes regulierend eingreifen kann. Meist sollte es reichen, den Leistungsbezug kurzfristig für wenige Minuten zu reduzieren. Eine Liste mit Wallboxen, die diese Voraussetzung erfüllen, hat die für den Förderbonus zuständige KfW-Bank auf ihrer Website veröffentlicht.
Eine intelligente Wallbox, die per LAN, WLAN oder SIM-Karte mit dem Internet verbunden ist, bietet aber auch für den Nutzer selbst einige interessante Vorteile: Zum Beispiel können per Webbrowser oder Smartphone-App wichtige Funktionen gesteuert oder Statistiken ausgelesen werden. Eine intelligente Wallbox ermöglicht es zudem, den Ladepunkt fürs Elektroauto energieeffizient mit einer Solaranlage oder einen stationären Batteriespeicher zu kombinieren und somit den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom zu optimieren.
Eine weitere Möglichkeit zur Kostensenkung neben der 900-Euro-Förderung ist das Laden per Nachtstromtarif, den einige Stromversorger im Angebot haben. Eine clevere Wallbox, die dafür mit einem integrierten Stromzähler ausgestattet sein muss, stimmt in diesem Fall den Ladevorgang mit der Verfügbarkeit von günstigem Nachtstrom ab. So kann ein Elektroauto-Fahrer, der im Jahr 20.000 Kilometer zurücklegt und hauptsächlich nachts daheim lädt, einen kleinen dreistelligen Betrag im Jahr einsparen.
In manchen Fällen ist auch eine Abrechnungsfunktion für den geladenen Strom sinnvoll, wie sie eine intelligente Wallbox bietet. Zum Beispiel dann, wenn das Elektroauto auch als Firmenwagen genutzt wird, um die Stromkosten steuerlich korrekt verbuchen zu können. In diesem Fall empfiehlt sich womöglich sogar eine Wallbox mit integrierter Zugangsbeschränkung per RFID-Karte oder RFID-Schlüsselanhänger, damit mit dem selben Zugang bzw. Ladeaccount sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz geladen werden kann.
Auch an die „Kleinigkeiten“ denken
Bei der Installation der Wallbox sollte auch an einige ganz praktische Dinge gedacht werden. Empfehlenswert ist zum Beispiel eine Kabelaufhängung, die bei einigen Modellen bereits serienmäßig integriert ist oder mitgeliefert wird. So ist das Ladekabel stets ordentlich und sauber aufgeräumt und bequem griffbereit. Außerdem vermeidet eine Kabelhalterung, dass jemand über ein herumliegendes Kabel stolpert oder dass man versehentlich über den Stecker fährt und ihn dadurch beschädigt.
Auch die Länge des Ladekabels sollte mit Bedacht gewählt werden. Bedenken Sie, dass Sie sich vielleicht irgendwann ein anderes Elektroauto zulegen, bei dem der Steckeranschluss am Fahrzeug womöglich nicht hinten rechts, sondern vielleicht vorne links oder im Fahrzeuggrill verbaut ist. Vielleicht wollen Sie auch Besuchern, Freunden und Bekannten das Laden ihrer E-Autos ermöglichen. In der Regel sollte ein fünf Meter langes Kabel ausreichen, damit jedwedes E-Auto-Modell an ihrem Stellplatz angesteckt werden kann.
Die meisten Wallboxen sind übrigens auch für den Einsatz im Außenbereich geeignet, beispielsweise in einem einfachen Carport, da sie in einem Gehäuse aus wetter- und schlagfestem Kunststoff oder Aluminium untergebracht sind. So sind die elektrotechnischen Einrichtungen bestens vor Regen, Schnee und Feuchtigkeit geschützt.
Die Kosten einer Wallbox
Je nach Ausführung, Design und Hersteller variieren die Kosten für eine Wallbox stark. Wer einfach nur Anstecken, die Start-Taste drücken und Laden will, findet schon für gut 500 bis 1000 Euro eine passende und auch durch die KfW-Aktion förderfähige Heimladestation. In einigen Ladegeräten ist ein erforderlicher Fehlerstromsensor serienmäßig verbaut, womit sich die Nachrüstung eines FI Typ B Schutzschalters in der Hausinstallation erübrigt. Benötigt wird dann nur noch ein deutlich günstigerer FI Typ A, was gut 200 bis 300 Euro einspart.
Zu den Kosten für die Wallbox selbst kommen noch die Kosten für die zwingend notwendige fachmännische Installation durch einen Elektriker. Dieser ist auch bei der Anmeldung der Wallbox beim zuständigen Netzbetreiber behilflich, welche seit März 2019 nach §19 Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) zwingend vorgeschrieben ist. Die Meldung muss noch vor der Installation der Wallbox stattfinden, das Formular dafür stellt der für Sie zuständige Netzbetreiber zur Verfügung.
Für die Installation sind je nach den baulichen Gegebenheiten sowie der Länge und dem Ort der erforderlichen Stromzuleitung etwa 500 bis 2000 Euro zu veranschlagen. Sind Wanddurchbrüche oder lange Kabelwege notwendig, wird die Installation teurer, als wie wenn bereits ein 400-Volt-Anschluss vorhanden oder der Weg vom Stromkasten zur Wallbox kurz und ohne wesentliche Hindernisse ist.
– Werbung –