Der schwedisch-chinesische Elektroauto-Hersteller NEVS hat unter dem Namen PONS sein neues Mobilitäts-Ökosystem vorstellt. PONS — die erste Generation autonomer Fahrzeuge mit vernetzter Benutzeroberfläche — soll zu einer Mobilitätslösung für intelligente und nachhaltige Städte werden. Das selbstfahrende Fahrzeug Sango ist das Herzstück des Systems. NEVS hat PONS entwickelt, weil Städte auf der ganzen Welt, die unter Umweltverschmutzung und zu viel Verkehr leiden, etwas unternehmen wollen, um den Autoverkehr zu reduzieren. Es gibt heute 1,3 Milliarden Autos auf der Welt, aber sie werden nur 5 Prozent der Zeit benutzt.
Parallel zum Problem der Umweltverschmutzung und des zunehmenden Verkehrs wird die Entwicklung von Technologien für selbstfahrende Fahrzeuge vorangetrieben. Unzählige Softwareunternehmen und Start-ups zielen darauf ab, nachhaltige und verkehrsoptimierte Städte zu schaffen, während die Automobilindustrie noch keine entsprechenden Fahrzeuge entwickelt hat. Wohl deshalb, da eine Welt mit weniger Verkehr auch weniger Autos bedeutet. NEVS glaubt, dass es keinen Grund gibt, ein autonomes Fahrzeug zu besitzen, da es die Passagiere ohnehin von überall abholen und zu einem fairen Preis überall hin mitnehmen kann. Gleichzeitig müssen sich die von Besitzern zu Nutzern gewordenen Menschen nicht mehr um Park-, Tank-, Service- oder Betriebskosten kümmern.

So begann NEVS mit der Entwicklung eines völlig neuen Fahrzeugs: Sango, das in jedes der verfügbaren selbstfahrenden Softwaresysteme integriert werden kann. Für den Start in Schweden hat NEVS eine Partnerschaft mit AutoX geschlossen, einem führenden Unternehmen für autonome Fahrtechnologie nach Level 4 mit Sitz in Silicon Valley und Shenzhen. Der AutoX AI-Treiber steuert den Sango. AutoX wurde aufgrund seines integrierten Software-Hardware-Ansatzes, seiner Sicherheit und Skalierbarkeit sowie seiner Fähigkeit, in dichten städtischen Umgebungen zu navigieren, ausgewählt. Außerdem soll der Sango nicht nur für gemeinsam genutzte Fahrzeuge, sondern auch für gemeinsam genutzte Fahrten geeignet sein. Eine der wichtigsten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, so NEVS.
Eine Lösung ist Sangos flexibles Interieur, das unterschiedliche Reiseanforderungen mit drei Einstellungen erfüllt – privat, sozial und familiär. Je nachdem, welche Einstellung ausgewählt ist, können bis zu sechs Personen im Fahrzeug fahren. Sango hat sechs bewegliche Sitze in drei Reihen und ist mit Sichtschutzwänden ausgestattet, die hochgefahren und abgesenkt werden können. Im hochgefahrenen Zustand ist das Fahrzeug für private Fahrten mit bis zu vier Personen in vier kleinere Bereiche unterteilt. Im sozialen Umfeld werden die Trennwände abgesenkt, damit vier Personen zusammen zueinander reisen können. In der Familie können bis zu sechs Personen, die in drei Reihen sitzen, bequem zusammen reisen.

Neben dem Sango-Fahrzeug umfasst das PONS-Mobilitätssystem auch eine Benutzeroberfläche in Form einer App und ein Flottenmanagementsystem, das den Fuhrpark überwacht und optimiert, damit er in der ganzen Stadt eingesetzt werden kann.
„Mit selbstfahrenden Elektrofahrzeugen von A nach B zu gelangen, ist nicht so weit entfernt, wie es die Autoindustrie vielleicht andeutet. Die Ära einer Person pro Auto und die Ära des Besitzes eines Autos gehören bald der Vergangenheit an. Eine neue Ära kommt, in der Autos für eine effizientere Mobilität in der Stadt und eine bessere Lebensqualität für den Einzelnen optimiert werden.“ — Anna Haupt, Vizepräsidentin Mobility Solutions bei NEVS
Der nächste Schritt für NEVS ist ein Pilotprojekt in Stockholm, bei dem eine Flotte von rund zehn autonomen Robotaxis von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Die erste gebaute Version des Sango wird derzeit am NEVS-Standort in Trollhättan zusammen mit Funktionstests des PONS-Mobilitätsökosystems getestet.
Quelle: NEVS — Pressemitteilung vom 01.07.2020
Ich bin begeistert vom autonomen Fahren. Man kann sich ja trotzdem noch ein eigenes Auto kaufen wenn man unbedingt möchte. Aber es wird dann definitiv eines pro Familie reichen. Genauso wie mit eAutos zukünftig weniger zu verdienen ist als mit den Verbrennern wird das autonome Fahren damit verbundenen sein, dass insgesamt weniger Fahrzeuge verkauft werden und damit womöglich einzelne befürchten weniger zu verdienen.
Geld ist bei in beiden Themen der Grund warum es bei den Großen OEMs nur langsam damit voran geht. Wer nimmt schon freiwillig das kleinere Stück vom Kuchen ;)