Nio will im gleichen Alter besser als Tesla sein

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Michael Neißendorfer
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In einem Interview mit chinesischen Medien zeigte sich Nio-Präsident Qin Lihong recht selbstbewusst: Das chinesische E-Auto-Start-up sei im gleichen Alter besser als der aktuelle Branchenprimus Tesla. Nio wurde erst Ende 2014 gegründet, elf Jahre nach Tesla. Sein erstes Großserienmodell, die Oberklasse-Limousine Model S, brachte Tesla 2012 auf den Markt, neun Jahre nach seiner Gründung. Nios erstes Großserienmodell, der 7-sitzige SUV ES8, erschien nur vier Jahre nach Unternehmensgründung im Jahr 2018

Diese kleine Beispielrechnung machte Qin Lihong bei einem Event zu High-End-Elektroauto-Motoren, welche beim Unternehmen XPT stattfand, das Kernkomponenten für Nio entwickelt. Laut Qin Lihong müsse der Antriebsstrang eines High-End-Elektrofahrzeugs mindestens drei Kriterien erfüllen: Doppelmotoren, mit einer Kombination aus einem Permanentmagnet-Motor und einem mit elektromagnetischer Induktion sowie die Möglichkeit, jederzeit mit modernsten Technologien nach verbessert werden zu können.

Doppelmotoren können nicht nur die komplexen Konstruktionsanforderungen für automatisiertes Fahren von Level 4 und 5 erfüllen, sondern haben auch einen Leistungs- und Sicherheitsvorteil gegenüber Einzelmotoren, sagt er. Dabei folgt Nio dem System, welches auch Tesla bei seinem Dual-Motor-Allradantrieb einsetzt: Der Induktionsmotor an der Vorderachse wird mit einem Permanentmagnetmotor am Heck ergänzt. Das vordere Aggregat ist auf maximale Leistung getrimmt, das hintere auf maximale Reichweite und Effizienz. Qin Lihong bezeichnet den Permanentmagnetmotor im Heck als Langstreckenläufer und den Induktionsmotor in der Front als Sprinter.

Die XPT-Fabrik in Nanjing wird von Nio-Mitarbeiter Nr. 54 und XPT-CEO Zeng Shuxiang geführt. Sie wurde 2016 aufgebaut und sei die fortschrittlichste Motorenfabrik in China, heißt es. XPT stellt integrierte elektrische Antriebssysteme, integrierte Hochleistungsmotoren, Getriebe und Motorsteuerungen her. Sie ist für die Produktion von gut 300.000 elektrischen Antrieben pro Jahr ausgelegt.

Laut Zeng Shuxiang war Nio sogar gezwungen, seine eigene Entwicklung von Antrieben zu starten, da von allen möglichen Motorlieferanten auf dem Markt niemand die Anforderungen von Nio habe erfüllen können. Aus diesem Grund habe Nio beschlossen, mit XPT ein eigenes Motorsystem zu entwickeln. Das fast 130-köpfige Motorentwicklungsteam von Nio habe in vier Jahren zwei Antriebssysteme für die Massenproduktion entwickelt und bereits interessierte Bestellungen von Kunden aus Übersee erhalten, sagt er. Man befinde sich derzeit in Verhandlungen über die Details, so Qin Lihong.

Derzeit allerdings sei die Priorität, Antriebe für die eigenen Fahrzeuge herzustellen. Ab dem kommenden Jahr gebe es ausreichend Kapazitäten, um auch externe Kunden zu beliefern. Diese seien vor allem an Nios Hochleistungsmotoren interessiert, welche auf 160 kW und 240 kW Leistung ausgelegt werden können. Der chinesische Markt hingegen sei in puncto Leistung nicht so anspruchsvoll.

Künftig will XPT auch Motoren mit mehr als 240 kW Leistung entwickeln. Mit dem Einsatz eines anderen Wechselrichters können bis zu 300 kW oder mehr erreicht werden, so Qin Lihong. Beim aktuell gebauten 160-kW-Permanentmagnetmotor handle es sich um die zweite Generation. Aktuell bereite das Unternehmen bereits Motoren der dritten und vierten Generation vor.
Quelle: cnTechPost – NIO president says NIO is better than Tesla at same age

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Nicht ganz so aber ähnlich, die junge Generation wird (muss) gescheiter werden. Mit denen zusammen arbeiten bringt mehr Unheil als Geld.Die USA gibt Obacht. Und Airbus würden denen nichts mehr verkaufen. Zumindest wenn die Franzosen das Sagen alleine hätten.

Hans:

Wer hat Ihnen das alles beigebracht. Wer ist zu blöd seine Patente zu schützen. Nio hat viele Ingenieure aus Deutschland. Ich denke die Chinesen werden uns noch zeigen wie man die Autos der Zukunft baut. Und da sind nicht die Chinesen schuld. Vom Staat unterstützt. Und unser Olaf hat schön auf die schwarze Null gesetzt. Für mich ist er eine schwarze Null. Schulisch sind wir auch im Arsch. Unsere nullblicker Zukunft kann ja nichtmal ein Nagel in die Wand schlagen. Hauptsache Abi!!!!!

Strauss:

Richtig, China Sprüche………….. denen brennen die Karren schon beim Aufladen ab. Der Gentleman von Tesla geniesst und schweigt.

Pixel:

Ein hoch auf die Pauschalisierung.

Hiker:

Die können schon grossspurig Angeben. Chinas Regierung stopft ihnen ja auch endlos Geld in den allerwertesten. Und sie brauchten ja auch nur ins gemachte Bett zu hüpfen um denn sofort da reinzuckacken wie es in China üblich ist. Aggressiv und grossmäulig bis zum gehtnichtmehr. Noch dazu sind sie Weltmeister im dreisten Kopieren fremder Patente. Nichts worauf sie stolz sein sollten.

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