Nio hält daran fest, den Absatz 2023 zu verdoppeln

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Autohersteller Nio hält an seinem Ziel fest, den Umsatz in diesem Jahr zu verdoppeln, obwohl der Preiskampf, begonnen durch Tesla, größere Herausforderungen mit sich bringt. Der Preiskrieg hat die Autoindustrie stark beeinflusst. Doch Nio will nicht nachziehen. Stattdessen habe man die Vorteile für die Verbraucher angepasst, was als Preisvorteil angesehen werden könne, gab William Li, Gründer, Vorsitzender und CEO von Nio in einem Gruppeninterview am Vorabend der Automesse in Shanghai zu verstehen.

Der chinesische Automobilhersteller setzt somit auf die Schaffung von Mehrwerten für deren Käufer:innen und nicht auf die Senkung der Preise, um weiterhin am Markt zu bestehen. Li geht davon aus, dass ein Preiskrieg in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis und viel mehr zu einer Schädigung der Marke selbst führt. Einem Schaden, der auf lange Sicht nicht mehr zu händeln wäre.

Dennoch gibt er auch offen zu, dass Nio kurzfristig unter Druck geraten wird. Der chinesische Hersteller lieferte im Jahr 2022 insgesamt 122.486 Fahrzeuge aus, ein Plus von 34 Prozent gegenüber 91.429 im Jahr 2021. Mit der angestrebten Verdoppelung der Verkäufe strebt Nio in diesem Jahr voraussichtlich rund 240.000 Fahrzeuge an. Im ersten Quartal lieferte der Hersteller 31.041 Fahrzeuge aus, was bedeutet, dass das Unternehmen für den Rest des Jahres im Durchschnitt mehr als 23.000 Fahrzeuge pro Monat ausliefern müsste, um sein Jahresziel zu erreichen.

Dem entgegensteht derzeit der wachsende Preiskampf der Hersteller, welcher allen voran durch Tesla angetrieben wird. Der seltene Preiskampf hat den Fahrzeugabsatz nicht wesentlich angekurbelt, sondern eher zu einer abwartenden Haltung der Verbraucher geführt. Am 22. März rief der Chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) dazu auf, den Hype um diese Preissenkungsrunde in der chinesischen Automobilindustrie so schnell wie möglich abzukühlen, damit die Branche zu einem normalen Betrieb zurückkehren und eine gesunde und stabile Entwicklung im Laufe des Jahres gewährleisten kann.

Li sagte in dem Interview auch, dass der Rückgang der chinesischen Autoverkäufe im ersten Quartal eine starke abwartende Haltung der Verbraucher widerspiegelt. Er erwähnte auch, dass das Unternehmen an seinem Ziel festhält, im vierten Quartal dieses Jahres die Rentabilität für seine Kernmarke Nio zu erreichen, wobei Investitionen in innovative Geschäftsbereiche nicht berücksichtigt werden. Die Lithiumpreise sinken schneller und deutlicher als erwartet, und die Kosten von Nio werden mit dem Anstieg der künftigen Lieferungen sinken, so Li.

Quelle: CnEVPost – NIO keeps goal of doubling sales this year despite price war causing greater challenges

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

Nio wird seine Wachstumszahlen sicher (vorläufig) schaffen.
Nur halt nicht in Europa.
Macht aber nichts, Europa ist ja nicht die Welt.

MMM:

Wurde das mal analysiert? Woher kommen diese Unterschiede? Wie wirken da Steuern und Zölle? Wenn man die Margen anschaut, scheinen die Hersteller demnach in USA & Kanada ja draufzulegen – aber das kann ja nicht die Strategie sein.

Robert:

auch die deutschen hersteller mach doch seit Jahrzehnten das gleiche die Fahrzeuge egal ob Bentiner, Diesel Elektro kosten in Deutschland nicht selten das doppelte als in anderen Ländern dazu gab es schon einmal einen bericht in der zeitung weiß jetz nicht mehr in welcher schon vor mind. 15-20 Jahren das deutschen Autos in den USA & Kanad nur halb so teuer sind wie in Deutschland oder ein anderes Besipiel VW Polo in deutschland 15.000 in Polen nur 9000 und das noch bei besserer Ausstattung
also um einen Film zu zitieren „Nichts Neues im Westen“

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