Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio hat seine vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal 2020 veröffentlicht. Demnach hat Nio zwischen April und Juni 2020 insgesamt 10.331 Fahrzeuge ausgeliefert, konkret 8068 ES6 und 2263 ES8. Im ersten Quartal 2020 kam Nio nur auf 3838 Auslieferungen, im zweiten Quartal des Vorjahres waren es 3553. Der damit erzielte Umsatz liege bei umgerechnet 418 Millionen Euro, was einer Steigerung von 146,5 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2019 und einer Steigerung von 177,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2020 entspricht. Im ersten Monat des dritten Quartals konnte Nio den positiven Trend fortsetzen: Die Auslieferungen des ES8 und des ES6 beliefen sich im Juli 2020 auf 3533 Fahrzeuge, was einem starken Wachstum von 322 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Das starke zweite Quartal 2020 im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 war hauptsächlich auf den Verkauf des ES6 zurückzuführen, dessen Auslieferung Ende Juni 2019 begann. Der starke Anstieg des Fahrzeugabsatzes im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum ersten Quartal 2020 war auf die Zunahme der Fahrzeuglieferungen zurückzuführen, die nach dem COVID-19-Ausbruch in China wieder deutlich zugelegt haben. Auch die Einnahmen aus der Elektroauto-Ladeinfrastruktur, abonnierten Service- und Strompaketen sowie verkauftem Zubehör haben deutlich zugelegt, wie Nio mitteilt.
Auch die Marge entwickelte sich positiv: Nachdem Nio im zweiten Quartal 2019 noch eine negative Marge von 24,1 Prozent aufwies, ist sie nun mit 9,7 Prozent im positiven Bereich. Die an der NYSE notierte Nio-Aktie gewann dank der positiven Zahlen im vorbörslichen Handel kräftig an Schwung und legt zeitweise um mehr als 11 Prozent auf 15,82 US-Dollar zu.
Für das dritte Quartal 2020 erwartet Nio, dass die Fahrzeugs-Auslieferungen zwischen 11.000 und 11.500 liegen, was einer Steigerung von bis zu 140 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal 2019 und einer Steigerung von bis zu 11 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2020 entspricht.
Das Unternehmen arbeite zwar weiterhin mit kontinuierlichen Verlusten und einer negativen Entwicklung des Eigenkapitals. Basierend auf seiner Bewertung, die den Fortschritt der Investitionen in Nio China berücksichtigt, geht das Unternehmen allerdings davon aus, dass das vorhandene Betriebskapital, die Mittel aus den Investitionen in Nio China und die verfügbaren Kreditlinien ausreichen werden, um die kontinuierlichen Aktivitäten und Entwicklungen des Unternehmens für die kommenden zwölf Monate zu stützen.
Quelle: Nio – Pressemitteilung vom 11.08.2020