Nissan Leaf wird in dritter Generation zum kompakten Elektro-SUV

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Nissan hat mit dem Leaf nachweislich Maßstäbe gesetzt und konnte erst vor kurzem auf den Absatz von 250.000 verkauften E-Autos in Europa blicken. Künftig wolle Nissan noch mehr Stromer absetzen und bringt hierfür ein neues Modell ins Gespräch. Der Europa-Chef von Nissan, Guillaume Cartier, gab zu verstehen, dass das neue elektrische Crossover-Modell, das in der Nissan-Fabrik in Sunderland gebaut werden soll, den Leaf ersetzen wird.

Sicherlich ein weiterer, konsequenter Schritt bei der Entwicklung des Herstellers. Den bekanntermaßen beteiligt sich Nissan an „Race to Zero“, der Klimaschutzinitiative der Vereinten Nationen und beschleunigt damit seinen eigenen Weg in die vollständige Elektrifizierung und CO2-Neutralität. Im Zusammenhang mit diesem doch sehr sportlichen Plan wurde bereits im Juli bekannt, dass der Autohersteller den Plan zum Bau eines milliardenschweren E-Auto-Kompetenzzentrums vorgestellt hat. Unweit des britischen Nissan-Standorts Sunderland soll ein weltweit einzigartiges Fertigungszentrum für E-Autos entstehen, das die Dekarbonisierungsstrategie des japanischen Automobilkonzerns beschleunigen und den angestrebten Weg in die Klimaneutralität ebnen soll. Eben dort soll der neue E-Crossover vom Band laufen.

Durch die Kombination von Crossover-Eigenschaften und den Erfolgszutaten des Nissan LEAF soll ein Fahrzeugdesign der Zukunft entstehen. Der neue Crossover soll auf der CMF-EV-Plattform der Renault-Nissan-Allianz aufbauen und werde von Sunderland aus in die europäischen Märkte exportiert. Das Produktionsvolumen soll bis zu 100.000 Einheiten betragen. Wie Cartier zu verstehen gab wird der E-Crossover den Leaf ersetzen. Das Nachfolgemodell des Leaf wird demnach um das Jahr 2025 herum von einer Schrägheck- zu einer Crossover-Karosserie wechseln.

Bis dahin wird die künftige Modellpalette von Nissan fünf Modelle umfassen, allesamt elektrifizierte Crossover: Juke, Qashqai, Ariya und X-Trail sowie der Leaf-Nachfolger. Der japanische Automobilhersteller wird daher in Europa keine konventionellen Modelle wie Limousinen, Fließhecklimousinen und Kombis mehr entwickeln. Vielmehr setze man auf die Allianz-Partner Mitsubishi und Renault, wie Cartier zu verstehen gibt: „Wir werden uns an die Allianz wenden, um eine vollständige Produktpalette und Antriebsstränge zu erhalten. Ein Thema, das noch offen ist, ist der Einstieg [in den Micra-Ersatz]. Der Schlüsselpunkt ist, wie wir etwas von der Allianz mit der Marke Nissan anbieten können.“ 

Die Konzentration auf die Elektrifizierung bedeutet, dass Nissan nicht in die Technologie von Verbrennungsmotoren investieren wird, um die EU7-Emissionsvorschriften zu erfüllen, die in Europa Mitte des Jahrzehnts in Kraft treten werden. Der Hersteller geht davon aus, dass bis 2030 rund 80% aller Verkäufe auf Stromer entfallen werden und dass bis 2025 die gesamte Produktpalette entweder mit Elektroautos oder mit der E-Power-Hybridoption elektrifiziert sein wird.

Wasserstoff sei für Nissan im Vergleich zu anderen Marktbegleiter allerdings kein Thema. Nissan-CEO Makoto Uchida bestätigte, dass das Unternehmen nicht in die Wasserstofftechnologie investieren wird und sich stattdessen auf batterieelektrische Fahrzeuge konzentriert. Man habe sich entschieden auf E-Autos zu setzen. „Früher hatten wir bei Nissan die Wasserstofftechnologie, und in einer anderen Welt würden wir das vielleicht immer noch tun. Aber bis jetzt ist das [EVs] unser Vorteil und das, worauf wir setzen wollen“, so Uchida weiter.

Quelle: Autocar – 2025 Nissan Leaf to become compact SUV for third generation

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Alex:

Nee Nissan – echt jetzt? Warum blos noch ein SUV?

Helmut:

Ach nö nicht schon wieder einen SUV oder im Stil eines solchen….Schuster bleib bei deinen Leisten, könnte man da sagen….

bergfex:

@Stefan: Warum Nissan in UK produziert ist ganz einfach erklärt: Weil es dort seit Jahren ein Werk gibt. Ich habe einen Leaf II gefahren, ihn aber wegen schlechter Qualität wieder abgestoßen. Die Antriebswellen waren zu schwach ausgelegt und beide sind nach rund 30.000 km schon ausgeschlagen gewesen. Chademo hat mich weniger gestört, schlechter war, dass man nur einphasig laden konnte, was an öffentlichen Ladesäulen schon ziemlich nervig war, vor allem damals, als noch nach Zeit abgerechnet worden ist. Da war das Laden ziemlich teuer. Es gab weitere Nachteile: Schlechter, aber teurer Service, Navidaten schon bei Auslieferung um 2 Jahre veraltet und kein Update möglich usw.

Peter:

Schön wäre wenn das BMS bei Nissan auf der Tagesordnung gestanden hätte

Stefan:

Bidirektionales CCS und ein etwas gefälligeres Design + AHK mit 750 Kg Zuglast. Dann ist Nissan wieder vorne. Und warum Nissan in UK produzieren lässt, kann ich nicht nachvollziehen. Seit dem Brexit, sind die Risiken in den Handelsbeziehungen gestiegen.

VestersNico:

Na wer sagt’s DENN! Offenbar ist dieses unsägliche Wasserstoff-Thema endlich durch, wenn Duessmann & Cartier solche Nachrichten absetzen. Für Schiffe und größere Fahrzeuge mag H2 ja seine Berechtigung haben, aber doch nicht für PKW. Und ich dachte schon, daß diese Wasserstoff-Welle sämtlichen Flitzpiepen das Hirn rausgespült hat…

neumes:

1+

David:

Technik und Performance war ja grundsätzlich eher so mittel. Für den Nissan sprach nur, dass in einer Zeit mit geringem Elektroautoangebot zwei Fahrzeuge mit echtem Nutzwert bereitstanden: Einen Kompaktwagen und einen Großraumvan. Hätte Letzterer einen großen Akku und einen vernünftigen CCS Anschluss gehabt, wären die Bestellbücher auf Jahre voll gewesen….

Felix:

Ein einfacher Grund: Chademo!
Sie hätten vor zwei – besser vor drei – Jahren einfach den Ladeanschluß wechseln müssen als klar war, dass Europa auf CCS setzt.
BMW hat es vorgemacht und den i3 in Asien mit dem dortigen Ladeanschluß versehen oder auch Tesla, die in Europa gleich auf CCS gegangen sind.

Dec Kimbal:

ich hoffe nissan kommt wieder in die spur.

nissan war ja mit dem leaf einer der elektroauto pioniere und war mit ein Grund für den Durchbruch

Nissan war ja auch einer der wenigen traditionellen Auto Hersteller, die bereit waren in die Elektro Mobilität zu investieren; so konnte Nissan auch beweisen, dass Elektrofahrzeuge in Massen Fertigung möglich sind.

leider hat man dann irgendwann mal komplett den Anschluss verloren…keine Ahnung wie das so kommen konnte.

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