Northvolt: neues Batterie-Leben für stillgelegte Papierfabrik

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Northvolt

Iris Martinz
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Es muss nicht immer eine nagelneue Hochglanzfabrik sein: Der schwedische Batteriehersteller Northvolt will eine stillgelegte Papierfabrik 200 Kilometer nordwestlich von Stockholm umbauen, um dort Kathodenmaterial für Batteriezellen herzustellen. Das Werk soll zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden und 2024 in Betrieb gehen.

Die Kvarnsveden Papierfabrik in Borlänge gehört dem finnischen Papierhersteller Stora Enso und wurde 2021 stillgelegt – nach 120 Jahren Produktion. Northvolt und Stora Enso haben kürzlich eine Absichtserklärung unterzeichnet, um das stillgelegte Werk neu zu beleben. Der Großteil des Fabriksgebäudes und des umliegenden Geländes soll dabei weiterverwendet werden. Im Vollausbau sollen 1.000 Mitarbeiter am Standort etwa 100 GWh Kathodenmaterial produzieren, welches zu Northvolts bestehenden Zellfabriken geliefert wird. Auch am Standort Borlänge sollen Batteriezellen zusammengebaut werden.

Die Weiterverwendung alter Fabrikstandorte ist für Peter Carlsson, Co-Gründerung und CEO von Northvolt, Teil der Unternehmensstrategie. „Seit der Gründung von Northvolt fokussieren wir uns auf eine Kreislaufwirtschaft in der Batterieproduktion. Nun werden wir eine gesamte Fabrik wiederverwenden. Wegen der Verfügbarkeit von Energie, industriell nutzbarem Wasser und dem großen Produktions-Know How in der Region ist Kvarnsveden der ideale Standort für eine Gigafactory!„, schwärmt Carlsson.

Die Kooperation kam zustande, weil Stora Enso und die Stadt Borlänge Wert darauf legt, für geschlossene Standorte Nachfolger zu finden, die auch die freigesetzten Mitarbeiter des ehemaligen Standortes übernehmen. In der Kvarnsveden Papierfabrik haben noch 400 Personen gearbeitet. Schlüsselmanager der Fabrik werden daher auch während der Umbauzeit vor Ort sein und sicherstellen, dass die bestehende Infrastruktur bestmöglich genutzt wird und der Übergang reibungslos über die Bühne geht.

Wir haben uns der Nachhaltigkeit verschrieben – auch in schwierigen Zeiten„, wird Per Lyrvall, Schweden-Manager von Stora Enso zitiert. Nach der Entscheidung, das Werk zu schließen, wurde daher sofort nach einem Nachfolger gesucht. Mit Northvolt wurde einer gefunden, der wie Stora Enso moderne und innovative Lösungen bietet, um zu einer klimafreundlichen Zukunft beizutragen. „Mit dieser Kooperation wird Kvarnsveden zum Nährboden für weiteren Wachstum, sowohl für Northvolt als auch für die Stadt Borlänge„, verspricht Lyrvall.

Für Northvolt ist der Standort ein weiterer Meilenstein zur Vision, die weltweit grünsten Lithium-Ionen-Batteriezellen und -systeme mit minimalem CO2-Fußabdruck zu bauen. Kunden wir BMW, Fluence, Scania, VW, Volvo und Polestar setzen bereits auf die grünen Batterien. Bis 2030 will man außerdem selbst bis zu 50 Prozent der Rohstoffe aus Batteriesystemen recyceln.

Quelle: northvolt.com – Pressemitteilung vom 25. Februar 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Skodafahrer:

Durch Wiederverwenden alter Industriegebäude kann viel CO2 eingespart werden.
Da Zement ist sehr energieaufwendig ist.
Wenn auch die Produktion mit regenerativem Strom erfolgen kann, braucht ein Elektroauto deutlich weniger Fahrtstrecke bis es in der CO2 Bilanz vor dem Verbrenner ist.

Anonymous:

Los, Vollgas – die Branche braucht jede einzelne Batterie, deren sie habhaft werden kann!

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