Nissan hat mit dem Leaf nachweislich Maßstäbe gesetzt und konnte erst vor kurzem auf den Absatz von 250.000 verkauften E-Autos in Europa blicken. Künftig wolle Nissan noch mehr Stromer absetzen und bringt hierfür ein neues Modell ins Gespräch. Der Europa-Chef von Nissan, Guillaume Cartier, gab zu verstehen, dass das neue elektrische Crossover-Modell, das in der Nissan-Fabrik in Sunderland gebaut werden soll, den Leaf ersetzen wird.
Sicherlich ein weiterer, konsequenter Schritt bei der Entwicklung des Herstellers. Den bekanntermaßen beteiligt sich Nissan an „Race to Zero“, der Klimaschutzinitiative der Vereinten Nationen und beschleunigt damit seinen eigenen Weg in die vollständige Elektrifizierung und CO2-Neutralität. Im Zusammenhang mit diesem doch sehr sportlichen Plan wurde bereits im Juli bekannt, dass der Autohersteller den Plan zum Bau eines milliardenschweren E-Auto-Kompetenzzentrums vorgestellt hat. Unweit des britischen Nissan-Standorts Sunderland soll ein weltweit einzigartiges Fertigungszentrum für E-Autos entstehen, das die Dekarbonisierungsstrategie des japanischen Automobilkonzerns beschleunigen und den angestrebten Weg in die Klimaneutralität ebnen soll. Eben dort soll der neue E-Crossover vom Band laufen.
Durch die Kombination von Crossover-Eigenschaften und den Erfolgszutaten des Nissan LEAF soll ein Fahrzeugdesign der Zukunft entstehen. Der neue Crossover soll auf der CMF-EV-Plattform der Renault-Nissan-Allianz aufbauen und werde von Sunderland aus in die europäischen Märkte exportiert. Das Produktionsvolumen soll bis zu 100.000 Einheiten betragen. Wie Cartier zu verstehen gab wird der E-Crossover den Leaf ersetzen. Das Nachfolgemodell des Leaf wird demnach um das Jahr 2025 herum von einer Schrägheck- zu einer Crossover-Karosserie wechseln.
Bis dahin wird die künftige Modellpalette von Nissan fünf Modelle umfassen, allesamt elektrifizierte Crossover: Juke, Qashqai, Ariya und X-Trail sowie der Leaf-Nachfolger. Der japanische Automobilhersteller wird daher in Europa keine konventionellen Modelle wie Limousinen, Fließhecklimousinen und Kombis mehr entwickeln. Vielmehr setze man auf die Allianz-Partner Mitsubishi und Renault, wie Cartier zu verstehen gibt: „Wir werden uns an die Allianz wenden, um eine vollständige Produktpalette und Antriebsstränge zu erhalten. Ein Thema, das noch offen ist, ist der Einstieg [in den Micra-Ersatz]. Der Schlüsselpunkt ist, wie wir etwas von der Allianz mit der Marke Nissan anbieten können.“Â
Die Konzentration auf die Elektrifizierung bedeutet, dass Nissan nicht in die Technologie von Verbrennungsmotoren investieren wird, um die EU7-Emissionsvorschriften zu erfüllen, die in Europa Mitte des Jahrzehnts in Kraft treten werden. Der Hersteller geht davon aus, dass bis 2030 rund 80% aller Verkäufe auf Stromer entfallen werden und dass bis 2025 die gesamte Produktpalette entweder mit Elektroautos oder mit der E-Power-Hybridoption elektrifiziert sein wird.
Wasserstoff sei für Nissan im Vergleich zu anderen Marktbegleiter allerdings kein Thema. Nissan-CEO Makoto Uchida bestätigte, dass das Unternehmen nicht in die Wasserstofftechnologie investieren wird und sich stattdessen auf batterieelektrische Fahrzeuge konzentriert. Man habe sich entschieden auf E-Autos zu setzen. „Früher hatten wir bei Nissan die Wasserstofftechnologie, und in einer anderen Welt würden wir das vielleicht immer noch tun. Aber bis jetzt ist das [EVs] unser Vorteil und das, worauf wir setzen wollen“, so Uchida weiter.
Quelle: Autocar – 2025 Nissan Leaf to become compact SUV for third generation