NIO stellt 100-kWh-Akku vor und ermöglicht NIO-Fahrer ein Upgrade

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Reichweitenangst sollte heutzutage zwar kein Thema mehr sein; aber irgendwie spielt es immer noch eine Rolle.  Da ist es doch eine feine Sache, wenn man den „kleinen“ Akku nehmen und gegen einen „größeren“ Akku austauschen kann. Muss ja nicht direkt ein 150-kWh-Akku sein; aber 100-kWh reichen auch erstmal aus. Hat sich wohl auch NIO gedacht, die auf dem Weg zum ebenfalls erwähnten 150-kWh-Akku die Zwischenstufe auf die Straße bringen und damit auch in bereits zugelassene Fahrzeuge. Entscheiden darf der NIO-E-Auto-Fahrer, ob er den Akku upgraden möchte, bis zu 615 km Reichweite seien dann mit einer Akkuladung möglich.

Aktuell bietet das Unternehmen 70 kWh- und 84 kWh-Batteriepakete an. Zudem wurde bereits Anfang November die Erwartung erfüllt, dass das Unternehmen seine 100-kWh-Batteriepakete an den Start bringt, um die maximale Reichweite der NIO-Fahrzeuge noch weiter zu steigern. Bereits Ende August konnten wir berichten, dass chinesische Elektroauto-Start-up die Akkus seiner Elektroautos ab sofort auch zur Miete anbietet. Mit dem Mietmodell können NIO-Kunden das finanzielle Risiko eines Akkudefekts oder -ausfalls ausschließen und profitieren von einem stetig wachsenden Netz an Akkutausch-Stationen. Zudem profitieren sie von technischen Weiterentwicklungen, etwa wenn neue Batterie-Generationen auf den Markt kommen. Wie es beim neuen Akku-Pack der Fall ist.

Neben der erweiterten Kapazität überzeuge die Batterie durch ein besseres thermisches Runaway-Management, eine günstigere Fertigung, bessere Platzausnutzung sowie ein klimaunabhängiges Wärmemanagement, dass die Leistung verbessert und die Lebensdauer der Batterie verlängert. Ab dem 07. November wird es möglich sein den Akku zu bestellen. Nutzer der 70 kWh-Batterie haben die Wahl, entweder die neue Batterie für eine permanente Aufrüstung zu erwerben oder sie für ~133 US-Dollar/Monat oder ~1.200 US-Dollar/Jahr Jahr zu mieten. Der Tausch kann einer von NIO Batteriewechselstationen erfolgen.

Bis heute hat NIO bereits 158 Akku-Wechselstationen landesweit am Start. Zusammen haben diese die Nutzer mit über 1,18 Millionen Batterie-Tauschvorgängen bedient. In Kombination mit dem Power Swap, dem Power Charger und anderen Stromdiensten von NIO wird die 100-kWh-Batterie die Reisen der Benutzer komfortabler machen. Das Start-Up wurde im November 2014 gegründet hat im Juni 2018 in China mit der Auslieferung des ES8 begonnen, einem 7-sitzigen Elektro-SUV. Vor einigen Monaten folgte das zweite Modell, der 5-sitzige SUV ES6. Noch in diesem Jahr soll das Crossover-Coupé EC6 in den Verkauf gehen. NIO-Modelle sollen in gut eineinhalb Jahren auch in Europa zu haben sein. Ob auch in Europa die Akkus zur Miete und im Wechselmodell zur Verfügung stehen, ist bislang allerdings noch nicht bekannt.

Quelle: NIO – Pressemitteilung vom 06. November 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

Ähm, Sie haben den Rest von den Vorteilen eines Wechselakku weggelassen! Wieso?

Weil es einfach nicht meine Aufgabe ist, einige (vermeintliche) Vorteile eines Konzeptes aufzuführen, wenn schon die kaufmännisch/wirtschaftliche Seite mir auf längere Sicht nicht tragfähig erscheint!

Die Behinderung technischer Weiterentwicklung dadurch kommt IMO noch obendrauf!
Nee, dat ward nix, min Jung!

Tosh:

Ähm, Sie haben den Rest von den Vorteilen eines Wechselakku weggelassen! Wieso?
Zudem können diese Autos auch alles, was die anderen E-Autos auch können. Sie können die ebenso zuhause aufladen oder an den E-Säulen. Diese Wechselakkus ist eine extra Option, die kein anderer Hersteller hat. Warum sollte es nach Ihrer Ansicht keinen Sinn machen?

Wolfbrecht Gösebert:

Wechselakkusysteme machen durchaus Sinn.

Ob Wechselakkusysteme auf längere Sicht wirklich Sinn ergeben(!), wage ich zu bezweifeln!
Auch wirtschaftlich – von „Insellösungen“ unter Verwendung weitgehend einheitlicher Fahrzeuge mal abgesehen – nicht wirklich attraktiv.

Möglich wäre es, wenn eine „Staatsregie“ die Verwendung einheitlicher Wechselakku-Systeme erzwingen würde – was ich persönlich aber in der EU nicht erwarte!
Gerade die schnelle Entwicklung immer neuer und kostengünstig(er)er Akku(-techniken) würde IMHO dadurch eher behindert!

BTW: Schon jetzt können einzelne eAutos – zw. in absehbarer Zeit mehrere – mit 1 oder 2 Ladestopps unter einer Stunde bis zu 1.000 km weit fahren – so what?

Peter Bigge:

Wechselakkusysteme machen durchaus Sinn. Angenommen man könne für Reisen einen größeren Akku einsetzen als im Alltag, weil im täglichen Gebrauch kein großer Speicher benötigt wird, wären die Kosten einiges geringer für das Fahrzeug. Bislang muss man sich bei der Akkukapazität zwischen Kurz- und Langstreckengebrauch entscheiden, welches einen erheblichen Preisunterschied für das Fahrzeug ausmacht. Wenn es dann noch Wechselstationen unterwegs gäbe, könnten Wartezeiten fürs Laden auf Langstrecken vermieden werden. Generell ist festzustellen, dass reine E-Fahrzeughersteller wie Nio dabei auf dem richtigen Weg sind. Sie sind wesentlich kreativer als die unflexiblen alten Autohersteller, welche nur größer, schneller, protziger können, unter Mießmachung von Umweltschutz und neuer Kreativität.

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